Ach, @gunda, die wollen doch nur spielen
Es sind halt Männchen, da ist immer mehr Leben im Gehege als bei Weibchen.

Natürlich kommt es vor, dass sie sich verfolgen. Das ist aber nicht immer so, eher selten.
Ich hätte auch filmen können, wenn sie alle irgendwo ruhig liegen, aber wie langweilig wäre dann das Video, hahahaha?

Nein, jetzt mal ehrlich! Dieses Verfolgen im langsamen Schritt sehe ich nicht als Stress an. Vielleicht ist es Stress, mag ja sein.
Ich kann ja zum Vergleich in der nächsten Schildkrötensaison mal "Stress" filmen. Das sieht dann anders aus.

Guten Abend zusammen!

Mein persönlicher Gedanke ist, dass das höhere Bewegungsbedürfnis und diese "Neugier", die den männlichen Schildkröten nachgesagt wird, einfach geschlechtsspezifisch im Verhalten der Schildkrötenmännchen verankert ist. So -glaube ich, kann ich nicht beweisen- läuft eine männliche SK öfter im Gehege herum oder am Gehegerand entlang als eine weibliche. Wenn sich etwas bewegt, eher hinlaufen und nachschauen. Einfach weil es in seinen Genen verankert, oder durch seine Hormonproduktion hervorgerufen ist.
Bildlich gesprochen: Eine weibliche Schildkröte denkt sich: ich sonn' mich jetzt hier schön gemütlich, dann muss ich zu den Kräutern laufen um zu essen, und dann sonn' ich mich wieder, während meine Eier in meinem Bauch heranreifen.
Ein Männchen denkt sich: Ich sonn' mich jetzt kurz, damit ich schnell zu diesem Weibchen laufen und mich paaren kann. ...Oh lecker, ein Kräutlein. Oh, da bewegt sich was, schnell hin und schauen, ob es ein Weibchen ist! Ach Mist, war ein Männchen. Aber wo geht der hin? Zu noch mehr Weibchen oder zu Kräutern? Oder in eine neue Region, in der ich noch nie vorher war?(und in der es vielleicht noch viel mehr Weibchen und Kräuter gibt?) Ach, alles drei wäre gut, ich lauf mal mit.

Wenn ich mich recht an meinen Bio-Unterricht erinnere, haben z.B. Eisbären und Elefanten geschlechtsspezifisch andere Bewegungsmuster (Migration): die Männchen wandern längere Strecken, weiter vom Zentrum ihres angestammten Gebiets weg. Sorgen für Vermischung in Randgebieten, erschließen Nahrungsquellen in neuen Gebieten. Sprich: durchwühlt ein Eisbär deine Mülltonne, so ist es wahrscheinlich ein Männchen. (1. früher falscher Ort, 2. früher unübliche Nahrung). Oh, und: wichtiger Punkt: da die Weibchen eben geschlechtsspezifisch wenig Drang zum Wandern haben, würden sie sich bald mit ihren Söhnen oder Brüdern paaren wollen, um überhaupt Nachwuchs zu zeugen (Inzest von mütterlicher Seite), wenn die Männchen nicht lange wandern und nach ihnen suchen würden. Auch würden beim Erreichen der Geschlechtsreife die Söhne nicht von ihren Müttern weggehen wollen, sodass sie ihren Willen nach Nachwuchs nur mit der Mutter/Schwester/Tante verwirklichen könnten (Inzest von Seiten der Söhne). So ist ein gut gemischter Genpool einzig dem Wanderverhalten der Männchen zu verdanken.

Weiters sind bei vielen Insektenarten die Weibchen flugunfähig, während die Männchen große Strecken fliegend überwinden können. Ich erinnere mich da an die Gruppe der Leuchtkäfer (Glühwürmchen). Meine Tochter liebt die, aber sie möchte ein Männchen davon sein.

Ich bin mir beispielsweise sicher: Hätte ich damals zufällig ein Weibchen mit nach Haus genommen und nicht ein Männchen, hätte ich nicht so viel Bewegung, laufen, klettern, Interesse am Futterbringer gesehen, wie es war, und wie ich es heute kann. Das hätte ich aus heutiger Sicht schade gefunden. Also: Ich finde Männchen toll!


Eine Sache ist mir noch aufgefallen:
Wenn es um Imitation/machen, was die andere SK macht, geht, wird es als positiv empfunden, wenn es ums Fressen geht. (Die andere SK frisst das, also fresse ich es auch.) Oder ums Sonnenbaden, oder ums Schlafen im Schlafhaus. Aber als negativ, wenn es ums Laufen und Kräftemessen geht. Vielleicht fehlt uns Frauen da das Verständnis...

Liebe Grüße und gute Nacht!

Hallo Bibi,

da kann ich dir nur voll und ganz zustimmen, auch wenn mir die Erfahrungswerte fehlen.
Ausnahme:

Zitat von BibiundOli im Beitrag #18

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Eine Sache ist mir noch aufgefallen:
Wenn es um Imitation/machen, was die andere SK macht, geht, wird es als positiv empfunden, wenn es ums Fressen geht. (Die andere SK frisst das, also fresse ich es auch.) Oder ums Sonnenbaden, oder ums Schlafen im Schlafhaus.

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Zitat von BibiundOli im Beitrag #18

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Aber als negativ, wenn es ums Laufen und Kräftemessen geht. Vielleicht fehlt uns Frauen da das Verständnis...

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Zwar habe ich mit Männchengruppen keine Erfahrung, aber ich könnte mir vorstellen, dass es wichtig ist, den Draufgänger extra zu setzen, nicht den Unterlegenen, weil letzterer den Heimvorteil braucht um bei erneutem Zusammensetzen zu bestehen. Der Draufgänger ist ja stark genug.
Wie seht ihr das?

LG, Anna

Ach Bibi, du hast ja so Recht, ohne die Männchen wäre es nur halb so schön meine Gruppe zu beobachten

Allerdings habe ich nur Erfahrungen mit einer gemischten Gruppe.

Was ich sehr schade finde, dass sich Neuhalter, die gerne nur eine Schildkröte haben möchten, oder keine Ambitionen haben zu züchten, nicht gleich für ein Männchen in Einzelhaltung entscheiden.
Hannelore und auch andere Züchter haben so tolle Männchen, wenn ich selber noch nicht so viele hätte..............

Zitat von Anna im Beitrag #20

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ich könnte mir vorstellen, dass es wichtig ist, den Draufgänger extra zu setzen,

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Zitat von Fussel im Beitrag #21

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Hannelore und auch andere Züchter haben so tolle Männchen, wenn ich selber noch nicht so viele hätte..............

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@Hannelore
Du machst das toll. Habe deine Jungs ja schon kennen lernen dürfen. Die sehen alle gut aus. Ich kann mir sehr gut vorstellen warum dein Richard sich wohl fühlt wenn er alleine ist. Er hat je dann den restlichen Garten für sich und muss ihn nur mit zwei Menschen teilen. Das sollte zu schaffen sein.
LG Anja

@Hannelore
Du machst das toll. Habe deine Jungs ja schon kennen lernen dürfen. Die sehen alle gut aus. Ich kann mir sehr gut vorstellen warum dein Richard sich wohl fühlt wenn er alleine ist. Er hat je dann den restlichen Garten für sich und muss ihn nur mit zwei Menschen teilen. Das sollte zu schaffen sein.
LG Anja

Einmal hätte auch gereicht, sorry

Zitat von hercifreund im Beitrag #23

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Er hat je dann den restlichen Garten für sich und muss ihn nur mit zwei Menschen teilen.

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Etwas verändern würde ich nicht, es ist sehr gut und übersichtlich zusammengefasst.
Aber es wäre sehr schön, wenn ihr noch mehr zu euren Erfahrungen mit Brüdern bzw. Zusammen aufgewachsenen Schildis sagen könntet.
Wie schätzt ihr beispielsweise die Zukunft von gemeinsam aufgewachsenen Männchen ein, wenn jemand eine 3er-Gruppe geneinsam aufgewachsener semiadulter Männchen erwirbt. Welche Schwierigkeiten erwartet ihr und schätzt ihr die Chancen, dass sie sich in Zukunft besser vertragen als nicht gemeinsam aufgewachsene Männchen?
Noch etwas möchte ich euch gerne fragen, auch wenn es komisch klingt:
"Vergewaltigen" sich Männchen gegenseitig? Und wenn ja, führt das zu Verhaltensstörungen, die dazu führen, dass ein Männchen nicht mehr in eine Gruppe integriert werden kann?

LG, Anna

Zitat von gunda im Beitrag #28

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Männchen, die sich untereinander vertragen oder zusammen aufgewachsen sind, können in neuer Umgebung Aggressionen aufeinander entwickeln (Enzis #4, Fussel #7)

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