Hallo an alle!

Ich wollte über meine (normalerweise sehr aktive, spielende und viel fressende) 9 Jahre alte THB-Schildkröte "Nina" schreiben, weil sie seit Donnerstag im Krankenhaus ist. Ich würde gerne herausfinden, was wir falsch gemacht haben - sie ist ein sehr wichtiges Familienmitglied für uns und wir versuchen unser Bestes zu tun, dass sie alles gut und richtig hat. Außerdem haben wir unseren Leopardgecko mit zum Tierarzt genommen und auch sie musste nach einem Röntgen-Untersuchung bleiben (OP gestern am Bauch wegen präovulatorischem Legenot mit 4 Follikeln - 3 davon riesig und zusammengeklebt.) 2 Tiere gleichzeitig sehr krank, ich bin also im Moment etwas durcheinander im Kopf und kann nicht wirklich klar denken, bitte verzeiht mir.
Aber ich versuche es:

Zu Hause/ Bemerkungen von ca. 1-2 Wochen:
- Schildkröte fing an, etwas weniger zu fressen, fraß aber immer noch ziemlich viel.
- Sie wurde etwas inaktiver, war aber immer noch viel unterwegs und hat auch jeden Tag gespielt.
- Dann bekam sie irgendwie Probleme mit dem Schlucken, als ob sie keine Luft bekäme oder vielleicht Schleim im Hals hatte, der die Atmung teilweise blockierte? (sie hörte auf zu fressen und streckte ihren Hals ganz nach vorne, und hörte dabei dann auf zu fressen).
- Ihre Atmung hat angefangen zu pfeifen (etwa bei jedem 5. Atemzug). Da ihre Atmung am 2. Tag immer noch gepfiffen hat, habe ich sofort unseren Tierarzt angerufen, dass wir kommen.

TA:
- Sepsis (einige dünne rötliche Streifen im Bauchpanzer zu sehen).
- Weicher Bauchpanzer
- Probleme, Luft zu bekommen (beim Drücken des Bauchpanzers?)
- Sofort zum CT; keine Organschäden
- alles im CT sonst ok, nur etwas mit Panzer ist anders (also von Anatomie). TA hatte leider mehrere Notfälle gleichzeitig bei unserem Termin, so dass wir nicht wirklich Zeit zum Reden hatten. Nächste Woche dann. Leider habe ich in der Eile nicht alles verstanden, ich stand unter Schock wegen der Sepsis-Diagnose.
- Nina wurde sofort aufgenommen
- Es wurde sofort mit der Therapie (Infusion?) begonnen - auf jeden Fall mit Antibiotika und entzündungshemmenden Schmerzmitteln.
- eine frische Stuhlprobe wegen des Stresses auf dem Hinweg wurde für TA auch gegeben.

Am Tag danach (= gestern) rief der TA an:
- Blutbild ist relative schön, Kalziumwerte & Co. sind auch normal.
- Bisher im Blut keine Bakterien gefunden
- Sie hat eine Mineralstoffwechselstörung (deshalb zu wenig Calcium im Bauch-Panzer?)
- Dort hat sie bereits angefangen zu fressen.
- Die Blutuntersuchungen werden fortgesetzt, manche dauern länger.
- Die Sepsis ist noch in der Anfangsphase?

Ich möchte wissen, was wir bei Nina falsch gemacht haben, warum sie krank geworden ist. Vielleicht kann ich von euch Unterstützung bekommen, um es herauszufinden und eine bessere Lösung zu finden?

Vielen Dank an alle im Voraus! -Tanja und Nina

Hier noch einige Informationen:
- Sie lebt allein

Haltung:
- Auf dem Balkon (Ja, sie wurde uns mit der falschen Info "Terrarium, Wärmelampe und Salat, kein Winterschlaf in den ersten 5 Jahren" verkauft, Shop: Reptilienzoo in Wien äußere Mariahilfer Strasse)
- Balkon ca. 11-12 qm, ca. die Hälfte als Garten mit sehr vielen verschiedenen Futterpflanzen umgebaut
- "Balkongarten": Verstecke, "Unebenheiten", Hügel nach Süden wegen der Eiablage, verschiedene Materialien (Kork, Steine, Sand, Erde mit Sand, Holz-"Hindernisse"), Sonne, Schatten
- Die Erde ist aus Tulln: Bio-Saaterde ohne Torf von Starkl, gemischt mit Rasensand.
- Sie hat jederzeit Zugang zum gesamten Balkon; auch außerhalb des Gartens gibt es viele Futterpflanzen zu fressen
- Sonne: ca. 7,5 Stunden/Tag (ab 12 oder 12:30)
- 2 Wassernäpfe (einer ist groß: ein Blumensockel).
- kleines Haus
- In den Häuschen ein weiteres Häuschen (dort schläft sie immer).
- Verstecke
- Klettermöglichkeiten
- Dieses Jahr gibt es kleine Schnecken im Garten von Nina. Außerdem riecht es an einer Stelle im Garten irgendwie schlecht, aber bisher nur Schnecken gefunden - können die schlecht riechen, wenn sie sterben?
Ameisen und deswegen auch einige Blattläuse
Manchmal gibt es nach dem Gießen ein oder ein paar kleine Pilze, die nehmen wir weg.

Das Häuschen:
- Ca. 1x1m vom Beckmann "Schildkrötenhaus", lässt das UV-Licht durch
- ein Paar automatisch gesteuerte Wärmelampen (eine Wärmelampe, 2 Keramiklampen); Bei +15 wird auf +18 Grad geheizt.
- im Haus gibt es noch ein weiteres Haus, in dem sie schläft: dort ist die Dachheizung immer an (ca. 15-18cm hoch, 30x23cm, mit Heizmatte - und einer Spinne - an der Decke), aus Holz (=dunkel innen), ab und zu wird direkt innen mit Gartenschlauch gegossen
- Korkhöhle (klettert immer drauf und rutscht runter)
- Pflanzen zum Fressen
- Wasserschale
- Hügel zum Klettern
- Wir öffnen das Dach, bevor die Sonne hineinscheint, und schließen es am Abend (automatischer Öffner ist noch nicht installiert), damit die Wärme in den Hütten über die Nacht erhalten bleibt.

Winterstarre:
- Kühlschrank, ab dem 2. Winter (Wir haben sie im ersten Winter gekauft, 5 Monate alt, Winterstarre war "verboten"von Verkäufer).
- Sie beginnt mit der Vorbereitung im August.
- wir messen die Temperatur im Kühlschrank, dass es passt und wir suchen den besten Platz
- wir suchen Nina vor dem ersten Frost und stellen sie in den Kühlschrank, in eine Plastikbox mit feuchtem Sphagnum Moos
- Wir untersuchen Nina ein paar Mal während des Winterstarres: ein Test mit ihren Füßen, ob sie sie einzieht, ob ihr Bauchpanzer normal gefärbt ist, ob sie ihre Augen geschlossen hat, ob das Substrat feucht ist, dass es keinen Schimmel gibt.
- Im März holen wir sie aus dem Kühlschrank und graben sie in ihrem Häuschen in der Erde ein.

Futter:
Bockshornklee
Brombeerblätter
Bärlauch
Distel
Fetthenne
Frauenmantel
Glockenblume
Golliwoog
Habichtskraut
Hibiskus
Indianernessel
Klee
Königskerze
Leimkraut
Liebstöckel
Malven
Mohn
Nachtkerze
Portulak
Ringelblume
Rosmarin
Salbei
Schafgarbe
Spitzwegerich
Stockrose
Storchschnabel
Weintraubenblätter
Wiesenknopf
Wilde Möhre
Witwenblume
- Aber auch oft frische Wildkräuter von der Wiese; weit weg von den Straßen, auf einem Berg.
- Wir werfen öfters viele verschiedene Samen auf den Garten, damit sie immer z.B. frischen Klee hat (sonst z.B. Samen von Christine und Thorsten)
- Sepiaschalen

Die automatisch gesteuerten Lampen sind: eine Wärmelampe "Lucky Reptile Basking Sun 60W", 2 Keramiklampen 50 und 60 W). Dieses Jahr gab es sehr lange Perioden ohne Sonne und es war ziemlich kühl. Eine UV-Lampe habe ich für Nina nicht. Ist das vielleicht das Problem?

Ich habe ein paar Fotos in der Bildergalerie unter "Nina" hinzugefügt. Die Fotos habe ich 1 Tag vor dem TA aufgenommen. Damals war ich mir nicht ganz sicher, ob ich etwas Rötliches auf dem Bauchpanzer sehe. Jetzt sehe ich es besser.

Zitat von Nina im Beitrag #3

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Die automatisch gesteuerten Lampen sind: eine Wärmelampe "Lucky Reptile Basking Sun 60W", 2 Keramiklampen 50 und 60 W). Dieses Jahr gab es sehr lange Perioden ohne Sonne und es war ziemlich kühl.

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Zitat von Mr. Ed im Beitrag #5

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Zitat von Nina im Beitrag #3

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Die automatisch gesteuerten Lampen sind: eine Wärmelampe "Lucky Reptile Basking Sun 60W", 2 Keramiklampen 50 und 60 W). Dieses Jahr gab es sehr lange Perioden ohne Sonne und es war ziemlich kühl.

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Einen Zusammenhang zum eigentlichen Thema sehe ich zwar nicht, aber da Du selbst die "Beleuchtung" ansprichst: wenn die Sonne nicht lange genug scheint, sind zwei reine Wärmequellen und ein Spot mit bescheidenem Lichtspektrum nicht die sinnvollste Wahl. HQI wären sinnvoll, die gibt es mit und ohne UV-B, so wie Du möchtest.

Zwar schon oft gepostet, trotzdem nochmal zur fragwürdigen Eignung in der Reptilienhaltung:
http://www.licht-im-terrarium.de/thermo/...-dunkelstrahler
Ebenso oft erwähnt: nicht irritieren lassen, daß es dort primär um Terrarientechnik geht... ein Frühbeet unterscheidet sich davon wahrlich nicht sooo sehr.

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Zitat von christine im Beitrag #6

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Wenn Ninas Panzer weich ist rate ich dir, wie Mr. Ed., zu einer guten Lampe, die auch ordentlich UV Strahlen abgibt.

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Liebe Christine, vielen Dank für deine Antworten! Ich werde mich auf jeden Fall mit Andreas in Verbindung setzen.

Ich möchte mich korrigieren - es tut mir leid für mein Deutsch und meine verwirrten Gedanken im Moment. Gleich beim Kauf von Nina (Dezember 2015) habe ich die Worte des Verkäufers unter das Fragezeichen gesetzt - mit nur einer Wärmelampe und Salat kann niemand leben. Ich machte mich sofort auf die Suche nach Informationen darüber, was eine griechische Landschildkröte eigentlich fressen sollte und wie man sie am besten halten sollte: Zuerst alle Tierbehandlungsgeschäfte angerufen, von das habe ich leider nicht viel mehr Informationen bekommen. Dann habe ich zum Glück Ihre Website gefunden! Und so habe ich mir die richtigen Bücher auch kaufen können (und 2017 einen Infoabend in Kaumberg besucht, das war wirklich toll, danke!). Bereits innerhalb Ninas ersten 3 Wochen bei uns konnten wir die Haltung und die Ernährung mit den richtigen Informationen deutlich verbessern.

Nina hat eigentlich nur bis zum ersten Sommer (= max. 10 Monate alt) in einer großen Plastikbox gelebt, mit Wärmelampe, UV-Licht, einem Versteck, Sepiaschalen, allem, was man für die Schildkröte in der Saison zum Fressen finden konnte (im Winter ist es etwas komplizierter), Kräuterpflanzen, die in die Plastikbox gepflanzt wurden, sonst z.B. mit Rucola, geraspelte Karotten, verschiedenen Salaten, getrockneten Wildkräuter- und Blütenmischungen aus Zoohandlungen. Und natürlich mit frischem Futter von draußen gefüttert, wenn ich welches in der freien Natur gefunden habe. Im Sommer haben wir für sie ein Gehege auf dem Balkon gebaut und seitdem lebt Nina draußen und überwintert im Kühlschrank. Wir haben das Gehege alle 2 Jahre vergrößert, als sie gewachsen ist.

Aber wie ist es möglich, dass Nina eine Sepsis bekommen hat? Der Tierarzt sagte auch, dass ihre Entzündungswerte nur leicht erhöht waren.

Fehlt etwas Wichtiges in ihrer Ernährung? Oder könnte es sein, dass zu wenig UV-Bestrahlung in diesem Frühjahr ihr Immunsystem so sehr geschwächt hat, dass sie eine Sepsis hat? Ich glaube, ich hatte früher eine UV-Lampe für Nina. Vielleicht ist die Glühbirne während des Winters kaputt gegangen und im März hatte ich keine andere UV-Lampe zu Hause? Oder ich habe keine neue UV-Lampe besorgt, weil ich über die Gefahren von UV-Licht im Winter gelesen habe (Augen - Verbrennungen - schlechte Marken...)? Leider kann ich jetzt nicht daran erinnern.

Sind 7 oder 7,5 Stunden direkter Sonnenschein wenig für THB?

Oder bleibt die Erde durch das Gießen der Pflanzen zu feucht? Obwohl, das Wasser kann weg, unter die Erde haben wir Garten-Flies, dann Fliesen und zwischen den Fliesen Kies, dass das Wasser zu dem Abfluss fließen kann.

Ich möchte Nina nicht eine Haltung bieten, bei der sie jederzeit nur deshalb krank werden könnte. Huh, sorry, ich bin ziemlich besorgt.

Aber mit dem Thema "UV-Licht" ist es gut, mit den Verbesserungen zu beginnen. Gestern habe ich kein Anruf von TA bekommen: Am Wochenende bedeutet es: keine schlechten Nachrichten. Nächste Woche spreche ich mit unserer Tierärztin, sie möchte über die Haltungsbedingungen mehr detailliert wissen (wir haben am Donnerstag leider nur ganz kurz gesprochen). Hoffentlich kann ich Nina ausreichend gute Bedingungen für ihr Leben bieten!

Ich habe gerade Fotos über Ninas Garten und den Balkon, wie es im Moment ist, geschickt.

Zitat von christine im Beitrag #9

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Bezüglich der Lampen kannst du dich direkt von Andreas beraten lassen, du findest HIER unten eine Mailadresse und die Telefonnummer.

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Ist Sepsis nicht eine Blutvergiftung?
Kann sie denn durch zu viel Feuchtigkeit entstehen?