...wie kann ich eine "schlechte Außenhaltung" betreiben ???
Das ist ja sooo ein eigentümlicher Ausdruck...
Wenn das Gehege neben der Autobahn steht ? Nur auf Rasen ? Ohne Schutzhaus/Frühbeet/Lampen ?

Können wir den Herrn Egrezberger nicht vielleicht einladen, als Gast in diesem Forum sich an einer Diskussion zu beteiligen ??

Zitat

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Herrn Egrezberger kenne ich persönlich und die ISV ist der Schildkrötenverein in dem ich zu Hause bin.

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Er bekommt dann auch die Aufmerksamkeit eines ganzen ISV :-))

Tut mir Leid, Cordula. Das verstehe ich nicht.
Wie kann Terrarienhaltung besser sein, als draußen in der Natur zu leben ??
LG Gundi

Oh, oh, ein Reizthema!

christine schrieb:

Zitat

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Wie kann "gute Terrarienhaltung" für Europäische Landschildkröten aussehen und wie schlechte Außenhaltung.

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Ich finde, beides geht und ist gleichfalls schlimm.

Eine „gute Terrarienhaltung“ kann es meiner Meinung nach aufgrund fehlender Platzverhältnisse nicht geben. Alles andere lässt sich vielleicht noch halbwegs technisch mit sehr großem Aufwand ausgleichen. Gute Strahler, Sprenkleranlagen/Vernebler, Kältesimulatoren und und und. Aber der Platz im Terrarium ist allzu endlich.

Eine schlechte Außenhaltung dürfte auch ganz schnell geschaffen sein, z.B. ein zugiges, ganztägig schattiges 2x2 m² kleines Außengefängnis mit Rasen für ein adultes Männchen. Dazu keine Versteckmöglichkeiten, keine blickdichte Umfriedung, fertig. Ist ganz einfach. Wenn ich jetzt als Schildkröte die Wahl hätte, würde ich zunächst das Terrarium bevorzugen.

Wenn man aber Terrarienhaltung bei europäischen Landschildkröten pauschal verurteilt, begibt man sich auf dünnes Eis, denn tropische Landschildkröten sind m.E. gleichermaßen davon betroffen. Die Europäer haben nur das Glück, dass sie an unsere Breiten besser angepasst sind. Tropische Landschildkröten hingegen hält man in vergleichsweise engen Terrarien. Diese Tiere haben aber einen oft genauso hohen Bewegungsdrang wie Europäer. Wandertrieb und Revierbildung sind gleichermaßen vorhanden und wollen ausgelebt werden. Geht’s danach müsste man eine Haltungsgrundsatzdiskussion führen, aber wer will das schon von uns…

Herr Egrezberger hat mit diesem Schreiben versucht die Kurve zu kriegen. Das hat natürlich nicht funktioniert, da offenkundig im Vorfeld schon zu viele falsche Ratschläge gegeben wurden. Bedenklich ist nur, dass er mit diesen althergebrachten Halbwahrheiten an die Öffentlichkeit geht.

LG Andreas

Zitat

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Oh, oh, ein Reizthema!

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Nein, nein ! Keine Sorge ! Mir war schon klar, dass da noch etwas ist, was ich nicht bedacht habe. Dein Beispiel tropische Landschildkröten zeigt mir jetzt etwas mehr auf, wo der berühmte dicke Haken ist.

Hallo,

mich stört z.B. die Aussage: für Leute ohne Garten, die in der Stadt leben.
In so einem Fall muss eben ganz einfach gesagt werden: die Haltung von z.B. THB`s ist nicht möglich.
Mich stören diese unseligen Ausreden: habe keinen Garten, möchte auf den Balkon nicht verzichten, kann das Tier nicht hergeben, usw.
Es kommt doch auch keiner auf die Idee, ein Pferd in einem 100m² Reihenhausgarten zu halten (ohne hier einem Reihenhausbesitzer auf die Füße treten zu wollen).

Im ersten Winter muste ich meine damals 7-jährigen, nicht groß gewachsenen THB`s im Terrarium halten, diese war 180 x 120 cm. Wenn ich heute den Unterschied zu dem Freigehege sehe, gibt es einfach keinen einzigen vernünftigen Grund, diese Tiere nicht draußen zu halten.

Gruß,

Sabine

Hallo,
ich denke, das ist eine schwierige Diskussion.
europäische LSK brauchen einfach Platz, den kann man ab einer gewissen Größe der Tiere einfach schwer im Terra bieten. Gut, wer seinen gesamten Dachboden zur Verfügung stellt, 50 cm mit Erde befüllt und das Dach mit Alltop verglast, kann das hinkriegen. Aber, wer macht das bitte?
Allerdings habe ich schon wahrlich grausige Außenhaltung gesehen. Da leben 1,1 auf 5 qm, mit Hasendraht umzäunt, ohne Frühbeet, auf Rindenmulch und Kies und noch dazu ohne Calcium. Da stellen sich mir die nackenhaare büschelweise.
Möglich ist sicherlich vieles, die Frage ist, wie es den Tieren am besten geht. Wenn ich meine an einem so schönen Tag wie heute durch das Freigehege stöbern und in der Sonne chillen sehe, glaube ich, sie sind glücklich und zufrieden. Und das ist für mich der Maßstab.

LG
Dani

Oder 2,0 in einem runden "Gehege" aus Rasenkante unter einem großen Pflaumenbaum, Durchmesser ca. 1 Kinderarmlänge. Mein erster live-Kontakt mit Schildkröten anno 1984. (NICHT meine natürlich!!!)

Guten Morgen! Also ich hatte meine ersten 4 für zwei Tage in einem Hasenkäfig, als ich sie damals gekauft hatte. Ich musste noch das Außengehege fertig stellen. Sie haben mir da schon sooo leid getan. Immer wollten sie herauskrabbeln und waren mehr übereinander als nebeneinander. Auch wenn man versucht die Außenbedingungen nachzustellen, kann man doch niemals ihren Bewegungsdrang befriedigen. Wenn ich jetzt schaue und sie ihr ganzes Gehege nützen um herum zu laufen... Mir würden sie einfach nur unendlich leid tun, wenn ich sie auf einem Balkon oder drinnen in einem Terrarium einsperren würde. Ich persönlich denke, dass wäre reiner Egoismus, wenn ich diese Tiere so halten würde. Ich möchte eine Schildkröte also kaufe ich mir eine und dann muss sie halt so leben wie es bei mir möglich ist.
Das ist auch der Grund, warum ich mir keinen Hund mehr nehme. Weil ich einfach zu wenig Zeit habe um mich mit dem Tier entsprechend zu beschäftigen. Auch das wäre reiner Egoismus und nicht im Sinne des Tieres.
Und darum sollte man darüber nachdenken, bevor man sich ein Tier anschafft, ob man seinen Bedürfnissen gerecht werden kann. Egal um welches Tier es sich handelt!!

Guten Morgen, wusste gar nicht, dass du, Christine, ein eigenes Forum hast.... hätt´ich mich sonst längst schon angemeldet. Spät aber doch...

ZUm Thema "Terrarium": musste mal eine alte Griech.LS wegen einer Verletzung lt.TA die Winterruhe streichen. Das war echt ein Problem für mich, eine fast 70jährige LS in ein Terrarium über Winter halten, das brachte ich nicht übers Herz!

Ich funktionierte ein Zimmer um, indem ich, so gut es ging, den Boden schildkrötengerecht herrichtete... mit einer Rampe in eine größere Grube, wo sich die LS bei Bedarf in Erde eingraben konnte... Wärmelampe und UV-Licht wurde von der Zimmerdecke herab aufgehängt, Tunnels, Aussichtshügel (die liebt sie heiß.... immer in die Ferne schweifen) usw. 1x/Tag lief sie durch das ganze Haus in die Küche zu mir und wieder retour. Dafür habe ich extra die Türen unten abgedichtet, damit es keine Zugluft gab. Ich weiß, es gibt Stress auf dem Fussboden zu laufen, aber die kam tatsächlich, kriegte ihren Happen Endivie und verschwand wieder in ihr Reich, na ja, wenigstens 16 m²...im Raum.

Klar das sind Ausnahmen, aber es war auch für mich Stress, war froh, als ich sie so schnell wie möglich wieder ins Freigehege setzen konnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Innenhaltung nur annähernd gut sein kann. Allein die Luft, die Gerüche von draußen... das fehlt einfach. Und erst das Patzangebot!

lg

Elfi