Hallo,
mir fällt gerade noch was ein! Wie konnte ich es nur vergessen?
2 meiner Bekannten haben zu der Zeit, als ich mit Panacur entwurmt habe, ebenfalls entwurmt.
Sie haben das im Frühjahr/Frühsommer (weiß nicht mehr, jedenfalls vor Ende der Eiablagezeit) gemacht.
Beide hatten bei den Jungtieren ganze Gelege ohne Augenanlage.
Wir haben damals darüber gesprochen, ob das wohl mit dem Entwurmen zu tun hat, haben es aber -mangels Internet- auch nicht weiter verfolgt.
Die beiden haben aber danach nicht mehr vor August entwurmt und hatten auch keine augenlosen NZ mehr.
Mann, ist schon so lange her, fiel mir ein, als ich bei dem Link, den Christine gepostet hatte, beim Überfliegen was mit "Embryonal...." gelesen habe.

Zitat von Emily im Beitrag #14

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Hallo,
darüber mache ich mir schon länger Gedanken. Bei den Todesfällen während der Starre, die in den letzten Jahren in diversen Foren veröffentlicht wurden, wurde sehr häufig von späten Entwurmungen geschrieben ohne ausreichenden Zeitabstand zur Vorbereitung der Starre.

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Hallo,

hier http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00004321/0679__P.htm

gibt es Daten zum Wirkstoff.

Fenbendazol wird zum Teil über die Leber abgebaut, das dürfte während der Starre auch schwierig werden, wenn noch Medikamentenreste im Körper sind. Vielleicht ist dann auch ein Organversagen bei Wiederaufnahme des Stoffwechsels möglich?

Des Weiteren sehe ich auch ein Problem, wenn die abgetöteten Würmer durch Einsetzen der Starre nicht mehr ausgeschieden werden können, sondern im Körper verbleiben und dort Toxine bilden, die wiederum auch im Körper verbleiben. Das würde u.U. die Sepsisfälle während der Starre bei zu spät behandelten Tieren erklären.

Zu Hannelores Beitrag mit den Schlüpflingen ohne Augen noch folgende Gedanken:

In einigen Beipackzetteln der Handelspräparate wird vor der Verabreichung während der Schwangerschaft gewarnt, auch Vögel während der Mauser sollen nicht damit behandelt werden. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es möglicherweise zu Störungen der Organausbildung führen kann.

Zitat

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Wenn man Anfang Juli entwurmt, kann das Mittel unmöglich noch im Oktober im Körper der Schildkröte sein.
Die Zeit, in der die Leber entgiftet, ist viel kürzer und auch sonst müssten alle Wirkstoffe lange ausgeschieden sein über die zuständigen Organe.

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Hallo Cordula,

wenn man Anfang Juli entwurmt, ist das Mittel im Oktober nicht mehr in der Schildkröte. Genau deshalb lasse ich ja den Kot meiner Tiere im Juli untersuchen, damit bei Behandlungsbedarf zur Starre alles wieder draußen ist. Mir ging es um die Fälle, in denen erst Ende August/September entwurmt wurden und die dann reletiv zeitnah in die Starre gegangen sind und das Mittel und die abgestorbenen Parasiten nicht mehr ausscheiden konnten.

Eine Halbwertszeit des Medikamentes im Körper wird leider nur für Säugetiere angegeben, ich gehe aber auch davon aus, dass es bei Schildkröten wesentlich länger dauert, da die Nahrung auch länger im Tier verweilt. Und wenn im Herbst die Prozesse langsamer werden, wird das Mittel auch länger im Tier bleiben.

Hallo,

Zitat von Emily im Beitrag #23

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dass es bei Schildkröten wesentlich länger dauert, da die Nahrung auch länger im Tier verweilt.

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Zitat

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wissen wir denn, wie lange Panacur im Schildkröten-Verdauungstrakt verweilt?

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Hallo,

ich weiß es nicht. Die Wirkung ist wohl von einer längeren Einwirkzeit abhängig, die jedoch auch leider nirgendwo definiert wird. Jedenfalls wird das Mittel bei reinen Fleischfressern nicht empfohlen, da durch die kürzere Darmpassage die Parasiten nicht lange genug kontaminiert werden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fenbendazol

Leider habe ich den Eindruck, dass bei Tierarzneimitteln im Gegensatz zu Menschenarzneimitteln weniger Untersuchungsergebnisse hinsichtlich der Wirkungen und Nebenwirkungen vorliegen.

Untersuchungen zur Halbwertszeit im Körper liegen meiner Meinung nach nur für Säugetiere vor. Ich weiß auch nicht, ob das Mittel überhaupt eine Zulassung für Reptilien hat.

Guten Abend,

http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servle...D20D477F?hosts=

Vielleicht ist das für den einen oder anderen hier im Forum informationshalber mal ganz interessant, wie und in welcher Form und in welchem Ausmaß sich Oxyuren bei welcher Spezies ausbilden und ausbreiten können. Es gibt Oxyurenstämme, die sich nur von den Darmsekreten ernähren sowie andere, die sich ausschließlich von der Nahrung des jeweiligen Wirtstieres ernähren. Auch die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen im Hinblick auf die bevorstehende Hibernation pp. sind hier sehr interessant beschrieben. Man vertritt (mitunter) sogar die Meinung, dass Oxyuren "nicht als Parasiten zu bezeichnen seien, da sie frei im Dickdarmlumen leben und sich von Bakterien und Darminhalt ernähren", sie also "im Kolon von Pflanzenfressern die nützliche Funktion des restlichen Aufschlusses pflanzlicher Partikel übernehmen" würden. Ein Großteil der im Habitat untersuchten Landschildkröten waren von Oxyuren befallen.

Ich finde mit Verlaub gesagt, dass wir "die Würmer hier nicht so breittreten sollten". Bei stressfreier naturnaher Haltung und unauffälligem Erscheinungsbild der Tiere gibt es wohl wenig Gründe, hier wurmtechnisch mal nachzuschauen, besonders dann, wenn man die Ergebnisse am Ende doch anzweifelt. + oder ++ oder +++ ? Mannomann...

Grundsätzlich würde ich auch eher annehmen, dass man besser beraten ist, die Tiere mit Oxyuren in die Starre zu geben als mit Restbeständen von zweifelhaften Medikamenten, die an Reptilien als Dauermedikamentation noch lange nicht erprobt worden sind. Auch wenn bei länger anhaltenden hohen Temperaturen bereits mehrere Monate nach Gabe von "was auch immer" verstrichen sind weiß man noch längst nicht genau, ob das jeweilige Medikament restlos vom Reptilienorganismus resorbiert wurde.

LG Andreas

Nachtrag:
Im Kapitel 2.4.1.3.1 pp. werden die Oxyuren näher beschrieben. Im Anschluss daran die Askariden.

Andreas