Hallo zusammen,

meine Frage wäre, ob jemand hier Erfahrungen mit Wärme-, UV Lampen etc. hat und mir am besten ein passendes Modell empfehlen könnte. Benötigt wird die Lampe für frisch geschlüpfte griechische Landschildkröten, die wir vorrübergehend in einem Terrarium innen halten (Bevor es dann bald in die Winterstarre geht und im Frühling nach draußen). Ich hab mich jetzt schon ein bisschen eingelesen, verliere aber langsam den Durchblick bei den ganzen verschiedenen Modellen^^ Also wenn jemand eine Empfehlung hat würde ich mich sehr freuen.
Andere Frage: Verwendet ihr auch draußen eine Lampe und falls ja welche eignet sich hierfür?

Vielen Dank vorab:)

Hallo, Jakob!

Ich freue mich immer, wenn ich lese, dass die Schildis draußen leben dürfen!

Jetzt im Moment brauchst du gar keine Wärmelampen mehr, da sie sich ja längst auf die Starre vorbereiten. Lampen wären jetzt kontraproduktiv.
Wie wirst du sie überwintern?
Warum hältst du sie jetzt in einem Terrarium? Am besten können sie sich in der Natur auf die Starre vorbereiten.

Im Frühbeet habe ich lediglich einen Par38Strahler, der im Frühling und ab und zu im September in Betrieb ist, um den Sommer zu verlängern, wenn die Sonne das FB nicht so aufheizt.
Deine frisch Geschlüpften starren ebenso wie die adulten Tiere.

Alles Gute für deine !

Hallo Jakob,

ich kann mich Andi70 nur anschließen. Jetzt braucht keine Schildkröte (auch die kleinen Schlüpflinge) mehr eine Wärmelampe. Auch die Kleinen freuen sich über ihre Winterstarre. Im Frühjahr benutze ich im Außenbeet nur in Ausnahmefällen (wie dieses Frühjahr) einen Kerbl-Lampenschirm mit einer Tages-Wärmelampe von 100 W. Kriegt man in jedem Zoofachgeschäft. Aber ich prüfe penibel die Wärme unter der Lampe. Soll meine Schildkröten ja nicht verbrennen. Sie haben es genossen. Aber ich hoffe, dass ich sie nächstes Frühjahr nicht mehr brauche.

Alles Gute dir und deiner "Brut"!

Hallo Andi,

Überwintern werden die Kleinen im Kühlschrank;)

Sie sind jetzt vorrübergehend im Terrarium,

1. Damit sie sich nicht draußen schon verbuddeln und wir sie ggf. kaum noch finden (Und sie bei Frost erfrieren könnten)
2. Damit sie eben noch ein paar Wochen Wärme haben, da ich die Starre im ersten Jahr etwas kürzer mache als sonst, z.B von Dezember bis Februar/März, also 8-10 Wochen circa, das wurde uns so empfohlen
3. Damit man sie besser "überwachen" kann, also ob alle fressen und trinken, keine auf dem Rücken liegt etc...

Und ja, bevor es in die Starre geht kommen sie natürlich nicht mehr unter die Lampe, das wäre jetzt nur noch für die nächsten paar Wochen (und halt auch generell, falls nächstes Jahr wieder Kleine schlüpfen).

Die erfrieren nicht. Keine Sorge. Mein Albert war jetzt neulich bevor er abgetaucht ist auch bei -3 grad draußen. Lass den kleinen die volle Winterruhe. In der Natur läuft auch keiner umher und betätschelt die kleinen.

Hallo @Jakob,

ich benutze als Wärmequelle eine Halogen Sun Mini 35 Watt, gibt's im Fre.... pf im 2er Pack. Die erste hat bei mir jetzt 5 Monate gehalten und sie sind günstig. Die Lampe gibt trotz niedriger Wattzahl gut Wärme ab, gut geeignet wenn man noch kleine Schildis hat und man zB wegen niedrigen FB nicht soviel Abstand halten kann.
Ich fand das ganze Lampenthema am Anfang auch sehr verwirrend. Mit Halogenlampen fährt man gut, da sie sehr robust sind, wichtig im Aussenbereich.

Ich habe auch viele Jahre, genau wie Jakob, die Kleinen im Herbst ins Terrarium geholt, dann dort ab Anfang Dezember den Herbst simuliert und sie von Anfang Januar bis Ende März im Kühlschrank überwintert.
Dann kamen sie wieder ins Terrarium bis ich sicher war, dass alle fraßen und verdauten.

Erst nach einigen Nachzuchtjahrgängen, 2010, als ich zum letzten Mal Jungtiere erbrütet habe, hatte ich den Mut, sie draußen zu lassen.
Ich hatte allerdings im Frühbeet zwei Spotstrahler, die ich bei Bedarf im frühen Herbst und zeitigen Frühjahr eingeschaltet habe.

Nach meinen guten Erfahrungen der Aufzucht ohne Terrarium kann ich jedem dazu raten. Ich verstehe aber gut, wenn jemand es anders macht. Es gehört Mut dazu, vor allem, wenn man auch andere Ratschläge (von früher) bekommen hat. Ebenso liest man in einigen älteren Ratgebern für die Schildkrötenhaltung noch von der übergangsweisen Terrarienhaltung. Es dauert eben, bis sich erprobte Haltungsbedingungen durchgesetzt haben.

Meinen Tieren hat es nicht geschadet, auf die "alte" Art aufgewachsen zu sein. Es gab keine Probleme und keine Todesfälle.

Danke für eure Antworten. Das mit der Lampe war auch nicht nur wegen der Wärme, sondern auch wegen der UV-Strahlung...ist in Deutschland ja kein Vergleich zu Griechenland.

Deswegen wollte ich mit der Lampe den Sommer hier quasi künstlich etwas verlängern, damit die Tiere auch genug Sonne/UV-Licht abbekommen;)

Zitat von Jakob im Beitrag #4

---

1. Damit sie sich nicht draußen schon verbuddeln und wir sie ggf. kaum noch finden (Und sie bei Frost erfrieren könnten)

---

Ja stimmt.... Ich habe auch die ersten 2 Winter meine Tiere ins Haus geholt und dort versucht sie auf die Winterstarre vorzubereiten, weil ich Schi... hatte
Meine Herren - war das ein Stress !! Ich bekam das auch gar nicht aus dem Kopf und hab immer meinen Mann gefragt: Meinst du, ich mach das richtig? Können sie wohl schon in den Kühlschrank ? Wenn sie mir da erfrieren........
Dann hat mein Mann mir die externe Überwinterungsgrube gebaut und unten ein Thermometer reingehängt. Dann fand ich ein Forum - ein grünes - , wo einige interessante Thesen hatten: dass die Natur das schon macht
und die Erde isoliert in der Grube.... Dann fand ich eine gute Tierärztin, die mir sagte, dass die Tiere nicht ins Haus gehören im Winter.
Dann kam mein erstes Enkelkind und ich hatte für dies ganze Überwinterungsritual im Haus keine Zeit (vor allem keine Lust). Und ich hab mir gesagt: ich vertrau mal auf alle, die sagten, dass die Tiere das alleine können.
Herrlich !! So locker und easy !

LG Gundi

Hallo Jakob,
ich nutze während der aktiven Zeit eine Lucky Reptile Bright Sun UV Desert 70 W, gekauft als Komplettset mit Metalldampflampe inklusive passender Fassung und Vorschaltgerät und einen Elsteinstrahler 100W und für den Extrembedarf 120W, der allerdings noch nicht eingetreten ist. Die UV-Lampe muss man bei regelmäßiger Nutzung jedoch nach ca. einem Jahr austauschen, da die UV-Stärke entsprechend abnimmt. Für alle Lampen habe ich passende Metallschirme angeschafft, die unten ein Schutzgitter haben. Je nach Bedarf machen sich auch Zeitschaltuhren, Thermotimer und/oder Thermostate sehr gut.
Sehr angenehm finde ich, dass hier im Forum mit dem Einsatz von Technik sehr entspannt umgegangen, also der Natur viel Vertrauen entgegengebracht wird. Mir ging es, bevor ich das Forum entdeckt habe, nach Lesen etlicher Literatur so, dass ich das Gefühl hatte, Maximaltechnik und Komplettkontrolle auffahren zu müssen, was mich ganz schön unter Druck setzte. Nun bin ich dank des Forums auf den Stand für mich runtergekommen: soviel Technik wie nötig, so wenig wie möglich, wobei ich eine gute UV-Lampe als sehr nötig empfinde.

P.S. @ Sigrid

Zitat von Sigrid im Beitrag #6

---

gibt\'s im Fre.... pf

---

Zitat von Odinus im Beitrag #11

---

Hallo Jakob,
ich nutze während der aktiven Zeit eine Lucky Reptile Bright Sun UV Desert 70 W

---

Zitat von Odinus im Beitrag #11

---

Die UV-Lampe muss man bei regelmäßiger Nutzung jedoch nach ca. einem Jahr austauschen, da die UV-Stärke entsprechend abnimmt.

---

Hallo Klaus,
bei uns war die Nutzung im vergangenen Jahr ein Sonderfall. Das Tier kam im Dezember letzten Jahres mit extremen Calciummangel aus schlechter Haltung zu uns, wurde 10 Jahre lang im dunklen, viel zu kleinen Terrarium gehalten und musste über den Winter gebracht werden.
Daher haben wir in Kombination mit Calciumangebot die Lampe bis zum Einzug ins Freigehege über viele Stunden am Tag angeboten und dann auch im Frühbeet zu Stunden, wo das Gehege noch/schon im Schatten lag.

Dieses Jahr kann Odin das erste Mal starren und das nächste Jahr wird dann hoffentlich ein ganz normales bei guter Tiergesundheit.

Jedoch unabhängig von unserem Fall bleibt die Notwendigkeit, die Lampe je nach Nutzungsquantität nach einer gewissen Zeit austauschen zu müssen. Das wurde uns von unserer TÄ und auch der Schildkrötenauffangstation damals gesagt.

Grüße

Sonne bei uns im Sommer ist leider nicht gleich Sonne in Griechenland. Die Unterschiede sind gewaltig. Hier ein interessanter Blog von mir dazu - zu finden bei den Blogs von reptilesexpert:

Warum die natürliche Sonneneinstrahlung oft falsch eingeschätzt wird und wir im Terrarium zu wenig Licht und Wärme haben

Der Grund für diesen Blog sind viele Gespräche, die ich mit Schildkrötenhaltern in Mitteleuropa geführt habe. Dabei wurde mir oft gesagt: „Im Sommer – wenn es bei uns schön warm ist – sind meine Tiere im Garten. Wenn es kalt wird, kommt dann sowieso die Winterruhe.“

Sehen wir uns diese Aussage etwas näher an. Das Tier, um das es sich handelt, ist die Griechische Landschildkröte (testudo hermanni). Im natürlichen Habitat dieses Reptils liegt die Sonneneinstrahlung über das Jahr gesehen bei über 200 Watt/m². Das ist um beeindruckende 80% mehr als in Deutschland (110 Watt/m²). Der Sommer in Mitteleuropa ist im Vergleich zum mediterranen Raum einfach zu beschreiben: zu kurz, zu feucht und zu kalt (für dieses Zitat danke ich einer guten Bekannten). Unsere Reptilienfreunde sind wechselwarme Tiere und deshalb ist eine ausreichend hohe Temperatur und Lichtstärke (inklusive UV-Licht) überlebenswichtig. Wärme und Licht ist der Treibstoff für unsere Reptilien. Bei Schildkröten im Garten kann das einfach durch ein Plexiglas-Hochbeet (zB: Alltop) mit einer UV-Beleuchtung am Sonnenplatz sichergestellt werden.

Die Sonnenstunden und die Sonnenintensität sind bei uns (in Mitteleuropa) einfach nicht mit den natürlichen Lebensräumen vieler Reptilien vergleichbar (Globalstrahlung):

- Deutschland 110 Watt / m²

- Österreich 130 Watt / m²

- Italien 160 Watt / m²

- Griechenland 200 Watt / m²

- Nordafrika 280 Watt / m²

Durch zu geringe Temperaturen und nass-kalte Umgebung erreichen die Tiere nicht die notwendigen Körpertemperaturen, können deshalb die Nahrung nicht verdauen und sind extrem anfällig für Krankheiten (vor allem Leberschäden). Die wichtige UVB-Strahlung für die Vitamin D3 Produktion ist natürlich in unseren Breiten auch wesentlich niedriger.

Für in Terrarien gehaltene Reptilien gibt es deshalb gute Faustregeln für die Wattstärke pro Quadratmeter. Auch hier richtet sich alles nach dem natürlichen Habitat des Tieres. Regenwaldbewohner sollten ca. 150 Watt / m² und Wüsten- bzw. Savannentiere ca. 200 Watt / m² bekommen. Natürlich zählt hier beim Sonnenplatz auch der Abstand von der Lampe zum Tier und die Größe des Tieres. Der ganze Körper sollte vom Lichtkegel bedeckt werden. Je nach Höhe des Terrariums wird dieser empfohlene Wert etwas höher oder geringer sein (Akeret, 2015).