Liebe Alle,

ich habe vorhin mit der Tierärztin telefoniert.
Es geht Ari nach wie vor nicht gut, hat immer noch blasse Schleimhäute, die nur manchmal etwas rosiger aussehenm, dann aber doch wieder ganz blass bei der nächsten Kontrolle. Fressen tut er nicht, Kot absetzen bisher auch nicht (auch nicht nach Fütterung über Sonde).
Die Ärztin sagt, sie ist mit ihrem Latein am Ende. Da er sowieso schon so blass ist und sie eine Anämie vermutet, will sie nicht auch noch Blut abnehmen. Zumal die Menge, die man zur Untersuchung braucht, vermutlich größer wäre, als er im Moment geben könnte, ohne dass es ihm noch schlechter geht.
Ultraschall geht wohl auch nicht.
Ich frag mich natürlich, ob man bei anderen kleinen Haustieren (Sittiche, Mäuse) auch so hilflos ist und keine große Diagnostik auffahren kann, weil die Tiere so klein sind (immerhin werden Mäusemännchen aber sogar kastriert...) oder ob es einfach an den Mitteln der Ärztin liegt, die nicht auf so kleine Tiere ausgelegt sind.

Ich werde Ari morgen nach Hause holen, ihm weiter seine Infusion spritzen und ihn mir mal über's Wochenende ansehen. Dann kann ich auch für mich selber und wir in der Familie eine bessere Entscheidung treffen.
Die Tierärztin meinte, er solle weiter auf Küchenkrepp in quasi "steriler" Umgebung gehalten werden. Aber vielleicht ist auch genau das, was ihm keinen Auftrieb gibt. Ein schönes Gehege, was ihm zumindest ein bisschen Stoff zum Gucken gibt, wenn er schon noch nicht in der Lage ist, es selbst zu erkunden, ist vielleicht netter. Und sich auf halbfeuchter Erde zu befinden ist doch auch angenehmer, als im trockenen Kistchen.
Sicher kann ihm die mit dem Substrat verbundene Flora und Fauna auch den Garaus machen, aber ich habe das Gefühl, wir sind davon ohnehin nicht weit entfernt.
Was meint ihr?
Wir haben natürlich noch die Kleintierklinik in der Nähe. Aber selbst wenn die bessere Möglichkeiten haben: soll man das noch versuchen?

Ratlose Grüße

Luisa

Hallo Luisa,

ja hole ihn heim und setze ihn in eine bepflanzte Kiste. Evtl. findest du auch schon ein Löwenzahnpflänzchen oder andere Unkrautpflänzchen die du mit einpflanzen kannst. Die gekauften Salate würde ich dann in feine Streifen schneiden, sie riechen dann besser und können auch einfacher gefressen werden. Ich denke mal, das wirkt Wunder. Eine helle, warmmachende Lampe ist auch noch gut. Und dann kann man immer noch entscheiden, wohin der Weg geht. Alles Gute für euch.

Huhuu Luisa,

Ich komme auch gerade vom TA weil meine beiden auf mich keinen guten Eindruck gemacht haben und auch sie sind hochgradig anämisch. Der Tierarzt ist ein reiner Reptilientierarzt und meinte dass die Anämie durch artgerechte Ernährung und Haltung, viel Sonne und ein gut angelegtes Gehege gut in den Griff bekommen kann. Daher denke ich dass dein Ansatz gar nicht so verkehrt ist Ari in ein schönes Gehege zu setzen statt auf tristes Küchenpapier.
Ich glaube ein Versuch in der Klinik oder bei einem reinen Reptilienarzt wäre es wert. Ich habe auch das Gefühl dass sich deine jetzige Tierärztin nicht so super gut mit diesen Tieren auskennt. Sicherlich ist sie eine gute Allgemeinärztin aber wenn es eben zu solch komplexen Problemen kommt fehlt ihr vllt einfach die Erfahrung.
Ich würde Ari bei ihr abholen und gleich in die Klinik bringen. Dann kann er dort das Wochenende verbringen und am Montag weiß man vllt schon mehr. Dort sich ja auch mehrere Ärzte mit unterschiedlichen Erfahrungen und dadurch breiter gefächertes Wissen unter einem Dach. Mein Gefühl sagt mir dass die dort besser helfen können.

...ich sollte vielleicht dazu sagen: es ist schon eine Praxis für Vögel und Reptilien. Die Tierärztin hat ihren Fachtierarzt zwar im Bereich der Vögel gemacht, hat sich aber auch bei den Reptilien durchaus fortgebildet und behandelt seit ungefähr 12-15 Jahren nur Vögel und Reptilien. Ich gestehe ihr da schon mehr Kompetenz zu als unserem ehemaligen Allgemeintierarzt, bei dem ich mit unserem Hund war.
Die Klinik ist halt die Kleintierklinik der Uni. An was für einen diensthabenden Spezialisten (oder auch nicht) man da kommt, weiß ich nicht.
Und wenn es in Ari begründet ist, dass er nicht weiter untersucht werden kann (weil er eben so klein und schwächlich ist im Moment und keine deutlich größere Schildkröte ist), dann bringt auch der Aufenthalt in der Klinik nicht mehr als Stress und Ungewissheit.
Ich bin wirklich im Zwiespalt mit mir

Hallo Luisa,

ich würde auf mein Bauchgefühl hören und nach allem was jetzt schon versucht wurde ihn erst mal heim holen. Wie du selbst geschrieben hast kannst du ihn dann beobachten und findest dann sicher die richtige Entscheidung für ihn. Und ehrlich, Daheim ist Daheim, denke das gilt nicht nur für den Menschen sondern auch für Tiere.

Krabbel hat es gut beschrieben, setze ihn in eine bepflanzte Kiste mit ein paar Kräutern!

Vielleicht hast du ein schönes Fenster mit hellem Licht an der Sonnenseite?

Auch von mir alles gute, ich halte die Daumen

Ja, nur hat die Klinik vllt einfach andere Möglichkeiten ihn weiter zu untersuchen. Eine Klinik hat ja eine andere Ausstattung als eine Praxis. Daher mein Gedanke dass dort besser auf Ari eingegangen werden kann.

Ich würde ihn nach Hause holen, in eine transportable Kiste mit Erde und Pflanzen setzen. Bei uns wird es am Wochenende sehr schönes Wetter geben. Wenn das bei Dir auch so ist, würde ich die Kiste an einen geschützten, sonnigen Platz stellen. Es sollte auch Sonne in die Kiste scheinen.

Ich würde eine kleine Dose Raffy P oder Raffy Mineral kaufen, auch wenn es für Wasserschildkröten ist. Oder wenn Du jemanden kennst, der Fischfuttersticks hat, könnte er Dir mal 10 Stück geben. Egal was, weiche mal eines ein und biete es Ari an. Ja, es ist kein Futter für Landschildkröten. Aber um ein Tier zum fressen zu bewegen, würde ich es anbieten.

Guck draußen mal nach Gartenschaumkraut. Du siehst es hier, das achte Bild von oben: Winterkräuter/Winterfutter in meinem Garten Ich nehme an, es heißt so. Ich nenne es immer Waldkresse.

Versuch es auch mal mit Tomate und überhaupt mit allem, was Dir einfällt. Geriebene Möhren mit ein bisschen geriebenem Apfel. Oder ein Stückchen saftige Birne. Im Augenblick ist alles erlaubt.

Fette Henne entwickelt auch schon kleinste Blättchen. Auch davon nur was geben zum probieren.

Und jeden Tag baden, das regt den Organismus an und vielleicht nimmt er irgendwie Wasser auf.

Welche Infusion bekommt er? Meinst Du die Antibiotika?
Wie ich schon schrieb, "verderben" sie den Appetit. Bird-Bene-Bac hilft dagegen, weil es die durch Antibiotika geschädigte Darmflora aufbaut. Wie man das in eine kleine Schildkröte hineinkriegt, weiß ich allerdings nicht.

Ich danke euch allen sehr.
Ihn nach Hause zu holen und in einer nun etwas natürlicheren Umgebung zu lassen, erscheint mir im Moment einfach richtig.
Es beruhigt, etwas Zuspruch dazu zu bekommen, auch wenn natürlich niemand von uns hellsehen kann.

Das Antibiotikum müsste durch sein. Nach 10 Tagen reicht es nun auch, denke ich. Und danke für die Erinnerung, dass es ja den Appetit hemmt, @Hannelore, das hatte ich schon wieder vergessen. Er wird wohl weiter die Ringerlösung als Flüssigkeitsdepot gespritzt bekommen (das muss ich dann morgen mal mit der TÄ zusammen üben), sonst aber keine Medikamente.
All eure Tipps zwecks Futterdarbietung und kleinem Gehege (viel muss es vermutlich wirklich nicht sein oder? Ich habe noch eine Waschschüssel, die kann man gut der Sonne hinterher tragen und auch nach draußen stellen. Die hat aber nur einen Durchmesser von etwa 40cm - reicht das? Das eigentliche Zwischengehege im Haus ist halt mit 1,2x0,6m etwas zu groß, um es hin und her zu tragen oder gar raus zu stellen) werde ich versuchen, umzusetzen, das war sehr hilfreich!
Ein bisschen Futter hatte ich schon angesät, das kommt auch inzwischen ganz gut. Wenn ich mit den Kindern draußen war, habe ich auch Löwenzahn, Ferkelkraut und irgendwas distelartiges auftreiben können und eingepflanzt. Salat kaufe ich morgen frischen.

Tausend Dank euch - dass ich meine Gedanken hier teilen kann, etwas Zuspruch und so hilfreiche Tipps bekomme, ist echt Gold wert!

Ja, die Schüssel reicht. Denk an eine Versteckmöglichkeit.

sowieso!
Ich bereite nachher alles vor und stelle mal ein Foto ein, damit ich optimieren kann, bevor Ari einzieht.
Bis dahin!

Hier nun das eingerichtete Kleingehege. Temperaturzonen sind bei der Größe jetzt nicht großartig drin, aber punktuell muss es ja warm genug werden.




Im halben Pflanztopf ist noch Laub. GGf. nehme ich den ganz raus und lege nur Laub hin, in dem sich Ari verkriechen kann, je nachdem, ob er den Topf mag oder nicht.
Das Thermometer hängt da jetzt nur zum Testen, wie die Wärmelampe an der Stelle wirkt, ich muss noch etwas experimentieren, welche Höhe die richtige ist.|addpics|vlc-8-9c2e.jpg-invaddpicsinvv,vlc-9-0cff.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Ich würde die Trink-/Badeschale so tief setzen bzw. so viel Erde anhäufen und platt drücken, dass der Rand des Gefäßes mit dem Boden gleich ist. Wenn Ari so schwach ist, muss er auf diese Weise nicht erst über die "knubbeligen" Steine gehen, um zu trinken. Die Steine würde ich in die Trinkschale legen, sodass der Boden bedeckt ist. Er muss sich umdrehen können, falls er auf den Rücken fällt, und dazu möglichst schnell einen Halt finden.

Was ist das für eine Pflanze rechts neben dem Blumentopf, die mit der Rosette und der erkennbaren Knospe?

Ich finde dieses Krankenzimmer zweckmäßig eingerichtet. Ari muss keine langen Wege gehen, um sich zu verkriechen oder zu trinken. Und zu knabbern hat er auch genug.

Ich finde es perfekt

@Hannelore

Zitat von Hannelore im Beitrag #88

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Was ist das für eine Pflanze rechts neben dem Blumentopf, die mit der Rosette und der erkennbaren Knospe?

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