Ich hatte dieses Jahr nicht nur die 4 ungeplanten Tierchen, von denen ich berichtet habe. Nein, 5 Tage nach dem ersten Fund entdeckte ich wieder ein Kleines und fand ganz in seiner Nähe das Gelege. Drei Eier waren noch in der Erde, bei zweien hatte der Schlupf begonnen. (Das 3. war unbefruchtet.) Ich habe die Eier und die Tiere in die Gunda-Wanne übersiedelt, die Eier in einer Ecke im Moos. Scheinbar war eins der Schlüpfenden durch die Umsiedlung in Eile und schlüpfte mit riesigem Dottersack. Nach 2 Tagen bewegte es sich aus der auseinandergebrochenen Eischale. Es konnte sich nur ganz mühsam in dem unwegsamen "Gelände" fortbewegen, fand aber den Weg zum Wasser und blieb drin sitzen. Bevor die Nacht einbrach, habe ich es wieder ins Moos gesetzt. Aber auch die nächsten Tage ging es die wenigen Zentimeter zum Wasser und blieb drin. Nach ca. 4 Wochen war kein Dottersack mehr zu sehen, aber die Bauchfalte war nur mit einer Haut überzogen. Das Tier hat sich eingegraben und hiberniert wie die anderen auch.

Früher, beim Schlupf im Brutapparat, ohne Substrat oder halb eingegraben, hatte ich öfter NZ, die ich wegen dem Dottersack noch im Brüter gelassen hab, mit Zewa. Als ich dann die letzten Brutjahre die Eier ganz eingegraben bebrütet hatte, kamen die Kleinen scheinbar erst nach oben, als der Dottersack eingesogen war. Jedenfalls war er nicht mehr vorhanden, als ich die Tiere gesehen habe.

Bei meiner Bekannten, die am 25.11. die kleinen Krötchen gefunden hatte, und die noch sehr gefaltet waren, vermute ich, dass sie vielleicht in der Erde geblieben wären bis zum Frühjahr. Der Grund, weshalb sie doch die Nistgrube verlassen haben, war vielleicht, dass sie die Stelle nicht geeignet fanden für den Winter. Es hatte nachts dort schon gefroren. Sie spürten vielleicht, dass sie nicht genug geschützt sind und wollten sich ein anderes Winterquartier suchen.

Drastisch reduzieren würde ich die Temperatur am Ende der Inkubationszeit nicht. Ich habe so auf 25 Grad abgesenkt. Soweit ich weiß, schlüpfen die Kleinen in Griechenland normalerweise im September, auch noch Anfang Oktober. Da ist es schon noch warm. Ich würde auch im Inkubator kein Wasser über das Substrat gießen. Manche NZ brauchen länger für die Entwicklung. 96 Tage brauchte mal eines bei mir, obwohl die anderen aus dem Gelege nach normaler Inkubationszeit geschlüpft sind. Wenn man jetzt Wasser über die Erde mit dem Gelege darunter gießt, ist das für Schlüpflinge, die noch nicht schlupfbereit sind, bestimmt nicht gut. Das Wasser kann ja nicht so ablaufen wie in der Natur. Wobei - hm - wenn es stark regnet, läuft es in Griechenland auch nicht ab. Nein, kein Wasser drüber gießen.

Ich habe bis jetzt drei mal inkubiert und immer offen. Nicht ganz uneigennützig da ich den Schlupf ja beobachten wollte. Von den 11 Schlüpflingen aus drei Gelegen waren alle mit einer fast geschlossenen Bauchdecke geschlüpft. So brauchte ich nie das Zewa.
Aber zur Frage zurück.
Ich denke der Regen ist nicht das Zeichen für die Tiere zu schlüpfen, vielmehr erleichterte er den Schlupf. Denn der Boden ist so hart und ausgetrocknet das selbst wenn die kleinen es wollten ,sie nicht nach oben krabbeln könnten. Zumindest in den südlichen Ländern. Schlüpflinge die bei einsetzten des Herbstregens noch nicht fertig sind werden auch nicht hochkommen.

Im Inkubartor gibt es solche Voraussetzungen wie in der Natur nicht. Der Boden ist weich,und sie kommen bequem aus der Erde.

Wenn man die Erde im Inkubartor nun zum Ende hin befeuchtet und die Temperatur absenkt würde das den Schlupf denke ich nicht beeinflussen. Sie kommen hoch wenn sie fertig sind ,nicht wenn die Erde feucht ist.
LG Anja

Ich habe bislang immer die Eier im Substrat inkubiert, in den Anfängen war es Vermiculite in den letzten Jahren immer normale Erde die ich von der Stelle entnommen habe wo die Eier gelegt wurden.
Die Inkubationstemperatur wurde immer etwas geändert ab 2011 mit Nachtabsenkung.
Seit 2014 habe ich die Eier bis zum 20.Tag nur bei 30°-31°, dann bis zum 30.Tag bei Maximal 34°, dann Maximal 31°. Ab den 35. Tag bis zum Schlupf Maximal bei 29° Inkubiert.
In der gesamten Zeit mit Nachtabsenkung von 20 - 6 Uhr bei Zimmertemperatur.

Es schlüpften bislang alle Schildkröten mit eingezogenem Dottersack und kamen bis auf unserer ersten Nachzucht (2003) Racker und Fritzi (2012) alle gleich ins Frühbeet.
Bei Racker haben wir in seinem ersten Lebensjahr noch viele Fehler gemacht, bei Fritzi nahmen wir an das der Dottersack nicht eingezogen war, obwohl die Eier auch in der Erde bebrütet wurden.
Es handelte sich bei Fritzi aber mit großer Wahrscheinlichkeit um einem abgestorbenen Zwilling und sie musste noch ein paar Tage auf feuchtem Küchenpapier im Inkubator verbringen.

Ich inkubiere in ganz normaler Erde, in die auch die Eier gelegt wurden. Nachfeuchten tue ich nicht.
Die Kleinen hatten alle einen komplett eingezogenen Dottersack. Wenn sie abends geschlüpft sind, habe ich sie noch die Nacht über im Brüter gelassen und dann am nächsten Morgen umgesetzt.Alle anderen sind sofort ins Frühbeet umgezogen.

LG
Dani

Hallo, ehrlich gesagt, belasse ich die Schlüpflinge gerne noch im Inkubator. Der Grund ist, im Habitat buddeln sich die Kleinen nicht sofort an die Oberfläche, sondern verbleiben noch einige Zeit in der Grube.
Graeca63 hat in einem Beitrag mal von einem Versuch in einem, mit Erde gefülltem Glas berichten. Ich glaube mich zu erinnern, dass die Schlüpflinge ca. 2 Tage noch Untertage geblieben sind.
Meine eigenen Beobachtungen gehen auch in diese Richtung. Die Kleinen schlüpfen, drehen sich um und suchen erstmal Deckung in der zerbrochenen Schale.
Ob sie sich erst dehnen, einen Restdotter einziehen glaube ich nicht, dass sind eher Hinweise auf ungeduldige Züchtern, die die Schlüpflinge sofort entnehmen. Ich denke, sie müssen sich einfach noch ausruhen, ist ja auch anstrengend so ein Schlupf....
Sinkende Inkubationstemperaturen und befeuten der Erde halte ich für unnötig, was sollen sie bringen.

Ich habe die Erde auch nie noch mal angefeuchtet. Da ich offen inkubiert habe. Die Angst vor Spannungsrissen war mir da zu groß. Am Ende der Inkubationszeit habe ich aber festgestellt das die Erde doch ziemlich trocken war . Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit.
In der Natur geht auch keiner hin und schützt die Gelege vor Regen
Vieleicht sollte man deswegen ruhig auch mal nachfeuchten????
Auch wenn wir gute Erfahrungen ohne Nachfeuchten gemacht haben. Die Natur zeigt uns das es nicht schadet.
LG Anja

Zitat von gunda im Beitrag #12

---

In der Natur haben sie es kühl.

---

Zitat von christine im Beitrag #13

---

Die ganz eingegraben Methode ist mir desshalb am Liebsten, weil ich das Gefühl habe, dass sich die Tiere beim Schlüpfen, durch den Widerstand der Erde, leichter tun.

---