Erstmal ein herzliches Hallo in die Runde.
Ich hoffe, ich bin mit meinem Anliegen in der richtigen Rubrik.
Ich habe mich vor ein paar Wochen entschlossen, 4 griechische Landschildkröten zu halten. Momentan recherchiere ich und plane alles für die Schildkröten, die im nächsten Frühjahr einziehen sollen.

Ich wäre über erfahrene Meinungen, zu meiner folgenden geplanten Haltungsbeschreibung, sehr dankbar.
Ich habe überlegt, ein Gewächshaus mit 11m2 anzuschaffen. Es würde im sonnigsten Teil des Gartens stehen. Das heißt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Sonne. Das Gewächshaus soll ein Streifenfundament bekommen, auf dem ein gemauerter Sockel steht, auf dem dann das Gewächshaus montiert wird. Ich habe mich, aus mehreren Gründen, für ein Gewächshaus, mit Vollglas 3mm entschieden. Es handelt sich dabei um Sicherheitsglas. Es zersplittert also nicht in tausend Teile, wenn es kaputt geht, sondern reißt in sich und bleibt in der Form, als Scheibe. An Beschattung habe ich auch schon gedacht, da ich die Kröten nicht braten will.
Ich habe gelesen, dass Temperaturschwakungen, für die Nachahmung des natürlichen Lebensraumes, wichtig sind.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit einem 3mm Vollglas- Gewächshaus? Ich habe außerdem überlegt, ob es sinnvoll ist, eine Sprühnebel-Beregnug zu installieren. Würden die Kröten sich darüber freuen? Oder ist es ratsamer, nur direkt die Pflanzen im Gewächshaus zu wässern und eben gezielt Stellen feucht zu halten?
Wobei ich sagen muss, die Sprühnebel- Begegnung wäre dann natürlich nicht überall, die Schildkröten hätten immer noch die Möglichkeit, in einen trockeneren Bereich zu ziehen.
Weiter ist geplant, dass die Schildkröten ganzjährig draußen sind. Sie sollen also auch im Gewächshaus überwintern. Dazu ist der Plan eine 70 cm Grube auszuheben (Tiefe ausreichend?). Unter der Grube würde ich eine Drainageschicht anlegen, dass eventuelle Feuchtigkeit schnell abfließen kann. Die Wintergrube soll außerdem drumherum mit Styropor isoliert werden. Die Grube würde ich gerne mit einer Mörtelwanne, die selbstverständlich am Boden mit vielen Löchern versehen wäre, zum Schutz, "abdichten". So hätte ich die Möglichkeit, den Bereich der Überwinterung einzugrenzen und bestmöglich auch zu sichern. Auf dieser Grube würde ich auch direkt das Schlafhaus stellen, so dass die Kröten im Sommer, als auch im Winter den gleichen Schlafplatz haben. Ist es sinnvoll den Schlafplatz zu beschatten - Ihn quasi unter einem Tisch anzulegen, dass es ein "kühler" Platz ist? Das Schlafhaus würde ich mit einer Deckelheizung versehen, dass ich auch im Winter die Temperatur der Überwinterungsgrube regulieren kann. Außerdem habe ich überlegt, im Winter, noch ein Holzfrühbeet über das Schlafhaus zu stellen, da das Gewächshaus nur eine 3mm Verglasung hat und ich Angst habe, dass es im Winter nicht gut genug isoliert? Das Holzfrühbeet würde ich dann aber nur bei Bedarf (wenn die Temperatur in der Überwinterungsgrube vom Optimum abweichen) aufstellen. Denkt ihr, dass es eine gute Überlegug ist oder übertrieben, da Gewächshaus und Deckelheizung wahrscheinlich ausreichen?

Weitere Technik (verschiedene Lampen) ist angedacht, aber noch nicht entschieden, welche Modelle.

Da das Gewächshaus für die Babyschildkröten noch zu groß ist, würde ich den hinteren Teil auf 4m2 begrenzen und den vorderen noch als Gewächshaus nutzen. (Kräuter für die Kröten ziehen) Den Schildkröten-Bereich mit den Jahren selbstverdtändlich vergrößern. Als Außengehege hätte ich zunächst an 4m2 gedacht. Ist das für die Babygruppe von 4 ausreichend? Der Außenbereich ist auf ca. 50m2 erweiterbar. Nochmehr ist bei Bedarf (Eventuelle notwendige Trennung der Tiere) auch möglich.

Vielen Dank fürs lesen und ich freue mich auf eure Ratschläge.

Hallo Christine,

Vielen Dank für deine positive Rückmeldung. Das bestärkt mich, meinen Plan umzusetzen.

Die fehlende UV- Strahlung war ein Punkt, der bei meinen Überlegungen immer gegen das Vollglas- Gewächshaus gesprochen hat und deswegen habe ich auch lange darüber nachgedacht. Ich habe gelesen, dass die UV- Strahlung ausreichen würde, wenn die Schildkröten die Möglichkeit haben sich draußen "aufzutanken" und da die Schildkröten tagsüber immer raus in das Freigehege können, wenn sie möchten, habe ich mich trotz der fehlenden UV-Strahlug, durch das Glas, dafür entscheiden. Aber sicherheitshalber ist eine UV-lampe im Gewächshaus geplant. Hast du eventuell noch einen Rat zur geplanten Anfangsgröße?

Hallo Mathilda,

der Schwerpunkt sollte vor allem in Aufenthalt im Freien liegen. Deckelheizung brauchst du in einem Gewächshaus nicht noch zusätzlich. Wo wohnst du denn ? Ist ja eine Frage des Klimas vor Ort, ob überhaupt soviel Gewächshaus gut ist ?

LG Harald

Hallo,

schön, dass du dich vorher informierst und dir Anregungen von erfahrenen Haltern holst

Wie du schreibst möchtest du im hinteren Teil des Gewächshauses deine Tiere halten, dann brauchst du im hinteren Teil auch einen Ausgang und das Gehege müsste dort angrenzen. Über Beschattung solltest du dir nicht nur, sondern musst du dir Gedanken machen. Gewächshäuser in der Nachbarschaft kommen im Sommer locker auf 50°C. "Ein wenig Wasser dazu und die Schildkrötensuppe ist fertig"

Ich sehe es wie Harald. Raus, raus, raus. Spar dir lieber das Geld für UV-Lampen und steck es in die Gestaltung des Geheges ;)

Hört sich aber schon super an !

Gruß
Tobi

Danke für deine Rückmeldung.
Der Sockel des Gewächshauses wird gemauert und da soll eine Öffnung ausgespart werden, durch die die Schildkröten tagsüber immer Zugang zum Freigehege haben.
Ich wohne im Osten von Brandenburg, genau an der Grenze zu Polen. Die Deckelheizung würde ich nur vorab installieren, um im Winter die Möglichkeit zu haben, zusätzlich zu heißen, falls die Temperaturen es erfordern.
Möchte dann im Fall des Falles nicht dastehen und erst etwas installieren müssen, wenn die Temperaturen in der Schlafgrube sinken. Das Gewächshaus ist schonmal groß geplant, da die Tiere irgendwann nicht mehr so winzig sind und dann sollen sie sich auch an schlechten Tagen, an denen sie nicht rauskommen, im Gewächshaus "genug" Platz haben.
Ist das sinnvoll?

Danke auch an Tobi für die Rückmeldung. Angrenzendes Außengehege ist selbstverständlich geplant und auch ein direkter Zugang vom Gewächshaus. Automatische Fensterheber sind auch geplant. Ich möchte in diesem Jahr erstmal alles einrichten und im Gehege anpflanzen, dass es im nächsten Frühjahr dicht bewachsen ist, wenn die Schildkröten einziehen sollen. Den nächsten Winter erst als Testlauf sehen, wie kalt es tatsächlich in der Überwinterungsgrube wird.

Was haltet ihr von der Überlegung der "Srühberegnung"?
Überlegung dahinter ist unteranderem, den Morgentau im Gewächshaus zu simulieren und natürlich es an sich feucht zu halten.

Hallo Mathilda,

klingt alles schon sehr vielversprechend, was Du so planst.

Zwei Anmerkungen erlaube ich mir trotzdem. Die Sprühberegnung erscheint mir nicht nur nicht nötig, sondern ist m.E. im Hinblick auf elektrische Installationen im GWH suboptimal.
Du wirst im GWH Steckdosen etc. einbauen und da hätte ich Bedenken, die ganze Sache einzunebeln. Ich würde, wenn es bei den Kröten mal gar zu trocken wird, einfach eine Gießkanne nehmen, die bestimmt in der Nähe stehen wird.

Wieso hast Du Dich für 3mm-Glas entschieden? Wäre meine letzte Wahl.

Viele Grüße von West nach Ost

Klaus

Hallo Klaus,

vielen Dank für deine Anmerkungen. Genau deswegen schreibe ich auch meine Überlegung in das Forum, um eure Meinungen zu hören, vor allem um auch noch negative Elemente aus meiner Planung zu überdenken. 

Die Sprühnebel-Beregnung werde ich wohl weglassen.

Mit der Wahl des Gewächshaus(Materials) war ich sehr lange beschäftigt. Erst habe ich die Entscheidung getroffen, Frühbeet oder Gewächshaus. Das war schnell klar, dass es unbedingt ein Gewächshaus sein soll, in dem man auch mal sitzen kann, um die Schildkröten, bei schlechtem Wetter beobachten zu können, falls sich eine Blicken lässt. Ich finde es sehr schade, wenn sie im Frühbeet verschwinden. Auch die Größe war entscheidend, denn ich möchte, dass sie auch im Unterschlupf ( im Freigehege natürlich sowieso ) genug Platz haben, wenn sie größer werden und bei schlechterem Wetter nicht „zusammengepfercht“ im Frühbeet sitzen müssen.

So jetzt zur Glas – Entscheidung. Also natürlich war mein erster Wunsch ein Alltop Gewächshaus. Da muss ich ganz klar sagen, dass ich mir ein Gewächshaus, in der Größe, wie es jetzt geplant ist, aus diesem Material nicht leisten kann/will.

Da alle anderen Plexiglasarten auch nicht Durchlässig für UV-Strahlung sind, habe ich mich aus optischen Gründen für Glas entschieden. Langfristig ist geplant, das Dach des Gewächshauses mit Alltop- Platten zu ersetzen. Beschattung ist von vornherein eingeplant, die Schildkröten sollen nicht gegrillt werden. Eine automatische Fensterbelüftung ist an 2 Dachfenstern ist natürlich auch von vornherein eingeplant.

Würdest du von einer Galtung in einem Glas-Gewächshaus komplett abraten? Wäre die UV-Strahlung der Hauptgrund oder die „unzureichende“ Isolierung bei einer Stärke von 3 mm? Oder hast du noch andere Bedenken, an die ich bisher noch nicht gedacht habe?

Viele Grüße von Ost nach West 😊

Hallo Mathilda,

Alltop-Verglasung ist m.E. überflüssig, da Du Deinen Schildkröten ein sonniges Außengehege bietest. Würdest Du z.B. Kakteen im GWH pflegen, wäre Alltop eine Überlegung. Ansonsten nicht.
Und wenn Du ganz auf Nummer sicher gehen möchtest, z.B. bei längeren Schlechtwetterperioden, könntest Du eine Ultra-Vitalux-Lampe oder ähnlich zur UV-Betrahlung nutzen. Kostet nur den Bruchteil einer Alltop-Verglasung.

Bezüglich der Verglasung würde ich immer Hohlkammer-Platten nehmen. Sie haben gegenüber Glas bessere Isoliereigenschaften, sind leichter und Du benötigt (fast) keine Schattierung, da die Platten das Licht brechen.
Mein GWH bekommt ab 9:30 Uhr die ersten Sonnenstrahlen und steht dann bis abends im Sonnenlicht. Komplett ohne Schattierung.

Ein Tipp: schaue Dich – egal welche Verglasung Du wählst – nach GWHern um, wo die Verglasung in den Profilen fixiert ist. Bei Lösungen mit Klammern/Spangen fliegen Dir die Felder bei Sturm um die Ohren. Kann ich immer wieder aufs Neue in der Nachbarschaft beobachten!

Viele Grüße

Klaus

Hallo Gunda,

danke für deine ausführliche Rückmeldung.

Das Glasgewächshaus steht auf einem gemauerten Sockel. Dort werde ich eine Aussparung lassen, durch die die Schildkröten dann  in das Freigehege kommen.

Mit Grundwasser habe ich überhaupt keine Probleme. Das liegt bei ca. 60 Metern ;). Die Mörtelwanne war als Schutz gedacht, dass die Tiere vor Nagetieren schützen soll und gleichzeitig, für mich als Abgrenzung, dass ich den Bereich der Überwinterung „kontrollieren“ kann, bei einem Notfall.  Tendiere aber mittlerweile dazu, eine Überwinterungsgrube zu mauern.

Also flexibel bin ich auf jeden Fall in der Gestaltung des Außengeheges. Es muss ja sowieso mit den Jahren an die Größe angepasst werden und auch eine Trennung der Tiere ist realisierbar. Gar kein Problem. Ich würde nur gern beim Bau des Gewächshauses möglichst alles richtig machen und beachten. Das wäre mir auch zu Umständlich, das alle Jahre neu zu bauen. Klar kann bei Bedarf ein zusätzliches Frühbeet im Außenbereich erweitert werden aber das GWH sollte doch eine solide geplante Grundlage sein. Regelmäßige, große Umbaumaßnahmen in der Schutzhülle sind, denke ich, auch zu viel Stress für die Schildkröten. Daher versuche ich, es vorab bestmöglich zu planen.

Viele Grüße

Hallo Klaus,

ich habe schon ein GWH in die engere Auswahl genommen und werde mich am Wochenende nochmal beraten lassen, wie der Aufbau ist und ob es die Möglichkeit gibt, dieses GWH auch mit dickerer Verglasung zu bekommen. Die Befestigung der Glasscheiben ist durch Aluschienen die von beiden Seiten an die Außenkante (überlappend) der Gasscheiben miteinander verschraubt werden und dann nochmal mit dem Alurahmen verschraubt werden. Ist das eine stabile Lösung? Ich habe leider gar keine Erfahrungen, mit dem Gewächshausbau.

Also die Doppelstegplatten finde ich ehrlich gesagt einfach unschön. Ich weiß, das ist ein Argument, welches nicht im Vordergrund stehen sollte und natürlich steht das Wohl der Schildkröten an erster Stelle. Die unzureichende Isolierung des Glases würde ich, wie schon gesagt, mit einem Extra Holz-Frühbeet über dem Schlafhaus, inkl. Schlafgrube stellen. Das wäre dann auch nochmal mit Styropor (Decken…) von außen abdeckbar. Also ich denke mir, dass die Isolierung ausreichend sein müsste, im GWH, noch eine Schutzhülle (Frühbeet) um das Schlafhaus, im Winter zu installieren? Denkst du nicht?

Vielen Dank für diese bereichernde Diskussion!
Viele Grüße

Hallo Mathilda,

ich habe gerade im letzten Jahr ein neues Gewächshaus mit Doppelstegplatten aufgebaut und benutze z.B. für die Überwinterungsgrube zwei ineinander geschobene, durchlöcherte Mörtelwannen. Allein aus dem Grund, dass sich meine 6 Schildkröten bitteschön genau da zur Starre vergraben sollen. So weiß ich, wo sie sind und brauche nur diesen Bereich zu kontrollieren. Im Winter - und nur im Winter - stelle ich ein Schlafhaus mit Heizkabel im Deckel darüber. Thermostate installiert, mit Laub gefüllt, Klappe zu und gut ist. Die Heizung habe ich aber z.B. im letzten Winter nicht benötigt.
Bei einer gemauerten Grube meine ich, ist kein Luftaustausch mehr möglich und man ist ziemlich an diese gemauerte Grube gebunden. Veränderungen sind dann nicht mehr mal eben so durchzuführen.

Ich hatte auch überlegt, ob ich ein Glas-Gewächshaus nehme, habe mir vor dem Kauf auch viele Gedanken gemacht und viel gelesen, ist ja doch immer eine kleine bis größere Investition. Bei Glas ist zwar die Durchsicht schöner, aber ich hatte Bedenken, dass sich z.B. die Brennwirkung von Glas negativ auswirkt. Und bei 3 mm würde ich befürchten, keine Isolierung im Winter innerhalb des Gewächshauses zu haben und dadurch unnötig Stromkosten habe.

Gruß,
Sabine