Wir stellen uns gerade die Frage, wie man darauf kommt das Landschildkröten auch gut alleine gehalten werden können? Unsere hängen immer zusammen ab (alles erwachsene Tiere, THBs), obwohl wir fast 200 qm nur für sie haben. Also könnte jede den ganzen Tag alleine unterwegs sein. Manchmal machen sie das auch, schlafen aber dann doch alle zusammen und "kuscheln" sich alle zusammen in den Schlafboxen. Ein Bekannter, der nur eine hält, er freut sich immer das seine SK zu ihm kommt wenn er ins Gehege geht, kann das nicht auch an Vereinsamung liegen? Wir stellen uns nur gerade diese Fragen und kommen in unserer Dis nicht weiter. Was meint ihr dazu?

Als ich eine Schildkrötenhalterin besuchte, kam auch ein Tier und wollte mir über die Füße laufen, obwohl es Gesellschaft hatte.
Hast du eine Gruppe mit Männchen und Weibchen?

LG, Anna

Ich glaube, die Diskussion wird auch kein Ergebniss bringen. Die einen sind der Überzeugung, die anderen sind der anderen Überzeugung. Ich halte auch ein Graeca-Männchen allein, überlege aber immer wieder mal, ob ich das Gehege vergrößere und 2 Weibchen dazu setze, mit Abtrennungsmöglichkeit. Aber ich komme auch zu keinem Ergebniss. Der Reptielientierarzt sagt, Schildkröten sind Einzelgänger und treffen in der Natur nur ab und an zusammen und können sich wieder aus dem Weg gehen. Und ich behaupte einfach mal, dass jedes Lebewesen wenigstens ab und zu mal Kontakt braucht zu einem Artgenossen.

Jupp, 5 und 2, aber darauf will ich gar nicht hinaus. Mir gehts nur darum warum immer behauptet wird, LSK sind auch glücklich wenn sie ein Leben lang alleine sind. Das Zweifel ich jetzt auch gar nicht an, uns interessiert nur, wie mn darauf kommt.

Du, oder der Tierarzt, der meint dann wohl nur zur Paarung. Ist auch irgendwo einläuchtend, weil sie ja keine Herden bilden und nicht der eine auf den anderen aufpassen wird. Aber auch in freier Wildbahn leben sie ja in Gruppen, wenn auch weit verstreut. . . Sagt man. Das unsere eingesperrten Schützlinge nicht so leben wie im Ursrungshabitat, das ist ja klar, es erschließt sich uns nur immer nicht nicht, warum eine LSK auch alleine glücklich sein soll? Wir kennen alle die durchbohrten Panzer, die Starre unter dem Sofa, die Tomaten, Erdbeer und Salatfütterrung----na klar, falsch - aber wie kommen wir darauf das die Einzelhaltung richtig ist. Ist es echt so einfach, das wir sagen, wenn sie sich nicht verstehen, dann lieber ALLEINE halten, oder gibts da doch noch einen Gedanken, Meinung, Forschungsergebnis hinterher?

Ich denke, dass in diesem Forum diese Frage wahrscheinlich niemand seriös beantworten kann.

Dazu müsste man tatsächlich forschen und neben den am am Verhalten ableitbaren Erkenntnissen tatsächlich auch schauen, was im Hirn einer Schildkröte abläuft.

Für mich ist die Frage, ob man bei Wildtieren und speziell bei Reptilien von „glücklich sein“ reden kann. Haben diese Tiere einen Ausdruck von Zuneigung? Das können erfahrnere Halter bestimmt besser beantworten.

Für meine Begriffe ist es eher so, dass einzeln gehaltene Schildkröten nicht unglücklich sind, aber sich eben unnatürlich verhalten, da sie eben nie Kontakt zu Artgenossen haben. Auch wenn es böse klingt, sind diese Tiere also „verhaltensgestört“, aber nicht zwingend unglücklich oder vereinsamt.

Und um den Bogen vielleicht noch weiter zu spannen. Wir alle versuchen die Tiere so naturnah wie möglich zu halten. Aber sind nicht alle in Gefangenschaft gehaltenen Tiere (auch in der Gruppe) ein Stück weit verhaltensgestört. Bitte entschuldigt das spitze Wort. Aber ich glaube nicht das in Kalabrien eine THH aus dem Busch kam, um Christine in den Zeh zu beißen :)

LG
Javier

Da sind wir auf dem Punkt den uns den ganzen Abend beschäftigt. In wie weit sind unsere LSK noch normal, bzw was ist normal . . . Kalabrien, hin oder her (lecker Zähen, mault mein Gatte aus dem Hintergrund ;) ;) ) sind unsere SK gar nicht mehr so urban wie sie uns in den Büchern, Abhandlungen erscheinen wollen? Zurück zum Thema, sonst reißt mir Gatte den Kopf ab, gibt es ne Abhandlung, das wir SK wirklich alleine halten können . . .

Meine persönliche Meinung.

Es ist schon unnatürlich genug, Schildkröten im Gefangenschaft zu halten. Da sollte es immer das Ziel sein, sie zumindest in Gruppen zu halten.

Ein Tier das sich einfach nicht zu vergesellschaften lässt, bspw aufgrund gefährlichen Verhaltens für andere Tiere oder auch Krankheiten, sind die Ausnahmen, die ich für gerechtfertigt halte.

Aber den Moralapostel sollte man nicht überstrapazieren. Wenn es danach geht, gehören Tiere in die Natur und in kein Gehege ;)

Mein Hermann lebt alleine, hat das ganze Grundstück zur Verfügung, wo keine Schildkrötengehege sind. Er ist seit mindestens 1960/61 in Deutschland, also schon etwas älter. Er macht einen sehr ruhigen Eindruck, seine Schritte sind groß, der beobachtende Mensch ist fasziniert von ihm. Ach, darum geht es ja gar nicht.
Also, ich glaube, er ist ein zufriedener Einzelgänger.