Luftfeuchtigkeit bei Kellerüberwinterung und Temperaturregelung durch Luft von außen

Manche Keller sind für eine Hibernation etwas zu warm. Mein Erdkeller hat z.B. von Natur aus an die 11 Grad. Ich habe Klappen in der Türe: Wenn es warm ist, schließe ich die Klappen - bei kalten Außentemperaturen öffne ich sie, so dass die einströmende kalte Luft den Keller auskühlt. Wenn es dann im Frühling wärmer zu werden beginnt, schließe ich die Klappen wieder und so hält der Keller bis in den April hinein die richtige Temperatur (6°).

Die Temperaturentwicklung kommt der in den natürlichen Überwinterungsgruben sehr nahe: von 2° und 10° ist alles möglich. Tiefere Temperaturen vermeide ich natürlich durch Schließen der Klappen oder / und Zudecken der Überwinterungskisten. Die Schwankungen sind relativ langsam, weil es einfach dauert, wenn so ein Erdkeller sich erwärmt oder abkühlt. Nachteil: Vor allem in der ersten Phase des Winters fordert diese Temperaturregelung einige Aufmerksamkeit. Ist dann der Keller abgekühlt, kann ich dann auch längere Zeit auf Urlaub fahren.

Luftfeuchtigkeit im Keller

Generell gilt Folgendes: Bei jedem Keller, in den kalte Luft von außen einströmt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit. Also die kalte Luft kommt von außen, erwärmt sich im Keller - und wenn Luft erwärmt wird, sinkt - wie wir im Physikunterricht gelernt haben - die relative Luftfeuchtigkeit. Folge: In der Phase der Abkühlung ist die Luft im Keller relativ trocken. Sie sinkt bei mir konkret auf 75 %, was zu wenig ist. Trotzdem hatte ich z.B. gestern in den Überwinterungskisten an die 100 %. Ich sprühe mit einem Zerstäuber einfach Wasser aufs Laub und decke dann die Kisten ab. Und - das geht in meinem Keller - ich schütte Wasser auf die Wände.

Das Phänomen des Sinkens der Luftfeuchtigkeit bei einströmender kalter Luft ist generell in jedem Raum zu beachten, nicht nur in meinem Erdkeller. So ab der Mitte des Winters, wenn der Keller genügend kalt ist, und die einströmende Luft sich kaum mehr erwärmt, zeigt sich dieses Phänomen nicht mehr. Dann ist die Luftfeuchtigkeit bei mir im Keller an die 95 %, ohne dass ich etwas tun muss.

Ich gebe zu, der Nachteil bei der Überwinterung in meinem Erdkeller, ist die Tatsache, dass sie immer wieder Aufmerksamkeit verlangt. Ich habe sie aber gewählt und bin dabei geblieben, weil ich bis jetzt damit gute Erfahrungen gemacht habe und ich mich von vornherein nicht für die Außenüberwinterung entschlossen habe, da die Winter aufgrund des kontinentalklimatischen Einflusses im nördlichen Weinviertel schon sehr ruppig werden können. Minus 15 ° sind da manchmal schon drin, ich habe aber auch schon minus 20° erlebt. (Die Sommer sind hingegen sehr warm.) Weiterer Vorteil: Ich habe genügend Platz und könnte an die 200 Tiere versorgen.

Liebe Grüße!

Herbert

PS.: Ich schaue immer darauf, dass die Kröten selbst ziemlich im Trockenen sitzen.

Zitat von Mayer im Beitrag #1

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[...] Ich habe genügend Platz und könnte an die 200 Tiere versorgen.

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Hallo Ingrid!

Zuviel Verantwortung, zuviel Verantwortung!

LG

Nein, Rosi, wenn genügend Erde vorhanden ist, in der die Tiere hibernieren, und die Erde nicht staubtrocken ist, wird es da keine Probleme geben. Aber ab und zu ein bisschen vorsichtig sprühen, wird sicher nicht schaden.

Liebe Grüße!

PS.: Ich werde nächstes Jahr auch darauf hinarbeiten, dass die Mehrzahl meiner Tiere sich vergräbt.

Danke für den Tip, liebe Rosi!

Herbert

Wir waren alle einmal Anfänger (und müssen immer noch lernen :-)

Und als ich Anfänger war, habe ich die Luftfeuchtigkeit in meinem Erdkeller nicht beachtet. Und in diesem ersten Winter haben die zwei adulten Tiere, die ich damals nur hatte, jeweils über 10 % abgenommen. Was mich heute sehr erschrecken würde.

Seitdem ich auf die Luftfeuchtigkeit achte (Besprühen, Befeuchten der Wände) ist die Abnahme bei den adulten Tieren kaum erwähnenswert und liegt um die 1 %. Jungtiere nehmen etwas mehr ab, aber das hat physikalisch mit dem kleinen Körper zu tun. Alles ist bei kleinem Volumen schwieriger: das Temperaturhalten, der Wasserhaushalt...

Liebe Grüße!

Herbert