Wenn die "Züchter" keine Tiere mehr abgeben, öffnet man damit nicht die Türen für die Farmzuchten?
Sitzen dann nicht wieder mehr Tiere im Glaskasten im Zoogeschäft und werden mit falscher Beratung abgegeben, weil dort die Nachfrage steigt?
Kommen evtl. Menschen wieder auf die Idee Schildkröten aus dem Urlaub einzuschmuggeln, weil es sie ja ansonsten kaum zu kaufen gibt?

Ist es dann nicht doch besser wenn die Züchter den "Bedarf" decken und die Tiere mit Beratung und nur in verantwortungsvolle Hände abgeben?


Ich finde es viel wichtiger zu propagieren das man solche Tiere bei einem vernünftigen Züchter kauft. Vielleicht schrecken auch Bilder von den Zuständen in Farmzuchten und den Transporten ab und bringen die Leute eher dazu nach einem Züchter ausschau zu halten.

Ich komme zwar wieder auf Hunde, aber da ist es ähnlich, denn dort blüht das Geschäft mit "Importhunden" aus dem Osten, wo die Tiere unter schlimmsten Bedingungen vermehrt werden. Dazu kommt noch das die Tiere extrem billig aus dem Kofferraum heraus verramscht werden.
Hier versucht man auch immer wieder mit Bildmaterial von den schlimmen Zuständen bei den Vermehrern abzuschrecken.

Vielleicht ist es ein Weg die Leute darauf hinzuweisen, sich lieber ein Tier von einer kleinen und liebevollen Zucht zu kaufen, als von jemanden der 10 verschiedene Arten "vermehrt". Im Prinzip erfreuen wir uns doch an unserem Hobby Schildkröten zu halten und freuen uns doch auch wenn wir Gleichgesinnte finden. Es ist ja nichts verwerfliches daran Schildkröten zu halten.

Kurzum...die Aufklärungsarbeit ist das Wichtigste, aber wer klärt auf wenn nicht wir? Wer fragt uns noch, wenn die Tiere vom "Fachberater" aus dem Zooladen kommen? Ja, dann tauchen die Leute nach 3 Jahren, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, in einem Forum auf und fragen warum die SK so komisch aussieht. Dann ist es aber oftmals zu spät.

Das ist wohl alles nicht so einfach.

LG

Frank

Hallo,
Präsenz hin oder her, für mich ist erstmal Schluss mit dem Inkubieren!
Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer geeignete Halter zu finden! Ich habe wirklich alles probiert, habe den ganzen Winter inseriert, Aufrufe gemacht, und, und,......
Was ich alles erlebt habe, würde Seiten füllen!!!
Entweder haben die Leute dann doch von der Haltung abgesehen, oder kauften da Tiere, wo sie sofort, viel billiger haben konnten!
Bei den Hundewelpen ist es doch genauso, nur der Preis macht`s, oder falsches Mitleid!
Tut mir Leid, dass das alles so negativ klingt, aber momentan habe ich nen richtigen Kragen, und solche Leute tun mir auch nicht mehr leid :((

Hallo Schildkrötenfreunde!

Zitat

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Präsenz hin oder her, für mich ist erstmal Schluss mit dem Inkubieren!
Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer geeignete Halter zu finden! Ich habe wirklich alles probiert, habe den ganzen Winter inseriert, Aufrufe gemacht, und, und,......
Was ich alles erlebt habe, würde Seiten füllen!!!

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Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an.
Der Markt ist vollends gesättigt. Es gibt heute schlichtweg mehr Tiere als Halter, die die Haltung verantwortungsbewusst betreiben können und wollen. Der unbedingte Wunsch eine Schildkröte zu besitzen hat all zu oft einen höheren Stellenwert als die Grundsatzfrage nach naturnaher Haltung. Notfalls tut es eben wieder der Glaskasten, wenn ein Garten nicht zur Verfügung steht. „…immerhin ging es ja vor einigen Jahren auch, warum nicht auch heute?“ (Zitat Ende).

Menschen, die wirklich ernsthafte Ambitionen haben, muss man mittlerweile mit der Lupe suchen. Die Konsequenz daraus ist leider, dass man die Vermehrung als Züchter einstellen muss. Ich habe jahrelang und ausgiebig die TGI nachgezüchtet. Ich wage mal die vorsichtige Prognose, dass von den abgegebenen Jungtieren vielleicht noch 10% am Leben sind und von denen dürften wiederum viele in grenzwertiger Haltung leben. Das ist auch völlig losgelöst von der Höhe des Preises. Leute, die unbedingt eine Schildkröte haben möchten, zahlen auch locker 200,00 EUR, wenn es sein muss. Auch mit der Aufklärung: Man kann sich den Mund fusselig reden, aber am Ende machen viele Pfleger dann doch, was sie für richtig halten. Klingt brutal, ist aber oft so. Und irgendwann – wenn überhaupt – wird in Foren vorsichtig nachgefragt, wenn es schon fast zu spät ist, genau, wie Frank es beschreibt.

Zitat

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Meine Aufgabe , als "Züchter" (und das stelle ich absichtlich unter Anführungszeichen, wer meinen Vortrag am 12.3. hört, weiß warum;)) sehe ich eher darin Haltung, Liebe und vor allem Wissen zu verkaufen, als die Tiere selbst, die sind ja schon massenhaft auf dem Markt.

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Das dürfte der richtige Weg sein.
Allerdings glaube ich nicht, dass sich durch die Zurückhaltung ernsthafter Züchter merklich etwas zum Positiven ändert. Es bleiben Farmen und schwarze Schafe, die den nötigen Nachschub liefern. Auch Menschen, die unbedingt eine Schildkröte haben möchten, wird es immer geben und solange es Interessenten gibt, gibt es auch einen Markt. Dann hilft vermutlich nur eines: Ein radikales behördliches Eingreifen, will sagen: ein Haltungs- und Zuchtverbot.

LG Andreas

Was ich auch gerne noch zur Sprache bringen möchte, auch wenn mich dann alle hassen:(
Sobald man eine Anzeige schaltet, gibt es schon genügend Aufrufe, es gibt auch Anfragen. Was mich dieses Jahr so irritiert, ich beantworte die Anfragen, dann kommt nichts mehr......, auch nach einer Bitte um eine Rückmeldung,....nichts...
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die "seriösen Züchter" sich ziemlich im Auge behalten!
So ein Netzwerk wäre eine tolle Sache, aber jeder hat anscheinend noch genug Nachzuchten, die er selber noch an den Mann bringen muss.

Aus diesem Grund werde ich noch meine letzten Nachzuchten abgeben, von mir aus kann sich das 5 Jahre hinziehen, dann ist Schluss!
Letztes Jahr habe ich eine reine Beratungsanzeige angeboten, kostenlos, das wurde ganz gut angenommen, das werde ich wieder ins Auge fassen.

ich denke so wie Christine es geschrieben hat, klingt das schon recht optimal und schlüssig.

Wenn Du (also Christine) keine THB´s mehr züchten möchtest, wäre es wichtig das Du die entsprechenden Interessenten an eine wirklich vertrauensvolle Person weiterleiten kannst.
Falls es diese Person oder diesen Züchter nicht geben sollte, könnte man sogar wieder nachdenken eine kleine Anzahl THB´s zu brüten. Das empfinde ich jedenfalls für besser als die Leute in die Arme von Zooläden und Vermehrern zu treiben, denn irgendwo werden diese sich dann ein Tier "besorgen".
Wir wissen doch alle, für jedes Tier aus dem Zoogeschäft rückt ein neues nach und jedes gekaufte Tier beim Vermehrer bestärkt diesen nur in seinem Tun.

Das Problem ist leider immer wieder das Geld. Sobald es darum geht Geld zu verdienen, wird auf vieles bei der Haltung nicht mehr so genau genommen.

Ok, ich sehe das momentan noch durch eine andere Brille, denn ich hatte meine erste Nachzucht 2015 und somit noch kein Tier abgegeben. Ich würde mich freuen wenn meine Tiere in gute Hände kommen und den kleinen "Obulus" würde ich in Form von besserem Frühbeet oder anderem in meine Haltung investieren. Auf keinen Fall werde ich in Tiere investieren um noch mehr zu Nachzuchten zu "produzieren".
Im Gegenteil, Ich werde höchstwahrscheinlich meine THB´s wieder abgeben (Ich hatte mir letztes Jahr eine kleine 1.2 Gruppe zusammengetellt) 1. Damit ich nicht in Versuchung komme auch noch welche zu brüten und 2. um mehr Platz für meine Mauren zuschaffen.

LG

Frank

Ich für meine Situation hätte eine Idee, die professionellen Züchter zu unterlaufen. Aber diese Idee ist generell nicht durchführbar, weil nicht alle in meiner Situation sind.

Und ich alleine kann das nicht durchführen, denn das wäre unsolitarisch.

Also:

1. Abgabe gegen eine Schutzgebühr, die Cites ersetzt: etwa 15 €.
Dafür aber einige Auflagen:
2. Besuch und Gegenbesuch
3. Persönliches Gespräch, das aber so ausführlich sein muss, dass es wirklich alles abdeckt.
4. Recht an Ort und Stelle die Anlagen zu kontrollieren (Gehege, Frühbeet)
5. Verpflichtung die Tiere mindestens zwei Jahre nicht weiterzugeben
6. Und wenn alles stimmt bringe ich die Tiere persönlich hin.

Wie das rechtlich geht, weiß ich nicht. Es könnte sich wahrscheinlich nur um ein Goodwillabkommen handeln.

Solitarisch fühle ich mich mit den wenigen Züchtern, die hier in der österreichischen Interessensgemeinschaft sind (Christine, Philipp, Rosi), mit den anderen nicht. Also wenn die zustimmten, würde ich das einmal zur Probe machen mit meinen Iberas.

Liebe Grüße!

Herbert

Zitat von Mayer im Beitrag #8

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I.
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Also:

1. Abgabe gegen eine Schutzgebühr, die Cites ersetzt: etwa 15 €.
Dafür aber einige Auflagen:
2. Besuch und Gegenbesuch
3. Persönliches Gespräch, das aber so ausführlich sein muss, dass es wirklich alles abdeckt.
4. Recht an Ort und Stelle die Anlagen zu kontrollieren (Gehege, Frühbeet)
5. Verpflichtung die Tiere mindestens zwei Jahre nicht weiterzugeben
6. Und wenn alles stimmt bringe ich die Tiere persönlich hin.

Wie das rechtlich geht, weiß ich nicht. Es könnte sich wahrscheinlich nur um ein Goodwillabkommen handeln.

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Liebe Grüße!

Herbert

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Das ist doch alles gar nicht so abwegig.

Persönliches Gespräch, Besuch und wenn irgendwie möglich Gegenbesuch, oder sogar Tiere bringen hatte ich mir auch vorgestellt um mir das neue zu Hause anschauen zu können.
In vielen Kaufverträgen für Hunde wird z.B. festgeschrieben das der Züchter das Vorkaufsrecht hat, falls durch Karnkheit ect.pp das Tier nicht mehr gehalten werden kann. Leute die es ernst meinen kommen 3 - 4 mal vorher um die Welpen zu besuchen bevor sie alt genug zur Abgabe sind. Und die wohnen nicht immer um die Ecke.


Was spricht also dagegen seine Kaufverträge so zu gestalten?

Nur über den Preis solltest Du noch mal nachdenken. Ich sage Dir auch gern warum. Je preiswerter Du anbietest, desto weniger Liebhaber bzw. verantwortungsvolle Menschen werden bei Dir an der Haustier klingeln......
Wer es ernst meint, der bezahlt auch den angemessenen Preis. 15,-€ hat jeder mal so in der Tasche.....das tut dann auch nicht so weh wenn das Tier vor die Hunde geht. Du hast eine gute Zucht, mit gesunden Tieren und aller nötigen Ausstattung. Das kostet Geld. Also kosten so eine Nachzucht auch Geld und ist kein Wegwerfartikel.

Der richtige Weg wäre, wenn sich die Züchter einig wären mehr Geld für ein Tier zu verlangen. Hier in D kostet eine kleine Schildkröte im Zooladen ca. 120,-€ und die werden auch verkauft. Was fehlt ist die Aufklärung das man Reptilien nicht im "Zoofachgeschäft" kauft.

Ein Hund für 200,-€ ist schnell mal eben so, ohne Nachzudenken angeschafft, und genau so schnell wieder im Tierheim wenn er unbequem wird. Wenn ich 1500,-€ für einen Hund aus einer guten Zucht ausgebe, überlege ich schon ein wenig genauer ob ich dem Tier gerecht werden kann (sollte man jedenfalls meinen, ist leider auch nicht immer so)

soweit meine Meinung dazu

LG

Frank

Gruß

Frank

Hallo Herbert,
diesen Gedanken hatte ich auch schon. Aber irgendwie kommt bei mir dann ein schlechtes Gewissen meinen vorherigen Haltern durch, die brav ihre Tierchen bezahlt haben, und sich nach meiner Beratung auch für zwei Tieren entschieden haben.

Ich halte nicht viel davon, die Nachzuchten zu Schleuderpreisen anzubieten. Was nichts kostet, ist nichts wert.
Die Leute sind auch bereit, für eine ganz junge thb 120 Euro im Baumarkt zu zahlen, plus super Terra für noch mal weiß der Kuckuck was. Das ist keine Geldfrage. Ich denke auch, dass einfach Aufklärungsarbeit irre wichtig ist, wobei man da leider auch häufig mit einer Parkuhr redet. Ich habe mir hier schon Fransen an die Backe geredet, Bücher verliehen.... mit dem Effekt, dass nichts oder das falsche passiert. Manche Leute sind leider beratungsresistent.

Aber: ich freue mich schon auf meine ersten Nachzuchten .... auch wenn sie lebenslang bei mir bleiben sollten, wenn ich keine vernünftigen Leute finde

LG
Dani

Zitat von cassi im Beitrag #12

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Ich halte nicht viel davon, die Nachzuchten zu Schleuderpreisen anzubieten. Was nichts kostet, ist nichts wert.
Die Leute sind auch bereit, für eine ganz junge thb 120 Euro im Baumarkt zu zahlen, plus super Terra für noch mal weiß der Kuckuck was. Das ist keine Geldfrage. Ich denke auch, dass einfach Aufklärungsarbeit irre wichtig ist, wobei man da leider auch häufig mit einer Parkuhr redet. Ich habe mir hier schon Fransen an die Backe geredet, Bücher verliehen.... mit dem Effekt, dass nichts oder das falsche passiert. Manche Leute sind leider beratungsresistent.

Aber: ich freue mich schon auf meine ersten Nachzuchten .... auch wenn sie lebenslang bei mir bleiben sollten, wenn ich keine vernünftigen Leute finde

LG
Dani

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Den Auspruch "Was nichts kostet ist auch nichts wert!" unterschreibe ich nicht - weil das sehr vom Wesen des Menschen abhängt.

Mir fällt es z.B. schwer, für Tiere einen "Preis" zu benennen. Was ist der Wert des Tieres? Das lässt sich für mich in Euros nicht ausdrücken.

Schaut mal zu Herberts Ida Artikel - wieviel ist Herbert seine Ida wert? - Ich vermute notfalls alles was er hat. Und das ist sicher nicht vom Kaufpreis, den er für sie bezahlt hat, abhängig.

Entweder erkennt ein Mensch den Wert von Tieren als Lebewesen, die ihn durch's Leben begleiten und sein Leben berreichern - oder es ist ihm auch mit hochpreisigen Tieren nicht beizukommen. Wenn sich ein Ignorant der artgerechten Haltung ein Tier einbildet wird er es auch in Tierhandlungen oder wo auch immer er es bekommt, erwerben. Auch für 200 € eine Schildkröte - und wird sie dann trotzdem nicht artgerecht halten.

Über den Preis lässt sich Tierschutz nicht spielen - ist zumindest meine Meinung und Erfahrung...

Da hast du recht. Trotzdem finde ich persönlich, dass die Anschaffung des Tiers mehr kosten sollte als eine Tierarztbehandlung, die mehr als eine Kotuntersuchung o.ä. ist. (Wobei ich vermute, dass Herbert erheblich mehr für die aktuelle Behandlung bezahlt...)