Hallo,

ich stell das jetzt in ein neues Thema, weil es nur um das Aussehen, nicht um die Ursachen der diversen Unglattheiten der Schilde und Carapaces geht.

Das Thema behandle ich an Graecae iberae, weil ich da das beste Anschauungsmaterial habe und ich mich mit diesen Tieren am besten auskenne.

Die Höhe der Hubbel und Pyramiden springen einem ins Auge. Und dabei übersieht man leicht, dass ein anderer Faktor vielleicht noch aussagekräftiger ist als die Höhe der Schilde. Zuerst stelle ich ein Referenzbild rein: eine völlig gesund gewachsene Graeca. Dann zwei pathologisch deformierte Tiere: Herkules und Kleo - beide Tiere sind etwa so an die zwanzig Jahre alt.

Diskussion: Der gesund gewachsene Carapax hat die für Graecas charakteristischen breiten Wirbelschilder. Bei den deformierten Tieren sind die Wirbelschilder extrem klein - zugunsten der Randschilder, die vermehrt in die Länge wachsen müssen, weil die kranken Schilder anscheinend die Grundfläche durch Wachstum nur unzulänglich vergrößern können. Sowohl Kleo als auch Herkules zeigen die charakterischen Deformationen, die durch schlechte Haltung hervorgerufen werden.

Höhe der Hubbel ist nicht auschlaggebend für den Grad der Deformation: Herkules hat ganz niedrige Hubbel, Kleo extrem hohe (das sieht man auf diesen Aufnahmen nicht). Der Grad der Deformation ist einzig und allein an der reduzierten Grundfläche der Wirbelschilde auszumachen.

Fortsetzung folgt.

Liebe Grüße!

Herbert

PS.: Danke noch an Dani, die mich auf die chrakterischen Verhältnisse der Schilde bei Graecas aufmerksam gemacht hat.

Ich diskutiere jetz den Panzer von Ida. Alter des Tieres: etwas über 20 Jahre. Zuerst stelle ich das Referenzbild rein, dann das der Ida und zum Schluss, wieder das von Kleo, einem ungefähr gleichaltrigen Tier.

Man erkennt gleich, dass bei Ida die Proportionen der Schilde stimmen. Höchsten an den letzten zwei Wirbelschildern ist eine kleine Abweichung zu erkennen, wenn man will. Ansonsten alles in Ordnung. Nur hat Ida leichte pyramidale Erhöhungen, die von völlig anderer Art als die bei Kleo sind. Die sind nicht pyramidal, sondern hubbelig. Und Ida hat diese pyramidalen Erhöhungen (ich weigere mich das Höcker zu nennen) auch auf den Randschilden.

Das gesunde Wachstum bei Ida ist bestätigt. Ida ist vom Gewachsen-Sein her ein völlig gesundes Tier. Ich finde diese Art von Schild-Erhöhungen wunderbar. Sie tragen zur Schönheit des Tieres wesentlich bei.

LG Herbert

Die Form der Erhöhungen:

Es sind zwei Typen von Erhöhungen auszumachen:

Hubbelartige, rundliche wie die bei Kleo

Pyramidenartige wie die bei den Panzern aus der Natur bei Ivo (Danke @gunda !)

Es ist zu vermuten, dass diese beiden Formen von Erhöhung nichts miteinander zu tun haben und auch völlig verschiedene Ursachen haben. Is ja klar: Wie könnte ein für schlechte Haltung charakteristischer krankhafter Metabolismus der Knochen bei Tieren aus der Natur vorkommen???

Das sind zwei gänzlich verschiedene Paar Schuhe! Hubbel sind pathologisch, pyramidale Erhöhungen sind NICHT pathologisch.

Liebe Grüße!

Herbert

Zur Beschreibung der pyramidalen Erhöhungen:

Wenn man das Referenzfoto ansieht , so kann man feststellen, dass man nicht sicher sein kann, ob das Tier pyramidale Erhöhungen hat oder nicht. Warum? Weil die typische Farbgebung und Zeichnung bei den Graecas genau diese pyramidalen Erhöhungen nachmachen.

Es kommt dann oft zur paradoxen Situation, das ein völlig glattes Tier auf dem Foto pyramidal aussieht, weil die Zeichung des Panzers diese Pyramidalität vorspiegelt. Das ist mehr als verblüffend. Diese Zeichnung hat sicher eine Funktion. Gerade bei den europäischen Landschildkröten ist die Tarnung der Panzer extrem ausgeklügelt und sinnvoll. Das weiß jeder, der diese Tiere in der Natur gesucht hat. Also diese pyrmidale Zeichnung - und dann die Graeca-Pyramiden selbst sind sicher kein Zufall.

In der Folge weigere ich mich entschieden, die Behauptung zu akzeptieren, dass da etwas nicht in der Ordnung sein sollte. Bei den Gegebenheiten, die ich hier dargestellt habe und die ganz klar in eine Richtung weisen, müssten da jetzt schon wirkliche Beweise her. Ich bezweifle, dass die jemand liefern kann.

Pyramidale Höcker bei Graecas sind völlig gesund, natürlich und in den Tieren angelegt. Ob sie zur Ausformung kommen, hängt vielleicht manchmal von äußeren Umständen ab.

Liebe Grüße!

Herbert

Ich finde die Diskussion sehr interessant, kann aber nicht viel dazu beitragen. Bisher habe ich immer gehört oder gelesen, dass Graecas nicht zu Höckerbildung neigen. Will heißen, wenn man Schlüpflinge von z.B. Boettgeris und solche von Graeca Ibera unter gleichen Bedingungen hält und aufzieht, bekommen die Griech. Landschildkröten viel eher Hubbel oder Höcker als die Mauren. Da ich das selbst bei einem Hobbyzüchter (im früheren Jahrhundert, hahaha) über Jahre hin beobachten konnte, war für mich klar, dass Mauren mit Höckern schon eine wirklich unpassende Haltung hinter sich haben müssen.

Nun habe ich ja einen alten Wildfang, den Mauren (Graeca Ibera) Richard, der nachweislich seit 1960/61 in Deutschland lebt. Bis in den 90iger Jahren lebte er in einem Garten ohne Frühbeet oder Gewächshaus in Nürnberg, bekam jeden Morgen in Milch eingeweichten Zwieback und ansonsten Wildkräuter und was der Gemüsegarten und Obstgarten so hergab. Den Winter verbrachte er im recht warmen Keller, wurde zwischendurch immer mal in die Küche (Fußboden) geholt, weil er wach war.

Er ist ganz glatt gewachsen. Seine Schilde haben die für Mauren normale Größe.
Die Aufnahmen sind von 2016. Vielleicht kann ich mit Richard ein klein wenig zu diesem Thema beitragen.
|addpics|38s-fn-5b10.jpg-invaddpicsinvv,38s-fo-b25f.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Zitat von graeca63 im Beitrag Schlüpflinge, Lampen und Höcker

---

Graecas neigen mehr dazu als die Griechen, Marginatas kaum

---

Zitat von Hannelore im Beitrag #5

---

Ich finde die Diskussion sehr interessant, kann aber nicht viel dazu beitragen. Bisher habe ich immer gehört oder gelesen, dass Graecas nicht zu Höckerbildung neigen.

---

Ivo hat eine ganz höckrige Marginata - Wildfang.

Fällt euch ein Gegenargument zu den reduzierten Grundflächen der Schilde bei pathologisch höckrigen Tieren ein? Oder die ganz verschiedene Ausprägung pathologischer Höckrigkeit und die pyramidaler Bildung, bitte behauptet, dass ich mir das aus den Fingern gesogen habe! Kann bitte jemand die pyramidale Zeichnung, die haargenau die pyramidalen Erhöhungen nachäfft, als Blödsinn hinstellen (gebe zu, wenn man mit melanistischen Tieren wie Richard argumentiert, wird man es schwer haben)?

Liebe Grüße!

Herbert

Liebe Gunda!

Ich würde nur anmerken, dass die zentralen Wirbelschilde auf Nr. 4 reduziert sind. Das schon wiese auf eine pathologische Deformation hin. Und es sind keine Pyramiden, sondern einwandfrei Hubbeln. Das geht in der Tendenz Richtung Herkules und Kleo.

Liebe Grüße!

Herbert