Zitat von christine im Beitrag Unterschied zwischen Kühlschrank- und Freilandüberwinterung

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Der Tommy meiner Kindheit vergrub sich immer unter dem Kompost, die Schildkröte meiner Freundin unter einer Gartenhütte.

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Ich habe als 9jährige eine Landschildkröte bekommen. Es war eine Griechische. Das wusste ich aber nicht, es war halt eine Schildkröte. Mein Vater und ich hatten sie im Zoogeschäft gekauft. Der Händler brachte eine Holzkiste voll mit übereinander gestapelten großen Schildkröten, setzte einige auf den Boden und ich konnte mir eine aussuchen. 5 DM. Nach einigen Wochen oder nach einem Jahr durfte ich mir noch eine aussuchen.

Sie lebten in unserer Voliere mit den Vögeln zusammen, vielleicht 12 m² oder 20 m². Sie hatten eine Höhle, die mein Vater aus Beton gegossen hatte. Die Höhle ging um die Ecke rum, damit der Wind nicht rein kann. Wenn sie sich im Herbst dauerhaft in die Höhle zurückgezogen hatten, packte mein Vater sie in eine Kiste mit Laub und dann in den Keller, bis der Löwenzahn wieder wuchs. Als ich 17 war, kümmerte ich mich nicht mehr um die Schildkröten und sie wurden verschenkt. Das war nicht in meinem Sinne. Mir war klar, wenn ich mal ein Häuschen und einen Garten haben sollte, dann bekomme ich wieder Schildkröten.

1979 brachte mein Mann mir zwei winzig kleine Schildkröten aus einem Zoogeschäft mit. Nach dem Vorbild aus meiner Kindheit bekamen sie eine Höhle aus Beton, die um die Ecke rum ging. Irgendwann kamen sie in den Keller und als der Löwenzahn wieder wuchs, kamen sie wieder in ihr etwa 2 m² Gehege.
Als das Gehege zu klein wurde -es kamen noch zwei Meerschweinchen dazu- stellten wir flexible Zäune aus Draht auf als Gehege. Ein Eimer mit Eingangsloch diente den vier Tieren als Unterschlupf. In diesem Gehege waren sie aber nicht lange, vielleicht zwei Jahre.

Dann bauten mein Sohn, mein Mann und ich ein ca. 20 m² großes Gehege mit Holzeinfassung, die auf Betonrandsteinen ruhte. Eine erste Optimierung! Die Tiere bekamen ein Holzhaus, dessen eine Hälfte ein Plexiglasdach hatte, das Sonnenstudio. Das Haus hatte einen Boden mit Bodenheizung. Für mich eine zweite Opitimierung. Die Tiere überwinterten nach wie vor im Keller.

Meine beiden Tiere wurden Männchen und Weibchen. Ich bekam noch ein großes altes Männchen, Julchen, dazu. Der Schlafbereich des Holzhauses wurde zu klein. Ein erstes Frühbeet wurde gekauft! Dritte Optimierung. Anstelle der Bodenplatte mit Heizung kam ein Käfig aus Kaninchendraht unter das Frühbeet, 80 cm tief. Wir hatten nämlich Heizung bekommen und der Keller war nun zu warm für eine Überwinterung. Das war alles vor 1994. Ich kann mich daran erinnern, dass ich ein dünnes Büchlein über Schildkröten hatte. Aber welche Informationen mich dazu gebracht hatten, ein Frühbeet anzuschaffen, weiß ich nicht.

Die Grubenidee hatte ich vermutlich, weil die Tiere immer versucht hatten, sich durch den Häuschenboden zu graben. Vielleicht hatte mich auch inspiriert, dass die Schildkröte einer Bekannten sich im Komposthaufen vergrub. Die Grube war also die vierte Optimierung.

Mit der Zeit wurden es mehr Schildkröten, zum einen durch Nachzuchten und zum anderen, weil ich Schildkröten von anderen Leuten übernommen hatte. Es kamen zwei weitere Frühbeete, die zusammen 4 x so groß waren (und noch sind) wie das erste Frühbeet. Darunter eine begrenzte Grube zu machen, war mir zu aufwendig. Als ich die Männchengruppe gegründet hatte, kam ein weiteres Frühbeet dazu. Und seit letztem Herbst hat auch Hermann statt des Holzhauses mit Alltopdeckel ein Frühbeet aus alten Frühbeetteilen.

Abgesehen von Gehege und Frühbeet habe ich auch die Ernährung optimiert. Anfangs gab es Hundefutterflocken, auch mal eingeweichten Zwieback, Nudeln, Fisch, Eiweiß (so die Kuppe vom Ei), Abgeschabtes vom gefrorenen rohen Rindergulasch und was weiß ich was. Ich kannte inzwischen fünf Leute, die Schildkröten hielten und wir tauschten uns aus. Da merkte jeder, was er nicht machen und was er besser machen sollte. Wir trafen uns zu Kräuterwanderungen, hatten Bestimmungsbücher dabei. Dabei habe ich viel gelernt und die Ernährung optimiert.

Inzwischen wachsen viele Futterpflanzen im Gehege. So ist immer etwas zum Reinbeißen vorhanden bei den Weidegängen. Ich füttere Wildkräuter zu. AGROBS habe ich übrigens bei diesen Treffen in dem Fünfer-Club bereits kennen gelernt, also lange vor dem Internet.

Obwohl ich 2001 Internet bekam, bin ich erst 2009 dort auf die Suche nach Schildkröteninfos gegangen und im grünen Forum gelandet. Da habe ich sicherlich viel Wichtiges gelernt, wobei mir jetzt gerade nichts einfällt.

Jedenfalls hört Optimierung nie auf!

Es ist gefährlich, mich zu fragen, wie alles begonnen hat. Das wird immer laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaang.

Super, danke euch.
Als Kind war ich immer sehr neidisch auf Freunde, die Schildkröten hatten.
Ich bekam nie eine, obwohl es ja tatsächlich ein 5DM Artikel war.
Ehrlich gesagt, heute bin ich froh, dass ich keine bekommen habe.
Nicht ein Tier lebt davon mehr.
Oft wurde mir erzählt, kam nicht mehr aus der Winterruhe.
Damals waren die Winter natürlich auch noch Winter.
Eine Kundin erzählte mir mal, dass ihre Schildkröte mal aus der Starre erwachte und nach einem Bad tot war. Als sie es genauer betrachtete, konnte sie sehen, dass der Bauchpanzer rot war.
Tatsächlich kenne ich nur 2 Halter, die ihre Kröten noch aus der Kindheit haben.
Einer davon optimierte auch mit Frühbeet und Gewächshaus, stellte die Ernährund um, und erzählte mir, dass seine Tiere viel aktiver und lebendiger wirken.

Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht?

Zitat von Fussel im Beitrag #4

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Einer davon optimierte auch mit Frühbeet und Gewächshaus, stellte die Ernährund um, und erzählte mir, dass seine Tiere viel aktiver und lebendiger wirken.

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[quote="gunda"|p39777]
Die beiden vegetierten in den 70-er Jahren in einem Gehege vor sich hin, das so groß wie eine Sandkiste war und es wuchs nur Rasen darin. Überwintert wurden sie im Gewächshaus meines Vaters. Aus heutiger Sicht war das Gehege viel zu klein und die Ernährung furchtbar: Salat, Tomaten, sogar Nudeln und Kuchen.

Genauso lebten auch die Tiere meiner Freunde.
Ich glaube, aus der Zeit stammt auch das Vorurteil, dass Schildkröten langsam sind😁

Auch meine Hauptinformationsquelle war das Internet. Da kam irgendwie kein Buch mit.
Wenigstens zu der Zeit.

Kennt ihr noch die Schrötchenseite?

https://www.testudo-natura-shop.de/so-fi...3%B6tchenseite/

Die PDF-Datei habe ich mir vor Jahren einmal heruntergeladen.
Die Schrötchenseite selbst gibt es wohl nicht mehr.

Ne Hannelore, das Forum gibt es nicht mehr.
Aber das waren so meine Anfänge.....

Zitat von Fussel im Beitrag #4

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Tatsächlich kenne ich nur 2 Halter, die ihre Kröten noch aus der Kindheit haben.
Einer davon optimierte auch mit Frühbeet und Gewächshaus, stellte die Ernährund um, und erzählte mir, dass seine Tiere viel aktiver und lebendiger wirken.

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@Andreas E
Es ist immer wieder schön, Deine Fotos zu sehen. Du hast sehr schöne Tiere!

Ich kenne alte Schildkröten, die in den 60iger Jahren mal Familien mit und ohne Kinder gehört haben.
Aber sie sind alle nicht mehr bei diesen Familien.

Zu diesen Schildkröten zählen der maurische Richard, die Griechen Hermann und Julchen und die marokkanische Emma,
zwei Griechen-Männer, die schon vor Jahren von den Ursprungsinhabern abgegeben wurden (ich denke, die beiden leben noch),
dann den Griechen-Theo und den Griechen-Peppone, die nach Mainz und nach Hamburg gezogen sind.
Mir fällt noch das Griechen-Männchen Susi ein, das mit dem Haus und Garten verkauft wurde, als Herrchen ins Altersheim ging.

Dann kenne ich noch alte Schildkröten -oder besser kannte ich, denn ich habe lange nichts von ihnen gehört-, von denen ich nicht
weiß, wann sie nach Deutschland kamen. Ich kannte aber auch einige, die in den letzten 20 oder 30 Jahren verstorben sind.

Hallo Andreas, darf ich fragen, was dich zur Optimierung inspiriert hat 6nd wo hast du dich informiert?

Zitat von Fussel im Beitrag #13

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Hallo Andreas, darf ich fragen, was dich zur Optimierung inspiriert hat 6nd wo hast du dich informiert?

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