Hallo,
ja es ist schwer Fehler einzugestehen. Nicht mal so sehr Fremden gegenüber. Auch selber mit einem'Fehler klarzukommen ist schwer. Man macht sich ewig Vorwürfe und sucht doch noch irgendwelche anderen Dinge, die Schuld sein könnten.

Mir ist auch eine kleine Schildkröte nach dem 2. Winterschlaf verstorben.
Und ich denk, ich bin auch selber Schuld.
Wir hatten im Frühbeet einen großen Tontopf als Schlafhaus. Dieser Tontopf war mit einer Wärmematte gegen Kälte gesichert. Unter dem Tontopf war eine tiefe Grube. Im Frühbeet lag dick Buchenlaub.

So und nun zu meiner "Schuld". Der Tontopf war nicht verschlossen. Die Schildkröten konnten also an einem warmen Sonnentag raus ins Frühbeet. ( War in Noppenfolie verpackt und mit einer Decke abgedunkelt.) Die verstorbene Schildkröte musste an so einem warmen Tag raus sein aus ihrem Topf und sich im Frühbeet unter dem Laub versteckt haben. Dann kam über ein paar Tage extrem kalt. Sogar minus 30 Grad in der Nacht. Und ich denke, sie ist erfroren. Denn im Frühjahr lag sie tot im Eingang zum Tontopf.

Naja, ich red mir dann immer ein, dass sie ja hätte zurückkrabbeln können ins warme Schlafhaus. Oder, dass sie vielleicht doch irgendwie krank war... oder oder oder. Ich versuche halt, irgendwie mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Klappt aber nicht wirklich. Ich fühle mich einfach schuldig.

Auf jeden Fall wird seither die Schlafgrube hermetisch abgeschlossen, sodaß keine mehr ins Ungeheizte und unüberwachte krabbeln kann.
Die Schildkröte hieß übrigens Phobos. Deshalb dieser Name.

LG Doris

.....und weißt du, Doris, es ist doch eigentlich seltsam. Wir wollen die Tiere natürlich leben lassen und machen uns Vorwürfe, wenn die Natur mal zuschlägt.
So sind wir Menschen: meinen, alles unter Kontrolle haben zu müssen.

LG Gundi