Es gibt keine reinen Arten. Arten sind dynamisch, haben eine gewisse Genvariabilität, die bei vielen Populationen über Artgrenzen hinweggehen kann. (Beispiel: Schenkelsporn nicht nur bei Graecas, sondern manchmal auch bei Marginata und Boettgeri.) Wenn man sagen würde, Graeca und Boettgeri verpaaren sich z.B. im bulgarischen Habitat aufgrund gewisser Umstände nur selten, würde ich zustimmen. Ja, und in der Haltung tun sie das häufiger.

LG Herbert

Und vielleicht sind ja eines Tages diese Verpaarungen der Arten die EINZIGE ÜBERLEBENSCHANCE dieser Reptilienart.....
(bei anderen evtl. ähnlich)

Wie anders sollen sie sonst seit Urzeiten überlebt haben...

Ja, das denke ich auch....es gab sicher in all der Zeit immer wieder eine Art "Zusammenrücken", wenn eben nur wenige EINER Art verfügbar waren.
Und als wieder mehr davon `da` waren, hat Schildkröte sich eben wieder mehr auf die IHRER Rasse konzentriert !

Hallo,

meine Überzeugung ist dahin gehend, dass sich die unterschiedlichen Arten in den Habitaten nicht untereinander verpaaren, solange das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist.
In privater Haltung kommt es sicher des öfteren vor, da es scheinbar eine Unmenge von Haltern gibt, die noch nicht einmal wissen, was sie da halten :(
Da wird dann auch noch jedes Ei ausgebrütet und die Tiere werden weitervermittelt. So können kaum noch eindeutig festzustellende Mischlinge entstehen und sich auch wieder munter weiter vermehren.

Eine "Vermischung" entsteht meiner Meinung nach ausschließlich durch Nicht-Wissen in der privaten Haltung, also durch den Menschen, wie in vielen anderen Bereichen auch.
Für das Überleben in den Habitaten und Anpassung der geänderten Bedingungen (z.B. Wetter) entwickeln sich die Tiere entsprechend weiter, z.B. das eben nur die stärksten und gesündesten Tiere überleben, schwache der natürlich Auslese und den Fressfeinden zum Opfer fallen.

Gruß,
Sabine

Das mag schon so sein. Oft wird bei Züchtern ja auch absichtlich gemixt um eine neue Rasse hervorzubringen mit besonderen Eigenschaften... In der Natur geht es ums pure Überleben, egal wie, dazu gehört auch sich so oft wie möglich fortzupflanzen und die Gene weiterzugeben, aber ob das nun immer Artenrein erfolgt.....?

Im Gegensatz zu Sandra bin ich der Meinung, dass die Verpaarung unterschiedlicher Arten nicht zum Überleben dient, sondern im Gegenteil die Spezifizierung einer Art. Sonst gäbe es keine Tierarten, die in ihrer Einzigartigkeit an ein bestimmtes Gebiet perfekt angepasst sind. Würde Hybridisierung der Erhaltung dienen, gäbe es keine Thh und Thb und Hercis. Es gäbe auch keinen Homo Sapiens. Der Mensch ist ja zu über 98% mit dem Menschenaffen genetisch identisch. Eigentlich hätte nach Sandras Theorie die biologische Ausdifferenzierung der Vorfahren von Affen und Menschen nicht dem Überleben gedient, weil der Mensch weder ein Fell hat, noch sich von Baum zu Baum schwingen kann.
Die Regeln der Evolution sind meiner Meinung nach: Eine Mutation erweist sich eventuell als Vorteil und nur die stärksten, an die Umgebung angepasstesten überleben. Eine seltene zufällige Vermischung bringt ähnlich einer Mutation Gene in den Pool, die sich dann entweder als Vorteil oder als Nachteil erweisen. Spezifizierung und Artenvielfalt wird von der Natur angestrebt, aber es gibt immer wieder mal Fehler. Diese Fehler haben mriner Überzeugung nach aber kein Ziel. Ein Beispiel dafür sind angebotene Defekte bei Tieren (=Behinderungen bei Menschen).

LG, Anna

Eigentlich ist die Diskussion müßig, wir sind uns alle einig, dass man nicht die Arten kunterbund mischen sollen. Wenn die Natur das macht, hat sie ihre Gründe (vermenschlicht ausgedrückt).

Auf was wir aber achten sollen, ist, dass unsere Schildkröten keinen sich verengenden Gen-Pool haben, denn der bringt Schwierigkeiten mit sich. Gängige Praxis: Man kauft sich drei Kleine, es sind meist Geschwister. Und dann hat man im Idealfall nach 8 Jahren eine Zuchtgruppe. Aber das ist fatal!!! Man sollte tunlichst darauf achten, dass die Elterntiere nicht verwandt sind.

Mir persönlich geht es noch darum, diese ganze Diskussion zu entideologisieren und die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen zur Kenntnis zu nehmen, die allesamt sagen: Je breiter der Gen-Pool, desto besser.

Zitat von Anna im Beitrag #69

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Im Gegensatz zu Sandra bin ich der Meinung, dass die Verpaarung unterschiedlicher Arten nicht zum Überleben dient, sondern im Gegenteil die Spezifizierung einer Art.

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Zitat von gunda im Beitrag #72

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Lieber Herbert, ideologisiert hat hier aber niemand, oder?

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Zitat von stock im Beitrag #73

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Wenn ich mich nicht irre, benötigt eine Artendwicklung ca. 5000 Jahre. Die Aussage kam bei der Beschreibung und späteren Widerlegung bei "Art" Mauremys iversonii.

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