Hallo zusammen,

unsere 2 Griechinnen sind inzwischen bald 6 Jahre alt. So langsam mache ich mir Gedanken über die Eiablage. Das Weibchen auch ohne Männchen Eier legen, habe ich gelesen. In den Texten kommt aber nicht raus, ob es nur sporadisch geschieht oder jedes Jahr, wie Hühner halt Eier legen. Und brauchen Weibchen, die nie in Kontakt mit einem Männchen kommen werden auch zwingend einen Eiablagehügel? Habe ebenfalls gelesen, das der oft nicht angenommen wird?! Gibt es Alternativen?
Ab welchem Alter bzw. Gewicht sollte ich mit Eiern rechnen?

Momentan halten wir die beiden noch auf einem großen Südbalkon. Da sind sie am besten vor Fressfeinden geschützt und wir müssen kaum heizen. Wenn sie größer sind, wollen wir sie aber in den Garten umziehen lassen, um sie besser beobachten zu können. Deshalb würde mich für weitere Planungen interessieren, ob ich jetzt schon auf dem Balkon einen Hügel brauche oder ob ich noch ein paar Jährchen warten kann, bis sie umziehen...

Grüße von Hanna

Eiablagehügel auf einem Balkon? Ich würde sagen: in den Garten umziehen!!! "Wenn nicht jetzt, wann dann?" (Hillel)

LG Herbert

Mein ältestes Weibchen (Thb), das ich 1979 mit ca. 30 g bekam, hat mit 15 Jahren das erste Mal gelegt. Da wog sie über 1000 g. Ich bekam sie zusammen mit einem gleich leichten Krötchen, welches ein Männchen wurde.

Die meisten meiner Weibchen (eigene NZ) legen erst ab 1200 g.

Ich habe aufgrund der Anzahl der Weibchen, die manchmal gleichzeitig legen wollen, inzwischen zwei Eiablagehügel. Die meisten Gelege werden dort gelegt. Es ist aber immer wieder erstaunlich, welche andere Ablagestellen die Tiere sich aussuchen. Wichtig ist ein Untergrund, in den sie eine Legegrube/Legehöhle graben können, die nicht zusammenfällt. Die Erde muss feucht sein. Wenn sie hart wie Beton ist oder wenn sie patschnass ist, wählt das Weibchen diesen Untergrund nicht.

Wenn keine Legemöglichkeit besteht, weil keine Erde da (wie vielleicht auf Deinem Balkon), kann es zu einer Legenot kommen. Legenot heißt, dass das Weibchen die Eier nicht ablegt (in dem Fall mangels geeigneter Erde). Die Eier werden aber immer wieder beschalt, die Schale wird dicker, rauher, bekommt Pickel und die Eier können letztendlich auch bei günstigen Bedingungen nicht abgelegt werden, weil sie nicht durch den "Geburtskanal" bzw. durch die Kloake passen.

Ich würde an Deiner Stelle unabhängig von der Eiablage ein Gehege mit Frühbeet im Garten einrichten. Es muss ja nicht so groß sein zurzeit, sodass Du es auch von oben gegen Feinde schützen kannst. Ich würde mit dem Gartengehege nicht noch ein paar Jahre warten.

Ihr könnt ja dieses Jahr alles planen und anlegen und ein Frühbeet kaufen und alles bewachsen lassen. Und nächstes Frühjahr kann die Schildkröte umziehen.

Hier im Forum findest Du viele Beiträge zur Einrichtung und Sicherung eines Geheges, zur Auswahl des Frühbeetes, zu den verschiedenen Möglichkeiten, eine Überwinterungsgrube zu bauen und zur Bepflanzung. Außerdem kannst Du Fragen stellen und Dich über die oft unterschiedlichen Antworten freuen. Dann kannst Du Dir für Deine persönlichen Gegebenheiten das Geeignete raussuchen.

Vielen Dank für die Antworten.

Unsere Schildis haben ein Frühbeet und die passende Technik dazu auf dem Balkon. Wir haben auch schon etliche Einer Erde dort raufgeschleppt. Sie haben im Frühbeet einen Bereich, wo ca. 30 cm tief Erde ausgeschüttet ist, ein Außenbereich, wo ich teilweise Steinplatten weggenommen habe( damit sich die Erde von unten mit Wasser voll saugen kann), Unkrautfolie ausgelegt und je nach Niveau 5-15 cm Erde aufgeschüttet habe ,auf ca. 2 qm. Natürlich ist der Bereich bepflanzt, bietet Verstecke und Schatten. Sie können aber auch auf den Steinplatten des Balkons rumlaufen, das Unkraut zwischen den Platten zupfen und sich zwischen den Kübeln, die dort stehen verstecken. Überwintern lasse ich sie in unserem wirklich gut kalten Gewölbekeller. Bin kein Fan von Kühlschrank Überwinterung.

Will sagen, bisher geht es ihnen da oben aufgrund der Sonneneinstrahlung und der Sicherheit meiner Meinung nach sehr gut, aber natürlich kann ich dort oben keinen großen Hügel anlegen... Aber wenn ich das richtig verstanden habe, muss ich jetzt mit 350 g schweren Mädels noch nicht mit Eiablage dieses oder nächstes Jahr rechnen und habe Zeit mir für unten ein Gesamtkonzept zu überlegen. Habe ich das so richtig interpretiert?

Ich hab bei meinen Graecas schon erlebt, dass das erste Gelege mit 20 Jahren gekommen ist - aber auch schon mit 8.

Man muss - glaub ich - Anfängern erklären, wie das mit der Eiablage funktioniert. Dann wirst du verstehen, dass der Balkon dazu nicht das Geeignete ist.

Das Weibchen beginnt mit einem Mal nervös zu werden, rennt hin und her, versucht auszubrechen, neue "bessere" Gebiete zu erreichen. Das kann schon ein paar Tage geben. Das ist ein unglaublicher Stress für das Tier. Für gewöhnlich mache ich dann die Absperrung vom Gehege zum Garten auf, damit sich das Tier einmal richtig ausrennen kann. Sie rennen wie gehetzt, starten zwischendurch "Probebohrungen", das heißt, sie graben kleine Kuhlen, um zu schauen, ob der Platz geeignet ist. Und irgend wann einmal passt es, sie graben und sie legen, der Vorgang des Legens dauert ungefähr drei Stunden. Wenn alles fertig ist, das Loch wieder zugebuddelt, berge ich dann in Abwesenheit der Schildkröte die Eier.

Natürlich gibt es Damen, die dass mit weniger Stress machen, vor allem die erfahrenen. Aber darauf kann man sich nicht verlassen. Wie der Vorgang auf einem Balkon vonstatten gehen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Das würde ich keinem Tier antun.

Überhaupt wirst du hier im Forum wenige finden, die eine Balkonhaltung befürworten, vor allem wenn eh ein Garten vorhanden ist. Also, ab in den Garten!

LG Herbert

Zitat von Mayer im Beitrag #6

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Das Weibchen beginnt mit einem Mal nervös zu werden, rennt hin und her, versucht auszubrechen, neue "bessere" Gebiete zu erreichen.

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Zitat von gunda im Beitrag #7

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Allerdings verhalten sich die Jungweibchen meiner Erfahrung nach viel weniger gestresst und legen ganz unauffällig.

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OK, vielen Dank nochmal. Eure Botschaften sind angekommen :-). Gut, dass Ihr das Verhalten beschrieben habt.

Das mit dem Balkon war mir klar, dass das nicht für immer ist. Aber nachdem wir eine sehr räuberische Nachbarskatze und Marder bei uns haben, war das für mich der einfachste Weg damals, da sie sowieso bevorzugt außerhalb des Frühbeete übernachtet haben. Da hätte ich sie abends immer einsammeln müssen. Soll ja auch nicht so gut sein, oder?Inzwischen schlafen sie öfter mal im Frühbeet, aber auch nicht immer. Wenn die Temperaturen nicht zu kalt angesagt sind, lass ich sie, wo sie sind.
Sind Eure denn Nachts immer unter Verschluss? Oder lasst Ihr sie schlafen, wo sie wollen im Gehege? Und wie ist da die Gefahr von Fressfeinden?

Hoi, meine schlafen immer im Frühbeet oder im Holzstall, fast zu 100% freiwillig, das Frühbeet und das Holzhaus werden immer verschlossen.
wenn mal eine nicht selber rein geht sammle ich sie ein.
Bei uns hat es Füchse und Marder im Quartier und da möchte ich nichts riskieren, ich schlafe ruhiger wenn sie drin sind.

Zitat von bienlesumherum im Beitrag #9

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da sie sowieso bevorzugt außerhalb des Frühbeete übernachtet haben.

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Bei uns im Dorf gibt es viele Marder. Ich weiß von einer Schildkröte, die lebt so 25 Jahre im Dorf frei im Garten und der ist bis jetzt nix passiert.

Meine haben Glashaus bzw. Frühbeete und schlafen im Sommer, wo sie wollen. Sie finden und einsammeln wäre bei den großen Gehegen schwer, das mach ich nur im frühen Frühjahr und wenn wieder der erste Frost kommt.

Allerdings haben wir einen Hund, und den mögen Marder nicht. Ich teile auch immer Hundehaare im ganzen Garten auf, wegen des für den Marder abschreckenden Geruchs. Sicher ist sicher.

Katzen machen meiner Erfahrung gar nichts. Als uns ein Kätzchen zugelaufen ist, habe ich hier im Forum gefragt, wie das mit Katzen ist. Und man hat mir von mehreren Seiten versichert, Katzen sind unbedenklich. Und so war es dann auch.

Nervös werde ich, wenn ich einen Fasan oder eine Krähe im Garten sehe.

LG Herbert

Ein Schlafhaus haben sie und seid diesem Frühjahr wird es endlich ab und zu mal benutzt. Da werde ich jetzt mal Moos oder Laub reinlegen und Dein Tipp ausprobieren. Danke!

Bin gerade dabei die Themen bei "Gehegegestaltung" zu überfliegen. Dabei habe ich schon gelesen, das viele von Euch von oben nicht absichern und die Schildis abends auch nicht einsammeln und das relativ wenig passiert dabei. Sehr beruhigend :-)

Zur Anlage eines Eiablagehügels habe ich bisher noch nichts gefunden. Kann mir da einer noch ein Hinweis geben, gibt's da schon Beiträge/Fotos? Oder habt Ihr Lust hier noch ein paar zu posten?
Da würde mich interessieren, wie Höhe und Durchmesser sein sollte. Daß er nach Süden hin ausgerichtet sein soll, feucht und pflanzenfrei gehalten und aus Sand- Erde-Gemisch sein soll weiß ich schon. Wie verhindert man, daß er bei Regen zerfliesst?

Nachdem unsere 20jährige Schildkröte eine Woche nach ihrer Ankunft bei uns schon Eier gelegt hat, hat sie in dieser Woche (drei Wochen später) schon wieder abgelegt. 4 Stück waren es. Sie war vorher absolut normal, keinerlei Anzeichen, als ob es das normalste der Welt sei, abends noch eben mal schnell Eier zu legen. Diesmal hat sie sich auch direkt an den Eiablagehügel gemacht.
Muss man die Eier ausgraben, oder vergehen die von selbst? Das erste Gelege liegt auch noch im Frühbeet...

Wir schütten jedes Jahr die Erde aus den Überwinterungsboxen und es ergibt sich daraus ein schöner Eiablagehügel in der Sonne.

Leider interessiert das meine Tiere nicht, sie suchen sich ihre eigenen Legeplätze, bai schlechtem Wetter wird auch mal unter dem Schlafhaus gegraben und gelegt.