Man sagt, dass angeblich das Immunsystem bei Kälte nicht funktionieren würde.

Ich denke, hier wurde wieder menschliches Verhalten auf die Wechselwarmen übetragen.

Stimmt das wirklich?

Hallo Ina, ich denke, da hast du vollkommen Recht. Ein Tierarzt hat mir vor vielen Jahren auch mal gesagt, dass das Immunsystem von wechselwarmen Tieren gar nicht mit unserem zu vergleichen ist.
Immer wieder stellt man sich als Halter die Frage, wie mache ich es richtig für meine Pfleglinge.
Ich gehöre weder zu den Verfechtern der Freiland-, noch der Kühlschranküberwinterung.
Meiner Meinung nach birgt alles seine Vor- und Nachteile. Da sollte man nicht verallgemeinern......

Mein Gedanke dazu lautet, verstirbt eine Schildkröte während, oder kurz nach der Starre, liegt das oftmals nicht an der Durchführung der Methode, sondern die Ursache ist sicher schon im Vorfeld zu suchen.
Für mich hinken die Studien immer etwas, da nur die Art der Starre erfragt wird und nicht die Haltung. Selbst dann würde ich noch in Frage stellen, ob die Angaben von Haltern auch der Wahrheit entsprechen.

Die Kröten die bei mir im Kühlschrank überwintern, haben Erde aus dem Schlafhaus in ihre Kisten bekommen.... also eigentlich gleiches Erdreich wie im Sommer....den Kühlschrank reinige ich vor der Starre nochmal. Sobald die Tiere drin sind wird regelmäßig gelüftet,sonst nichts.

Nach meinen Erfahrungen mit langjähriger Kühlschranküberwinterung ist, dass die Vorbereitung im Freiland abgeschlossen sein muss.
Viele Halter haben es einfach zu eilig, die Tiere in den Kühlschrank zu überführen.

Zitat von Fussel im Beitrag #6

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Nach meinen Erfahrungen mit langjähriger Kühlschranküberwinterung ist, dass die Vorbereitung im Freiland abgeschlossen sein muss.
Viele Halter haben es einfach zu eilig, die Tiere in den Kühlschrank zu überführen.

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Meine Tiere kommen erst in den Kühlschrank, wenn sie sich selbst tief vergraben haben, nicht mehr rühren und schon mindestens 3 Wochen im Frühbeet
starren. Wenn ich sie ausbuddel, sind sie starr, haben die Augen zu und regen sich nicht mehr.

Im Frühjahr setze ich sie in die Schlafhäuser und decke sie leicht mit Laub zu.

Ich denke, sie merken die Umzugsaktionen gar nicht.

Bei den in verschiedenen Foren auftretenden Problemfällen, versuchen die Halter, die Starre zu erzwingen und kühlen sie zu schnell künstlich herunter,
obwohl die Tiere noch nicht so weit sind.

Vielleicht sollte man bei Umfagen zu Todesfällen auch die Umstände untersuchen, ob sich die Tiere selbst vorbereitet und verbuddelt haben
und ob der Kühlschrank durch vorherige Lagerung von Lebensmitteln durch Keime belastet sein könnte, die nicht natürlich bei den Tieren vorkommen
und sie dadurch umbringen, dass das Immunsystem die Erreger noch nicht kennt.

Ina, ich weiß nicht, ob das ausreichen würde?

Eine kurze, vielleicht wird es auch eine lange Geschichte:
Eine mir bekannte Halterin begann die Schildkrötenhaltung mit 4 einjährigen Nachzuchten von 2 verschiedenen Züchtern. Beide Züchter absolut seriös in der Aufzucht und Abgabe, auch die Halterin pflegte die Kleinen von Beginn an in artgerechter Außenhaltung.
In der Starre verstarben ihr 2 Nachzuchten.
Sie wurden obduziert und es wurde "Fettleber" diagnostiziert.

Wäre die Tiere bei Jennemann gelandet, wäre der Kühlschrank Schuld.
Hätte die Halterin an Gundas Umfrage teilgenommen, wäre es die 2. Starre gewesen.

In Wahrheit handelte es sich um Gelegegeschwister und nach weiteren Recherchen der Züchterin konnte man herausfinden, dass auch die übrigen Gelegegeschwister gestorben sind.
Es konnte also niemand etwas dafür.....niemand weiß, was man genetisch mitbekommt......
Die Elterntiere wurden sofort aus der Zucht genommen.



Ich gebe auf solche Umfragen, oder Studien nicht sehr viel, meiner Meinung nach ist der Austausch viel wichtiger und niemals den eigenen Verstand abschalten.
Es zeigt nur wieder, was man als Züchter doch für eine Verantwortung hat......

"Fettleber?", ich denke da werden bekannte Krankheitsbilder von Mensch/Säugetier wieder auf die Wechselwarmen übertragen.

Oder es wird, wenn die Todesursache unbekannt ist, einfach eine gesucht, wie bei manchen Menschen.

Ich denke, bei dem Fall Deiner Bekannten, handelt es sich eher um ein genetisches Problem, eine Stoffwechselanomalie.

Beim Menschen ist die Hauptursache für Fettleber übrigens nicht hauptsächlich Alkohol oder fettreiche Ernährung,
sondern oft zu viel Zucker und einfach verstoffwechselbare Kohlenhydrate.

Du hast absolut Recht, es gibt kein eindeutiges "Haltungsrezept" es gibt immer nur verschiedene Wege, die wir genau hinterfragen müssen.

Bei Studien denke ich immer in die Pharmaziestudie mit der täglichen Einnahme einer Aspirin, die die Lebenserwartung steigern sollte,
dummerweise ist in der Kontrollgruppe eine Person vom Auto überfahren worden.

Wir hatten das Thema um die Schildkrötenleber vor längerer Zeit:
Die Schildkrötenleber
Ich hab gerade nochmal darin gelesen. Es geht gegen Ende nicht mehr wirklich um die Leber, aber zu Anfang.

Zitat daraus von @gunda

Zitat von gunda im Beitrag Die Schildkrötenleber

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Wir müssen uns davor hüten, zu viel zu spekulieren. Selbst Tobias Friz, der sich als TA intensiv mit der Materie befasst, wies in seinem Vortrag immer wieder darauf hin, wie wenig über die Schildkrötenleber bekannt ist und wie komplex dieses Organ ist. Auch stellte er dar, wie schwierig es ist, dieses Organ am lebenden Tier überhaupt zu untersuchen.

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Abb. 19 (links) Histologischer Schnitt der Leber aus Abb. 18. Um die periportalen Felder (Glisson-Trias) herum, zeigen sich hell oder wenig angefärbte Areale der geschädigten Leber. Auch hier wird leicht – bei nicht ausreichender Erfahrung in der histopatholo-gischen Diagnostik – eine Fettleber diagnostiziert werden. Färbung: Hämalaun-Eosin-Phloxin. . Abb. 20 Zum Vergleich eine medikamentös erzeugte, hochgradige Leberverfettung bei einer Testudo h. boettgeri. Hierbei handelt es sich um einen Gefrierschnitt, der an einem Kryomikrotom angefertigt und mit dem Farbstoff Oilred dargestellt wurde. Die Fetteinlagerung in den Hepatozyten (Leberzellen) ist orange angefärbt, die blauen Punkte sind die zum Lebergewebe gehörenden Zellkerne.

Es kommt oft vor, dass die Stoffwechselabbauprodukte in einem Schildkröten-organismus während der Winterruhe nach oben grenzwertig ansteigen, was durch einen Schutzmechanismus zur automatischen Beendigung der Winterruhe führt, etwa vergleichbar mit dem Atemreflex. Versuchen Sie einfach über einen längeren Zeitraum die Luft anzuhalten, es wird Ihnen nicht gelingen. Sobald der Sauerstoff in ihrem Blut abnimmt und das CO2 (Kohlendioxid) in Ihrem Blut einen bestimmten Wert erreicht, setzt automatisch der Atemreflex ein, ob Sie wollen oder nicht! Ähnlich verhält es sich bei ansteigenden schädlichen Stoffwechselabbauprodukten in einem Schildkröten-organismus, nur durch die Abkühlung bedingt langsamer.

Entschuldige bitte der Ungenauigkeit bezüglich der Fettleber. Ich bezog mich auf diesen Ausschnitt des Artikels und dachte, er wäre bekannt.
Jennemann hält eine Fettleber auch für eine Fehldiagnose.


@christine , das wäre schön, aber kaum machbar

Zitat von Hannelore im Beitrag #11

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Zitat von gunda im Beitrag Die SchildkrötenleberWir müssen uns davor hüten, zu viel zu spekulieren. Selbst Tobias Friz, der sich als TA intensiv mit der Materie befasst, wies in seinem Vortrag immer wieder darauf hin, wie wenig über die Schildkrötenleber bekannt ist und wie komplex dieses Organ ist. Auch stellte er dar, wie schwierig es ist, dieses Organ am lebenden Tier überhaupt zu untersuchen.

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Zitat von christine im Beitrag #12

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Mich würde es wirklich interessieren wieviel Jungtiere in den Herunftsgebieten während der Überwinterung eingehen und vor allem woran sie gestorben sind.

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