Hallo Christine,

vielen Dank für den Link.

Ich glaube, dass dieses Phänomen, zumindest sich aus dem Wege zu gehen, nicht nur Männchen gegeben ist, sondern auch Weibchen. In erinnere mich an einen Artikel, wonach bereits Jungtiere beim Auswildern strahlenförmig in alle Himmelsrichtungen auseinanderliefen. Man vermutete damals, das die Schildkröten sich instinktiv wegen Inzuchtvermeidung aus dem Wege gehen würden.

Zitat

---

Was bedeutet das für uns, vor allem für diejenigen, die alle Tiere vom selben Züchter haben oder bereits in Generation xy züchten.
Da stellt sich doch automatisch die Frage: " Wie wichtig ist es, dass man mit blutsfremden Tieren züchtet? "

---

Man sollte schon mit blutsfremden Tiere züchten, das wird aber kaum eine Rolle bei Schildkröten spielen. Im Laufe der Evolution hat die Natur bei den Tieren sicherlich Riegel und Schlösser eingebaut. Eventuelle Folgen in Gefangenschaft würden wir ohnehin nicht mehr erleben.

LG Andreas

Hallo,

sehr interessant...
Eine instinktive Vermeidung von Inzucht wäre für mich eine logische Erklärung des langen Überlebens der Schildkröten (oder Reptilien allgemien).

Gruß,

Sabine

Zitat

---

Im Laufe der Evolution hat die Natur bei den Tieren sicherlich Riegel und Schlösser eingebaut.

---

Wie kommst du darauf, Andreas ? Gibt es Lebewesen, bei denen die Natur einen Riegel eingebaut hat ?? Ich nahm an, von dem Problem sind alle sich fortpflanzenden Lebewesen betroffen ?

Zitat

---

Eventuelle Folgen in Gefangenschaft würden wir ohnehin nicht mehr erleben.

---

Aber es wäre doch schade, wenn wir den Nachkommen nur von Inzucht degenerierte Schildkröten hinterlassen würden...........?
Das kann doch nicht der Sinn von Zucht sein, dies nur für jetzt und heute zu tun.

LG Gundi

Ich sehe das so wie Sabine.
Es erscheint mir zur Arterhaltung sinnvoll, Inzucht zu vermeiden, um Missbildungen vorzubeugen.
Bei vieleln Tierarten weiss man, dass die Jungtiere abwandern, um sich ein eigenes Refugium zu suchen. Diese Erkenntnis bezieht sich jedoch auf Säugetiere. Aber warum soll das bei Reptilien anders sein?
Biologisch sinnvoll wäre es meiner Meinung nach mit Sicherheit.

LG
Dani

so waren meine Überlegungen auch bis vor einiger Zeit.

Aber irgendwann glaubte ich den vielen verschiedenen Stimmen, die mir versicherten, dass es bei Reptilien nicht so ist...

Irgendwie finde ich keinen Ansatz, da Klarheit zu bekommen :-(

Hat vielleicht schon einmal wer "Inzucht" oder wie's bei Hunden so schön heißt "Linienzucht" mit z.B. Schildanomalien oder anderen "Auffälligkeiten" in Verbindung zu bringen?

Wer von den Züchtern züchtet mit "Geschwistern"? Haben sie eventuell kleinere Gelege? Weniger Eier im Jahr?
Oder woran könnte man noch "Inzucht" erkennen?

Guten Morgen!

Geka schrieb:

Zitat

---

Wie kommst du darauf, Andreas ? Gibt es Lebewesen, bei denen die Natur einen Riegel eingebaut hat ?? Ich nahm an, von dem Problem sind alle sich fortpflanzenden Lebewesen betroffen ?

---

Von dem Problem dürften auch alle betroffen sein, aber nicht in gleichem Maße. Hochgezüchtete Hunderassen werden ein wesentlich höher anfälliges Erbgut aufweisen als z.B. unsere Schildkröten und sind demgemäß auch viel instabiler. Irgendwer warf mal den Gedanken in die Waagschale, dass sich auf vielen isolierten Inseln plötzlich Schildkrötenpopulationen entwickelt haben könnten, weil ein einziges trächtiges Weibchen dort zufällig gestrandet ist. Diese Population pflanzte sich über viele 1000 Jahre erfolgreich durch Inzucht fort. Fand ich bemerkenswert.

Mit „Riegel und Schlösser“ meine ich vor allem bei Reptilien wieder das Zwischenstadium „Ei“. Hier findet sicherlich schon eine bestimmte Auslese statt. Und die Tiere, die durchkommen, sind ggfs. auch nicht mit dem „Paket“ eines reinrassigen Tieres ausgestattet. Vielleicht fehlen bei diesen Tieren sogar einige instinkthafte Verhaltensweisen, die fürs Überleben in der Natur aber dringend benötigt werden. Es folgt eine weitere Auslese. Ob das so ist weiß ich nicht, wäre aber möglich.

firlefanz schrieb:

Zitat

---

Wer von den Züchtern züchtet mit "Geschwistern"? Haben sie eventuell kleinere Gelege? Weniger Eier im Jahr?

---

Geschwisterinzucht nicht. Aber ich hatte höchstwahrscheinlich mal drei Nachzuchttiere, die von Vater und Tochter stammten (zumindest wurde das Muttertier zu diesem Zeitpunkt ausschießlich von diesem einen Bock begattet). Genauere Aussagen kann ich nicht treffen, da ich die Nachzuchttiere tatsächlich auch wieder nach zwei Jahren abgegeben habe. Aus diesem Gelege entwickelten sich nicht alle Tiere. Bis zur Abgabe waren die Tiere gesund und munter.

LG Andreas