Hallo,

habt Ihr DAS schon gelesen?
Darin heißt es:

[b]Auch Halter, die bereits jahrelang Schildkröten pflegen, machen Fehler.
Einfaches Beispiel: Viele Besitzer füttern ihren Tieren Tomaten. Denn alles, was rot ist, finden Schildkröten ganz toll.
Doch was die wenigsten wissen: Um ein kleines Tomätchen zu verdauen, benötigt eine Schildkröte ein bis zwei Wochen.
Vergleichbar mit einem Kind, welches nur mit Schokolade oder Kaugummi gefüttert wird.[b]

DIESES Argument gegen das Verfüttern von Tomaten habe ich noch nicht gehört.

Hallo!

Vorab, ich füttere nur ganz selten Tomaten.

Da steht eine Behauptung. Wer, wo, wie hat das festgestellt? Und Schokolade braucht bis zur zwei Wochen, um verdaut zu werden? Schon an dieser Äußerung merkt man, dass der, der das formuliert hat, nicht viel nachgedacht hat.

Aber - keiner von uns füttert die Schildkröten ununterbrochen mit Tomaten.

Liebe Grüße!

Herbert

Ich habe diese Beiträge jetzt alle noch einmal gelesen, denn es gibt einen Anlass:

Heute habe ich mich mit einigen Schildkrötenhaltern getroffen. Zwei von ihnen hatten kürzlich den Tierarzt (zufällig beide den gleichen) aufgesucht, weil sie befürchteten, dass ihre weibliche Griechische Landschildkröte evtl. eine Legenot hätte.

Fall 1: Röntgen ergab, dass die Eier noch unbeschalt sind. Der Halter durfte mit dem Tier wieder nach Hause gehen. Die Schildkröte sollte Erdbeere mit Sepiaschalen-Pulver fressen. Sie brauche die Fruktose und das Calcium zur Eiablage.

Fall 2: Röntgen ergab, dass beschalte Eier in richtiger Position vorhanden waren. Die Schildkröte bekam eine Calciumspritze und legte nach einer Oxytocin-Gabe die Eier ab. Auf dem Röntgenbild hatte sich auch eine Ansammlung von Steinchen im Darm gezeigt, die nach Verstopfung aussah. Um die Verstopfung zu lösen, bekam der Halter eine kleine Menge Rizinussöl mit nach Hause. Der Halter sollte eine Erdbeere mit etwas Öl verkneten und ihr zu fressen geben. Da der Halter keine Erdbeeren zu Hause hatte, meinte er, dann könne er ja auch Tomate nehmen. Das lehnte der Tierarzt entschieden ab.

So fragten wir uns denn, was an der Tomate so schlimm ist und mir fiel diese Diskussion von 2016 ein. Ein Herr war so fix und suchte mit dem Handy im Internet nach Antworten. Tomate wirke bei Schildkröten verstopfend. Die Haut der Tomate könne nicht verdaut werden. Die großen Tomatenstücke, die eine Schildkröte abbeißt, blieben zu lange im Darm, Tomate enthalte zu viel Zucker. Ich weiß nicht, aus welcher Quelle das kam, der Herr streute diese Informationen in unsere Überlegungen ein.

Wir sind so verblieben, dass die beiden Halter, wenn sie denn ein nächstes Mal den Tierarzt (Qualifikation Reptilien) aufsuchen, konkret fragen, warum die Tomate so ungeeignet ist für Schildkröten.

Vielleicht ist jetzt jemand im Forum, der die Frage in der Überschrift beantworten kann. Wäre toll!

Mein Kenntnissstand ist, dass Tomaten einen
sehr hohen Gehalt an Phosphor beinhalten. Phosphor entzieht der Schildkröte nötiges Calzium.

@Roxy

Schau mal in #1, da hat @christine eine Gegenüberstellung der Inhaltsstoffe von Löwenzahn und Tomate aufgeschrieben:

Auszug:

Hier einmal ein direkter Vergleich der Inhaltstoffe dieser beiden Pflanzen:

100 g Tomaten.........................100 g Löwenzahn

Phosphor: 27 mg......................70,00 mg

Was mich bei der Aufstellung stutzig macht, ist der vergleichsweise hohe Anteil an Vitamin A.
Aber das kann auch nicht der Grund sein, weshalb die Tomate sooooooooooo ungesund sein soll.
Denn wir würden ja nicht NUR Tomate füttern, wenn sie als geeignetes Futter bezeichnet würde.

Das ist eine gute Frage. Grundsätzlich denke ich macht bei allem die Menge das Gift.

Eine kranke Schildkröte (hier Eibildung) muss ich ja nicht noch mit einem ungünstigen Calcium/Phosphorverhältnis belasten. Vermutlich war das der Gedanke des Tierarztes.

Eine im allgemeinen gesunde, vernünftig und artentsprechend ernährte Schildkröte wird ein Stück Tomate (gilt auch für andere Leckereien) nicht umbringen oder zu einem bleibenden Schaden führen.
Denken wir doch mal an das Glas Rotwein, Bier, die Tüte Chips oder Schoki von gestern Abend zum Beispiel... Wir leben heute alle noch.

Grundsätzlich ist es bei Vitaminen ( egal ob fett- oder wasserlöslich) ein grundsätzlicher Unterschied, ob es von außen ganz bewusst substituiert oder der Körper es aus der Nahrung selbst aufnimmt. Letzteres führt, bei normalem Essverhalten, nicht zu einer Überversorgung.

Vitamin A sollte generell mit Vorsicht betrachtet werden, da es sich in der Leber anreichert und auf Dauer unter anderem zu Skelettveränderungen oder einer Zirrhose führen kann.

Zitat von Hannelore im Beitrag #21

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@Roxy

Schau mal in #1, da hat @christine eine Gegenüberstellung der Inhaltsstoffe von Löwenzahn und Tomate aufgeschrieben:

Auszug:

Hier einmal ein direkter Vergleich der Inhaltstoffe dieser beiden Pflanzen:

100 g Tomaten.........................100 g Löwenzahn

Phosphor: 27 mg......................70,00 mg

Was mich bei der Aufstellung stutzig macht, ist der vergleichsweise hohe Anteil an Vitamin A.
Aber das kann auch nicht der Grund sein, weshalb die Tomate sooooooooooo ungesund sein soll.
Denn wir würden ja nicht NUR Tomate füttern, wenn sie als geeignetes Futter bezeichnet würde.

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