Ich finde es sollte jeder, der immer auf die bösen Züchter schimpft seine Tiere einmal 6-7 Jahre lang pflegen und dann, wenn er sich sicher ist, dass es ein Weibchen ist es um einen Pappenstiel hergeben.
Ich bekommen jedes Jahre, ich weiß nicht wie viele Anrufe von Leuten die ein Weibchen (muss nicht adult sein und züchten will er so wie so nicht) suchen. Oft höre ich, sie brauchen das Weibchen, weil sie zwei Männchen haben und nur ein Weibchen und darum müssen sie einfach mehr Weibchen haben. Von geschätzten 100 solchen Suchenden würde ich höchstens zwei Leuten auch ein Weibchen anvertrauen.
Es tut ganz einfach verdammt weh ein Tier so lange zu pflegen und dann wegzugeben. Wir wissen, dass die Temperatur lediglich ein Faktor für das Geschlecht ist, einige Fakten sind jedoch immer noch nicht bekannt und ein Jungtier als 100% sicheres Weibchen zu verkaufen ist eben unseriös. Sicher weiß man es eben erst mit etwa 6 Jahren.
Die Verantwortung den Neuhalter ordentlich zu informieren liegt zwar beim Züchter, die Verantwortung das Wissen richtig umzusetzen und sich weiterhin und auch durch andere Quellen weiter zu informieren liegt aber schon auch beim Halter. Der Halter kann doch nicht immer alles dem Züchter in die Schuhe schieben.

Wenn man ein Tier, welches der Züchter bereits über so viele Jahre lang lebt, übernehmen will, dann kostet das eben einiges. Denkt doch mal, was alles innerhalb von 6 Jahren passiert? Innerhalb dieser Zeit wird ein Säugling zum Schulkind! Das kann doch wohl nicht gleich viel, oder nur unbedeutend mehr kosten als ein Einjähriges Tierchen. Um € 500.-- (auch weniger) findet man mehr als genug Weibchen im Internet angeboten - die will aber wohl niemand, die sind zu teuer.

Liebe Ingrid,

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womit wir wieder beim thema sind, wo findest du welchen züchter ...
mein mann wollte eigentlich gleich größere tiere kaufen - aber die findest du nicht so leicht und wenn dann zu doch recht hohen preisen.
das thema der ausfälle bei den winzlingen wird nicht so sehr thematisiert - genausowenig wird darüber gesprochen, dass die ausfälle bei größeren tieren (so kein unfall passiert) gleich null ist.

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Ich bin mir sicher, dass ihr auch größere Tiere (auch thh aus der Toskana) bekommen hättet. Sicherlich nicht um wenig Geld (die Gründe warum ältere Tiere teurer sind habe ich ja schon öfter erklärt) und sicherlich hätte ihr dafür auch mehrere Km in kauf nehmen müssen.

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[quote]für uns kam noch dazu, dass du THHs in "größer" so gut wie gar nicht bekommst... - und ich gestehe, die wollte ich haben

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Ich selbst bin für ein passendes toskanisches Männchen etwa 500km weit gefahren und habe dafür "nur" 260 Euro bezahlt. Ein Männchen, wohlgemerkt! Für meine 2 Klaabrische Weibchen bin ich noch viel weiter gefahren und habe für ein Tier einiges über die "üblichen" 500 Euro bezahlt. Es sind wunderschöne Tiere und sie waren es mir absolut wert. Auch meine Toskanischen Weibchen musst ich aus Deutschland holen. Du siehst also, wenn man adulte Tiere haben möchte, dann bekommt man sie auch - zwar nicht geschenkt und auch nicht um die Ecke, aber man bekommt sie.
Nun möchte ich meinen Aufwand, meine vielen gefahrenen Kilometer und mein jährliches Risiko, dass ich eines meiner Tiere verlieren könnte auch bezahlt bekommen.

Übrigens bekomme ich noch diese Woche Besuch von jemanden, der sich von mir 4 kleine kalabrische thhs holt - er kommt mit dem Auto von Luxenburg zu uns - auch ein paar Km für ein paar Tierchen.

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Irgendwo wurde hier schonmal geschrieben, dass ein Netzwerk von seriösen Züchtern anzustreben wäre, aber leider jeder sein eigenes Süppchen kocht!
Da liegt der Hase im Pfeffer!

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Das war mein Traum, meine Vision und aus diesem Gedanken heraus wurde auch die IG ÖSZ gegründet.
Leider funktionierte das nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Viel "Züchter" haben sich eintragen lassen, man hat jedoch später nie mehr von ihnen etwas gehört. Sie waren auf keiner Tagung, antworteten nie auf eine Email oder ich las ihre Annoncen in einer Zeitung wobei es mir die Zehnnägel aufrollte. Über sind eigentlich nur ein paar wenige Züchter, wir halten jedoch Kontakt zu einander (die meisten davon sind ja auch hier im Forum) bereiten jedes Jahr einen Infotag vor und von jedem dieser Züchter bin ich absolut überzeugt und empfehle ihn/sie auch weiter.
Mein Wunsch wäre gewesen, in jedem Bundesland 2 bis 3 Züchter zu haben, die aus diesem Holz geschnitzt sind.

Egal ob man sich für adulte, semiadulte (also Tiere bei denen man das Geschlecht gerade schon erkennen kann) oder auch Einjährige entscheidet, zwei Dinge trägt man immer – Verantwortung und ein gewisses Risiko.
Bei großen Tieren weiß man zwar schon das Geschlecht, hinein schauen kann man aber trotzdem nicht. Selbst wenn man mittels sämtlicher Gesundheitstests, Blutabnahmen, Quarantäne und was weiß ich was noch alles, das Risiko möglichst gering halten möchte, so bleibt dennoch ein Risiko. Das Tierchen könnte geschädigte Nieren oder Leber haben, an einer Legenot verenden, sich mit anderen Tieren nicht vertragen oder ein einzelnes Männchen könnte im Laufe der Einzelhaltung schwere Verhaltungsstörungen zeigen. Die Liste der Möglichkeiten könnte man sicherlich noch weiter ausschlachten.
Bei Jungtieren, die normalerweise deutlich billiger sind, kann man gleich von Anfang an eine richtige und naturnahe Haltung praktizieren. Das Risiko, dass ein so kleines Tierchen im Winter einer „natürlicher Auslese“ (wenn es tatsächlich eine solche Selektion geben sollte) zum Opfer fällt besteht natürlich und auch das Risiko einer ungünstigen Geschlechterzusammensetzung trägt man. Dafür vertragen sich Schildkröten, die sich von Anfang an kennen wiederum meist besser. Nicht immer, aber meistens!
Der Vorteil, den ich bei Jungtieren sehe ist, dass man langsam in das Geschehen hinein wachsen kann. Das Gehege ist noch klein und überschaubar, die Tiere gewöhnen sich schneller an ihr neues Reich und sind dementsprechend weniger schreckhaft, was wiederum weniger Stress für sie bedeutet. All sein Wissen, welches man sich bereits vor der Anschaffung angeeignet hat, kann man den Tieren gleich von Jung an zugutekommen lassen, was wiederum den Vorteil hat, dass man es selbst verantworten kann, wenn man in einigen Jahren schöne, glatte und gesunde Tiere im Gehege hat.
Wenn die Tierchen dann ins adulte Alter kommen kennt man sie bereits so gut, dass man mit einem eierlegenden Weibchen nicht überfordert ist. Und das Gehege, welches ja mit den Jahren mitwachsen sollte, kann man genau so gestalten, wie es für die Tiere auch wirklich passt. Schließlich kennt man seine Schildkröten richtig gut, wenn man sie bei sich aufwachsen gesehen hat.
Natürlich, keine Frage, für viele ist es einfach praktischer, wenn sie nur die schönen Seiten der Tiere übernehmen. Eine Gruppe mit drei Weibchen und einem Männchen, am Liebsten bereits in einem Alter in dem sie schon Eier legen und man sich vielleicht sogar schon im nächsten Jahr zu den „Züchtern“ zählen kann.
Ich muss ganz ehrlich gestehen, ich gebe keines meiner älteren Tiere in noch unerfahrene Hände ab. Auch wenn vielleicht, aus welchen Gründen auch immer, das eine oder andere Tierchen den ersten Winter beim Neuhalter nicht überstehen sollte, lieber soll er diese Erfahrungen mit einem Tier machen, welches erst ein oder zwei Jahre am Leben ist, als mit einer meiner 6,7 oder 8jährigen, in die ich viel Herz und Platz investiert habe.
Im Übrigen ist das Geld, welches man mir bezahlen muss um an bereits älteres Tier zu kommen „Schmerzensgeld“

Tja, das ist wirklich traurig.
Dabei kann man sich heutzutage wirklich viele gute Informationen holen - Gratis noch dazu.
Ein "das hab` ich nicht gewusst" lass ich schon seit einiger Zeit nicht mehr gelten.