Interessantes Thema.
Ich habe für eventuelle Eventualitäten drei Terrarien zur Verfügung. 2m, 1m und 80 cm. Die sind noch von früher.
Da könnte ich also jederzeit ein Quarantäneterrarium einrichten. Ich denke, dass man sich darüber Gedanken machen sollte, solange man keine Notfälle hat. Denn wenn es dann irgendwann vielleicht passiert, dann muss man nicht lange überlegen, sondern kann gleich handeln.

Ich hatte mal Notfälle.

1. Es waren 2 alte Wildfänge, marokkanische Mauren. Durch den Tod des Herrchens kamen sie zu mir. In der Quarantänezeit ging es ihnen gut. Als ich sie dann zu den Griechen setzte, bekam die größere Probleme. Sie kam erst abends raus. Ich ließ sie untersuchen. Es stellte sich durch die Blutuntersuchung ein Leberproblem heraus, was der Tierarzt aufgrund ihres Verhaltens bereits vermutet hatte. Sie bekam Mariendisteltabletten in pulverisierter Form und durfte nicht in die Winterruhe. Diese fand bisher im Keller bei ca. 15 Grad statt.
Zur Überwinterung stellte ich zunächst draußen auf einem Tisch unter einem lichtdurchlässigen Dach ein oben offenes Terrarium auf, die Hälfte mit Pappe als dunkles Schlafhaus. Mein Mann machte eine Konstruktion vom Dach aus, an die wir eine Lampe so tief hingen, dass das Tier sich darunter aufwärmen konnte. Für nachts gab es keine Heizung. Als die Temperaturen draußen für diese Haltung nicht mehr geeignet waren, legte ich ein Regal (I-K-A, Billy) im frei gewordenen Kinderzimmer auf einen Tisch, entnahm die Regalbretter und kleidete es mit Folie aus. Die Ecken wurden gegen Überklettern überdeckt. Auch hierin stand ein Schlafhaus und die Lampe wurde über dem freien Teil tief angebracht. Es war absolut kein Problem, das Tier wach zu halten. Sie war allerdings gar nicht erst in den Ruhemodus gefallen, ich hatte sie rechtzeitig umquartiert, nehme ich an. Außerdem war sicher ein Vorteil, so eine hinzugezogene Maurenexpertin, dass das Tier aus Marokko kommt, wo diese Art gar keine oder nur eine sehr kurze Winterruhe macht.
Diese Mariendistelbehandlung hat jedenfalls geholfen. Ich glaube, es ist jetzt 11 Jahre her. Das Tier lebt seit einigen Jahren in einer Maurengruppe.

Dann habe ich diese NZ, die im August 2010 geschlüpft ist, die erst im Dezember anfing zu fressen. Sie liegt übrigens seit mindestens 2 Wochen in einem Dost-Gestrüpp und genießt die herbstliche Nässe und Kühle. So verhält sie sich jeden Herbst. Sie hat die ersten Lebensmonate (wie einige andere NZ 2010) im Terrarium verbracht. Nachdem im Dezember die anderen NZ in den Kühlschrank kamen, habe ich sie in einen kleinen Plastikbehälter mit Mini-Biotop (ca. 15 x 20 cm²) gesetzt. Der Plastikbehälter stand am Südfenster auf der Fensterbank über der Heizung ohne Lampe. Es war unproblematisch, sie wach zu halten, obwohl sie die komplette Vorbereitung für die Überwinterung im Kühlschrank mitgemacht hatte.

Ich glaube, wenn man die kranke oder behandlungsbedürftige Schildkröte früh, vielleicht Anfang September bereits, in ein Innenterrarium setzt, klappt es.

Im Keller stehen immer noch das Regal und das oben offene Terrarium. Man weiß ja nie...

Ich hätte auch ein großes Terrarium mit kompletter hochwertiger Beleuchtung zur Verfügung. Ich hoffe aber, dass ich es nie brauchen werde.

In meiner Kiste könnte ich eine Marginata einige Zeit halten. So etwa 1 qm ist zwar nicht viel, müsste aber gehen.

Hätte ich so große Tiere, dann würde ich ein Gehege in einem Zimmer bauen. Ein paar Bretter zusammengenagelt, PVCboden befestigt, Erde, Pflanzen und Höhlen rein, Lampen drüber, fertig. Dafür ist zur Not immer irgendwo Platz und wenn ich im Wohnzimmer den Esstisch verbannen würde für die Zeit. Ich würde allerdings einen anderen Raum vorziehen. Das muss ja nicht schön, sondern nur zweckmäßig sein.