Hallo Zusammen! Ich bin neu hier. Bei mir lebt der Paul (m/7Jahre) im Gewächshaus mit Zugang zum Aussengehege. Ich setze mich täglich an den Rand im Gewächshaus und beobachte ihn. Daher ist mir seit gestern aufgefallen, dass er am Kopf eine Verfärbung hat die auch etwas "offen" ausschaut. Eigentlich sind keine spitzen Gegenstände im Gehege. Halt nur Wurzeln, Steine, Pflanzen... Gehege ist mit Vogelnetz gesichert. Paul ist halt bissl tollpatschig. Er klettert sehr gerne und fällt dann schon mal gern auf die Nase. Kann diese auffällige Stelle von dem Nackenschild kommen? Es blutet nicht, ist aber auffällig. Habe vorsichtshalber desinfiziert. Ansonsten ist er total normal und gut drauf (frisst, stampft in der Gegend Rum) Vielen lieben Dank vorab.

Hallo Alex,

willkommen bei uns im Forum.

Meiner Meinung nach ist der Nackenschild nicht ausgeprägt genug, um eine solche Verletzung hervorrufen zu können.
Schließlich hat der Kopf ja Schuppen zum Schutz. Die Wunde scheint ja auch geblutet zu haben. Jedenfalls sieht es für mich auf dem Foto nach eingetrocknetem Blut aus.

Ich hab das Foto mal vergrößert.



Ich sehe, dass auch der Panzer eine Beschädigung aufweist, vielleicht eine ältere. Ich hab sie mit einem roten Pfeil markiert. Außerdem sehe ich eine ältere Verletzung, blauer Pfeil (vielleicht nur Schmutz?).
Die Wachstumsfugen sehen zum Teil nicht so ganz gut aus.
Ich möchte jetzt nicht irgend etwas kritisieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass alle Auffälligkeiten (sofern das Foto nicht täuscht) irgendwie zusammenhängen. Daher habe ich mir alles genau angeschaut.

Deshalb meine Frage: Magst Du uns mal den ganzen Rückenpanzer und den ganzen Bauchpanzer fotografieren?

Hallo Hannelore,

vielen lieben Dank für die Antwort. Ich fasse das nicht als Kritik auf. Ich bin ja dankbar um jede Einschätzung. Hier erstmal ein paar Fakten: Ich habe Paul seit letztem August. Er wurde abgegeben, da er sich als Männchen in der anderen Gruppe wohl nicht integrieren konnte. Er lebt jetzt bei mir alleine.
Er hat die Starre in der Überwinterungsgrube im Gewächshaus abgehalten und gut überstanden. Im Gewächshaus hat er ein Haus mit Deckelheizung, Wärmelampe und Nachlampe. Der Zugang zum Gewächshaus erfolgt über Ausgang mit Lamellenvorhang. Da muss er leider aktuell noch über die Kante vom Gewächshausrahmen drüber.
Habe die gewünschten Fotos angehängt. Zudem noch Bilder seiner Wohnsituation. Du schreibst die Wachstumsfugen schauen nicht gut aus. Kann das innerhalb eines Jahres so werden oder evtl schon die Jahre davor? Er bekommt bei mir nur Wildkräuter und Rucola.
Er wetzt oft wie ein Wilder durchs Gehege und klettert eben viel. Hab dabei beobachtet, dass er mal abgestürtzt ist und sich dann seitlich bissl abgefangen hat. Kann die Schramme am Panzer evtl davon stammen?

Was Du schreibst, klingt prima und die Wohnsituation sieht auch gut aus, Ernährung auch o.k. Nein, daraus kann ich nichts ableiten, was seine Verletzung am Kopf und den Schaden am vorderen Panzer erklären könnte.

Was ich meine bzgl. der Wachstumsfugen ist vermutlich schon entstanden, als Du ihn noch nicht hattest. Es ist aber auch schwierig, anhand der Fotos Genaueres zu sehen. Kannst ja nach dem nächsten Winterschlaf mal gucken, ob sich was verändert hat, ob es da poröse Streifen gibt oder ob es so aussieht, als wäre die oberste Schicht lose oder ob Du sie mit dem Fingernagel (nicht mit was Anderem!) abpiddeln kannst.

Biete ihm mal eine Sepiaschale (unbehandelt, nicht mit Halterung und nicht mit Vitaminen für Vögel) an. Einfach ins Gehege oder Gewächshaus legen. Ältere Männchen gehen eher nicht dran, aber junge Tiere durchaus schon.

Eine Schramme am Panzer hab ich nicht gesehen. Der Schild (roter Pfeil) sieht so aus, als fehle die Haut und als käme der Knochen zum Vorschein. Auf dem Foto von heute kann ich das nicht sehen, da es zu unscharf ist.

Wenn kein Netz über dem Gehege wäre, würde ich einen Vogel für die Kopfverletzung verantwortlich machen. Ein Nagetier würde eher an den Beinen nagen, oder?

Auf dem heutigen Foto sieht die Kopfwunde nicht mehr so dunkel aus, vermutlich durch Deine Behandlung. Wenn es eine offene Wunde ist (was nicht mehr so aussieht), dürfen keine Fliegen dran können. Sie würden ihre Eier in die Wunde legen und die Maden würden sich in das Fleisch hineinfressen.

Schau den Kopf jeden Tag an und beobachte, ob Paul sich im Verhalten ändert.

Ich drück Dir die Daumen, dass keine weiteren Verletzungen auftreten.
Viel Freude mit Paul!

Und bei Fragen: immer fragen!

Vielen lieben Dank für die aufbauenden Worte. Dann werden wir das jetzt beobachten. Das am Kopf schaut heut wirklich schon besser aus. Ich habe auch gleich nochmal mit Antisept sauber gemacht, obwohl keine offene Stelle zu sehen war.
Ich wollte schon immer eine Schildkröte und habe mich in der Theorie bestimmt 10 Jahre drauf vorbereitet 🙈 in der Praxis sieht es halt immer anders aus.

Eine letzte Frage hätte ich noch.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Dame Paul letztes Jahr einfach nur los haben wollte. Mir kommt es manchmal so vor, als fühlt er sich einsam. Er war in einer Gruppe mit Mutter, Schwester und noch 4 anderen Männchen. Angeblich hat er da Ärger gemacht. Habe oft überlegt ob ich nach 3 Damen schauen soll, damit er nicht alleine ist. Aber wenn es nicht funktioniert, dann wird's vom Platz schwierig. Ich habe jetzt immer gelesen, dass Schildkröten auch alleine gehalten werden können. Aber auch wenn er davor in einer Gruppe war? Das beschäftigt mich jetzt schon ewig und ich weiß nicht was ich tun soll, was für ihn am Besten ist. Was meint Ihr?

So wie Du schreibst klingt es für mich eher so, dass es nicht Dein Paul im speziellem war der bei der Vorbesitzerin Stress gemacht hat. Der Stress ist m.E. eher durch die Anzahl der gleich VIER Böckchen und nur Mutter und Schwester entstanden.

Wenn Du also den Platz für zwei oder drei weibliche Schildchen hast, würde ich es wagen.
Vielleicht gibt es in Deiner Nähe eine Auffangstation in der Du Dich mal nach ähnlichen alten Damen erkundigen könntest.

Bis im letzten Jahr hielt ich zwei Weibchen und einen Bock und da er die beiden Mädels in meinen Augen unterjährig "zu gut gefordert" hat wollte ich ein weiteres Weibchen aufnehmen.
Am langen Ende wurden es sogar gleich zwei weitere Damen.
Es klappt prima, es ist eine tolle Gruppe entstanden und ich habe es zu keiner Zeit bereut.
Unser Herr Kröt ist selig mit "seinen Girls".
Er schläft jeden Abend auf ihnen oben auf, wie Dagobert Duck auf seinem Geldhaufen
Für das dumme Gesicht von ihm, als nach der Winterruhe plötzlich zwei Mädels mehr im Gehege waren, hat sich der ganze Aufwand um die Quarantäne wirklich gelohnt.
Nur Mut!

Zitat von gunda im Beitrag #6

---

Ich kann an den Wachstumsfugen nichts Auffälliges entdecken. Im Gegenteil. Es ist ein sehr hübsches Tier.
Hannelore, was meinst du genau? Nicht ernsthaft den winzigen schwarzen Punkt oder diese kleine rauhe Stelle?

---

Guten Morgen! Danke nochmal für Euer Feedback. Habe gerade nochmal Fotos gemacht. Hoffe die Qualität ist besser.

Ja, die Fotos sind gut.

Ich möchte nach wie vor nicht ausschließen, dass die Verletzung am Kopf und die (ältere?) Beschädigung des Schildes neben dem Kopf die gleiche Ursache haben könnten.
Ich sehe auch ein weiteres kleines Löchlein auf den neuen Fotos, das natürlich nicht weiter schlimm ist, aber auch von irgendwelchen Attacken herrühren könnte.

Vielleicht schaust Du noch einmal im Gehege und Gewächshaus alles genau an und entdeckst vielleicht irgendetwas, wo das Tier sich verletzt haben könnte.