Ich habe bei meiner derzeitigen Außendienstarbeit in Niederösterreich eine Pension bezogen, wo der Besitzer ebenfalls seit einigen Jahren etliche Schildkröten "beherbergt".
Gleich vorweg, die Schildkröten hat er aus geschenkten Eiern selbst ausgebrütet, nie fotografiert oder gar registriert... Gefüttert wird Kopfsalat, Tomate, Gurke, aber keine Wildkräuter...
Frisches Wasser wird nicht gegeben, da die Schildkröten ja immer gleich "rein scheißen", der einzige Blumenuntersetzer fängt wohl manchmal etwas Regen auf...
Ein Frühbeet gibt es auch nicht, lediglich ein Schlafhaus, welches im Freien steht. Das Freigehege wirkt lieblos, der Drahtzaun ist teilweise zugänglich (siehe Bilder). Zumindest ist es aber eine Freilandhaltung!

Bei einem Gespräch habe ich kurz versucht, auf seine Haltungsfehler hinzuweisen, natürlich auf taube Ohren gestoßen, weil das ja schon immer so gemacht wurde. Schade.
Da die Tiere jetzt (im Keller) starren, kann ich zu etwaigen Wachstumsschäden nichts sagen.
Ich persönlich möchte meine Tiere so jedenfalls nicht halten, auch nicht mit den Behörden in Konflikt kommen. Aber ich frage mich dabei schon, ob das nicht eher der (schlechte) Standard der Schildkrötenhaltung ist und wir hier eher in der Minderheit sind?

Oh nein das ist fürchterlich 🥲
Ich kann nicht verstehen das es immer noch solche Haltungs und Futterangebote gibt.
Wahrscheinlich haben solche Menschen nicht so eine Verbindung und Liebe für Die Schildkröten entwickelt , wie es bei uns der Fall ist.
Dann dürften Sie aber meiner Meinung nach keine solche Tiere halten.
Frustrierend bestimmt auch für Dich, wenn Du versuchest ein Gespräch zu suchen und auf Taubeohren stößt.

Hallo,

so sieht es hier im örtlichen kleinen Streichelzoo leider auch aus. Da sind auch noch verschiedene Rassen gemischt, wobei es ein Breitrandweibchen und drei völlig verwachsene männliche Griechische Landschildkröten als Gruppe gibt.
Ich war da vor zwei Jahren und habe versucht eine bessere Haltung für die Tiere zu erreichen. Der Mitarbeiter war offen, aber er konnte gegen die Leitung des kleinen Zoos auch nichts tun. Eine Freundin hätte denen sogar ein großes Beckmann Frühbeet bezahlt, aber es hätte das Problem alleine auch nicht gelöst. Sehr schade... Vor allem, weil die Kinder dort die Haltung sehen und es dann als normal erachten.

Ja, ich denke artgerechte Schildkrötenhaltung ist noch nicht so weit verbreitet, dass es die ganzen alten Denkmuster abgelöst hat.
Immerhin setzt es sich langsam immer weiter durch und viele Tiere können draußen Leben und vegetieren nicht mehr in kleinen Kästen im Kinderzimmer herum.

Da sieht man mal wieder wie leidensfähig unsere Schildkröten sind.

Ich glaube tatsächlich auch, das wir zur Gruppe der Minderheit gehören, zu oft habe ich selbst schon schlechte Beispiele kennenlernen müssen.

Tatsächlich würde ich aber nicht generell sagen das solche Menschen keine sondern eine eher "falsch verstandene" Tierliebe pflegen. Ich kann es so oder so einfach nicht nachvollziehen.

So kann ich aus meinem eigenen Umfeld von zweier adulter THH traurig berichten.
Diese Beiden werden wie ein Möbel bei nur wirklich schönem Wetter auf einen kleinen Balkon, welcher dann auch noch von Sonne durch einen Schirm völlig abgeschattet ist, getragen. Verbleiben dort bis abends und werden dann wie ein Möbel wieder in eine Kiste (ähnlich Wurfkiste für Hunde) zurück gebracht. Starre erfolgt in einer Wäschekiste mit Laub im Keller.
Licht, Wärme, artgerechter Untergrund, Fotodokumentation, alles Fehlanzeige....

Von der richtigen Ernährung rede ich gar nicht erst. Sie sind absolut mangelernährt und total deformiert. Sie wundert sich allerdings warum es noch nie eine Eiablage gab...

Ich habe mir den Mund fusselig geredet, Beispiele, Ideen etc eingebracht.
Unermüdlich versucht diese Person ohne Vorwürfe selbst auf eine Veränderung hin zuleiten, besonders ohne ihr das Gefühl zu geben, dass ich sie bevormunden oder gar vorführen will. (Natürlich kennt sie meine Haltung)

Da die Person schon im höheren Alter ist, scheine ich mit allem auf Granit zu beißen, also habe ich irgendwann resigniert.

Sie sagt sie "liebt" die Beiden auch wenn ich diese Art und Weise in keiner Form nachvollziehen kann und will!

Das Amt mag ich nicht informieren, aber auch da habe ich ihr mehrfach eine Brücke gebaut.

Mir bleibt nur, dass ich jeden Tag für die Beiden Kräuter sammel und ihnen zukommen lasse. Ob sie diese dann verfüttert bekommen oder nicht - wir wissen es nicht.

Zumindest kam nie eine Rückmeldung im Sinne von wird besonders gerne gefressen bzw bitte nicht mehr pflücken mögen sie nicht.

Da schiemir doch gleich durch den Kopf: Mein Gehege sieht momentan auch sehr trostlos aus. Auf Grund der Jahreszeit. Der Winter hat seine Spuren hinterlassen und es muss erst wieder alles flott gemacht werden. Natürlich ist auch noch gar nichts grün. An manchen Stellen liegt noch Schnee und Reste der Pflanzen, die ich meist erst im Frühjahr aufräume um den Insekten Winterschutz zu bieten. Wenn jemand fremdes jetzt mein Gehege sehen würde, und mich danach beurteilen, wäre ich vielleicht auch ein schlechter Halter?

Es ging nicht nur um das Gehege, auch Futter und Wasser usw.
Irre ich mich jetzt so sehr 🤔
Aber ich hätte gedacht wir hatten schon ab und an mal Bilder von Nachbarn oder so wo die Haltung nicht so gut war. ?!

@christine

Oh das will natürlich Niemand mit dem teuer werden.
Aber die Idee das Du mit dem Halter sprechen könntest finde ich prima 😊
Vielleicht kannst ja was bewirken, (bestimmt)das wäre super 👍

Lg Sonja

Das Rechtliche mit den Fotos wusste ich nicht, ich wollte das nur mal als "schlechtes Beispiel" dokumentieren. Aber insofern dann gut, dass die Fotos gelöscht wurden.
Wir befinden uns hier im südlichen Weinviertel. Die Sommer sind warm, da kann man sicher über die Notwendigkeit eines Frühbeetes diskutieren. Der Rest: naja, 10 Schildkröten in so einem Gehege, Efeu statt Wildkräuter, der Maschendrahtzaun tw. ohne Sichtschutz, die Wasserproblematik usw. Da ist viel Verbesserungspotential!
Ich werde selbst noch mal mit dem Besitzer reden, wenn er die Schildkröten aus dem Keller holt...

Mir macht dagegen auch das Rechtliche Kopfzerbrechen. Es ist nicht der erste Schildkrötenbesitzer, den ich kenne und dem gültige Papieren und Anmeldung sowie Dokumentation anscheinend egal sind (haben hier ja auch schon andere von berichtet). Deswegen werde ich aber nichts unternehmen, das ist Sache der Behörden...

Gruß Ben

Ach es ist wirklich immer so schwierig und auch frustrierend in allen Bereichen wo einem etwas am Herzen liegt und man das Gefühl hat Tier oder Kind oder Mensch leidet…

Jeder Mensch ist so einzigartig mit sich und seiner Geschichte und was dem einen lieb und teuer mag in den Augen eines anderen nur Müll sein oder auch Dekadenz…

Wie oft muss ich bei der „Erziehung“ von Kindern oder Hunden meine Zunge wund beißen und doch mache auch ich da viele Fehler. Doch jeder ist der Meinung in dem was er tut das richtige zu machen.
Ja, man kann immer nur ein gutes Vorbild sein und vorsichtig versuchen Ideen zu vermitteln und doch ist es ärgerlich wenn diese so gar nicht angenommen werden….
Gut dass in deinem Fall @Ben die Tiere wenigstens draußen sind!
Im Zoo hab ich auch schon verheerendes gesehen und finde es unbeschreiblich traurig!

Lasst euch nicht entmutigen vielleicht keimt ja doch ein Samen der Einsicht im verborgenen!

Ich denke auch, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Wir haben ja auch hier im Forum immer wieder gute Erfahrungen mit Haltern machen können, die von uns aufgrund ihrer Mangelhaltung nicht gleich "zurechtgestutzt" wurden, sondern die wir zwar konkret auf Fehler aufmerksam machten, aber ihnen dennoch mit der Behebung dieser hilfreich und positiv zur Seite standen.

Dazu gehört aber eben auch die EINSICHT des Halters - und ich vermute, da liegt für @Traveller66 hier leider auch "der Hund begraben"...
Das kann einem dann schon aufstossen, wenn jemand sich so (borniert) unverständlich zeigt.

Habe selbst auch schon so eine unerfreuliche Erfahrung machen müssen:
Ein angesehener hier ansässiger Facharzt (also eher nicht dumm im Sinne von "ich weiß nicht, wo ich Wissen finden/erhalten kann") in Rente, der seine kleine Privatsammlung von Land-+Wasserschildkröten allesamt auf völlig beengtem Raum (Geschlechter als auch Arten bunt gemischt ) im Garten hält, und es amüsant findet, dass er am Zaun ein Schildchen hat, auf dem "Schildkrötenzoo" steht, hat absolut nicht verstehen können (wollen ?), dass ich ihm beim Besuch seines "Privatzoos" freundlich aber bestimmt einiges über artgerechte Haltung erklärt habe.
Mehr als ein dümmliches Achselzucken, und "Ach, denen gehts doch gut !" bekam ich nicht zur Antwort. Sinnlos, er war einfach nicht einsichtig !

Jeder Mensch macht Fehler, das ist zwar nicht schön aber normal. Denn niemand ist Perfekt.
ABER wenn ich mich für eine Tierart entscheide, deren normaler Lebensraum nicht bei uns ist, muss man sich doch weiter bilden oder jemanden zuhören, der das beste für die Tiere und deren Haltung will. Es muss ja nicht gleich als Kritik aufgenommen werden, sonder ein vernünftiges Gespräch unter Schildkröten Haltern.
Wie heißt es so schön : man lernt nie aus!
Für alles gibt es Strafen und Gesetze und trotzdem wundert man sich jeden Tag.( zumindest ich)

Lg Sonja