Gestern flatterte wieder einmal ein Erlagschein mit der Bitte um eine Spende für ein Tierheim in mein Haus. Mit der gleichen Post kam der übliche Erlagschein für das SOS Kinderdorf, während ich mit einer lieben Freundin im teuren Gewächshaus miner Schildkröten saß und Kaffee trank. Meine Freundin erhält mittels Patenschaften mehrere Kinder in Afrika.
Da macht man sich schon so einige Gedanken (zumindest für kurze Zeit): http://christinedworschak.wixsite.com/gr...enh%25C3%25B6fe
Geht es hier wirklich um Tierleid oder eher um das Große Geschäft mit dem Mitleid?
Kann man gleichzeitig eine Schildkrötenauffangstation leiten und eigene Schildkröten halten und vermehren?
Ist das Geschäft mit dem Tiermitleid lukrativer als mit dem Mitleid unserer Menschenbrüder?
Viele Gedanke, sicherlich nicht ganz ohne Provokation, da werden auf der einen Seite Flüchtlingsheime angezündet und gleichzeitig viel Geld für Tierheime gespendet. während Kinder auf der einen Seite verhungern, bauen wir für viel Geld Gewächshäuser für Schildkröten,....

Ich hoffe nur, dass nicht alle kleinen Bauern so denken, weil bleiben wohl nur die Großbauern über, oder wir müssen unsere Nahrung von weit weg einfliegen lassen, was die ungleiche Verteilung wohl noch mehr schüren würde.

Mitgefühl und Großzügigkeit sind in jedem Fall etwas Positives. Wenn die Zuwendung bei einem Tier landet ist es gut, und ebenso, wenn sie bei einem Menschen landet.

Zitat von Schildi-Andi im Beitrag #5

---

Menschen sind fast immer für alles selbst Schuld, Tiere eher selten bis gar nicht.

---

Was mich zu diesen Gedanken angeregt hatte war eigentlich ein Erste Hilfekurs. Ein Kursteilnehmer (die ehemalige Bäuerin) leitet nun den besagten Gnadenhof. Nebenbei arbeitet sie in einem Gasthaus und beliefert diesen und so weit ich es verstanden habe auch noch einen weiteren, mit Eiern. Soweit finde ich das ja auch ganz ok. Nun habe ich mir jedoch die Homepage genauer angesehen und festgestellt, dass ich ein Huhn um € 6.-- im Monat adoptieren kann. Das finde ich wirklich interessant, da kann ich für das Huhn zahlen und dann die Eier zusätzlich kaufen? Da stimmt doch etwas nicht.
Danach habe ich mir einige Homepage verschieden Gnadenhöfe in Niederösterreich angesehen. Mit den Preisen scheinen sie diese (es sind unglaublich viele) ja gut abgesprochen zu haben, die Patenschaften kosten überall gleich viel.
Als ich mit danach eine detsche Schildkrötenauffangstation per Homepage gnauer angesehen habe staunte ich nicht schlecht, als dort nicht nur Patenschaften sondern auch eigene Nachzuchten zum Kauf angeboten werden. Wie kann das sein?
@Schildi-Andi, ich arbeite freiwillig und unentgeltlich als Rettungssanitäterin insgesamt 130 Stunden im Monat. Ich würde gerne mal erleben was du sagen würdest, wenn ich dir meine Hilfe verweigern würde, sagen würde, "hätte er doch besser acht gegeben, dann hätte er jetzt keinen Unfall gebaut" oder "hätte er nicht geraucht , weniger fett gegessen und mehr Bewegung gemacht, dann hätte er nun keinen Herzinfarkt - mir doch egal, soll sich die Politik darum kümmern" Wenn dein Haus vom Hochwasser, Feuer, Lawinen (oder was auch immer) verschluckt wurde ... "geht doch mich nichts an, sein Problem,..."
Ich habe absolut kein Problem damit Tieren zu helfen, auch wenn bei mir immer der Mensch in erster Linie mein Kinder und meine Familie und erst in zweiter Linie alle anderen Menschen vorgeht, Aber ein solches Geschäft aus dem Leid der Tiere und der Gutgläubigkeit der Mitfühlenden zu machen finde ich nicht so wirklich prickelnd.
Zählt das leben der Tiere für so viele Menschen wirklich mehr als das der Menschen?

Lieber Andreas, ich hoffe du bist mir jetzt nicht böse, aber deine Einstellung zum Leben macht mich wirklich traurig. Würden alle so denken und alle diese Ängste in sich haben sehe die Welt wirklich unglaublich traurig aus.
Ich wünsche dir, dass es dich nie trifft. Solltest du einen Unfall haben oder auch durch eine Erkrankung (Herzinfarkt, Schlaganfall, Zuckerentgleisung,...) plötzlich und unfreiwillig am Boden liegen, dann hoffe ich, dass du einen Menschen mit anderer Lebenseinstellung an deiner Seite hast.
Alleine in dem kleinen Land Österreich bleibt im Jahr durchschnittlich bei 300 000 Menschen das Herz aus den verschiedensten Gründen stehen, leider denken viele (zu viele wie du) und so sterben all die Menschen. Dabei könnten etwa 100 000 davon noch leben, hätten sie einen Menschen an ihrer Seite, die nicht so denken sondern tatsächlich menschlich regieren und eine Reanimation beginnen.
Als meine damals erst 16 Jährige Tochter mit ihrer Freundin das erste Mal Alkohol konsumiert hatte und danach kaum noch fähig war nach Hause zu gehen, da war ich wirklich dankbar, dass es Menschen gibt, die Menschlichkeit als selbstverständlich betrachten.
Ich gebe dir vollkommen Recht, dass man AUCH Tierleid mindern soll, aber ob das durch eine Geldpatenschaft der richtige Weg ist? Womöglich an eine Station, die diese Tiere dann fleißig vermehren und die Jungtiere wiederum zu Geld machen? Wäre da eine ordentliche Haltungsaufklärung nicht eher der richtige Weg?