Liebe Schildkrötenfreunde!
Es gibt viele gute und kompetente Tierärzte, aber nicht jeder kennt sich auch mit Reptilien, bzw. Schildkröten aus.
Wie es sich leider immer wieder zeigt ist auch eine Zusatzausbildung in diese Richtung keine Garantie für einen wirklich spezialisierten Fachtierarzt. Langjährige und engagierte Halter wissen oft mehr als der Tierarzt. Trotzdem gibt es vieles, was ein Laie nicht machen kann oder darf. Wes wir als Halter jedoch immer dürfen, dem Tierarzt auf die Finger schauen und ihn mit unseren Fragen löchern.
Aber auf was sollen wir schauen?
Was sollen wir Fragen?

Ohne eine vorherige Kostprobe sollte er keine Entwurmungsmittel verabreichen. Auch kurz vor der Kältestarre sollte er nur dann entwurmen wenn es auch wirklich notwendig ist. Er sollte wissen, dass das Tier nach der letzten Gabe des Mittels noch 6 Wochen aktiv gehalten werden muss.

Ha ha ha - soll natürlich KOTPROBE heißen

Er wird Fragen über die Haltung stellen -
- wo und wie lebt die Schildkröte?
- wie wird sie ernährt,
- lebt sie alleine oder in einer Gruppe? wie ist die Gruppezusammengestellt?
seit wann ist sie im Bestand, ...

Er wird Terrarien Haltung bei europäischen Arten niemals als gut und empfehlenswert finden.

Ein guter Tierarzt/ eine gute Tierärztin würde die Hälfte der Patienten wieder nach Hause schicken mit der Begründung "Die Schildkröte braucht keinen Tierarzt." Er/sie würdenach meinem Verständnis bei fast allen übrigen Patienten eine Haltungsberatung machen, denn die meisten Krankheiten bei SK sind haltungsbedingt. Er/Sie würde eine Kotprobe untersuchen, aber bei gering- und mittelgradigem Oxyurenbefall keine Entwurmung verordnen.
Er/ Sie kann die wirklich krankmachenden Darmparasiten (gibt's auch!) von harmlosen unterscheiden. Er/Sie weiß, dass Flagellaten und Trichomonas zur normalen Darmflora gehören, und kennt die wenigen pathogenen Arten.
Niemals würde er prophylaktisch eine Wurmkur oder ein Antibiotikum verordnen.
Wenn eine SK trotz guter Haltung krank ist (sowas gibt's natürlich auch - siehe Herberts Ida), gehört ein Röntgenbild auf jeden Fall einer Untersuchung.
Mit anderen Worten - ein guter schildkrötenerfahrener Tierarzt schafft sich selbst ab. Jetzt wissen wir, warum wir gute schildkrötenerfahrene Tierärzte mit der Lupe suchen müssen.
LG
Gunda

Er sollte keine Vitaminspritzen verabreichen und wenn nichts in die Hinterbeine injizieren, außer es handelt sich um eine Erkrankung der Nieren.