Die Instinkte gehen nicht verloren, man muß nur den Tieren die Gelegenheit bieten sie auszuleben. Wenn man alles manipuliert können sie das nicht. In einem vom Menschen zu eng gemessenem Rahmen geht das ja nicht.
Sie sollten der Natur ausgesetzt sein und nicht alles vorgesetzt bekommen. Rein ins Gewächshaus, raus aus dem Gewächshaus, wiegen, baden, anschauen, friss das Futter, friss dies Futter, oh es regnet, oh es ist kalt.......nein, die Tiere haben ihre Instinkte, wenn man sie lässt!
Sie fressen nur was ihnen bekommt. Krokussblüten kommen in der Natur auch vor und sind ausserdem nicht giftig. Ich kenne eine Schildkröte, die frisst regelmäßig Oleanderblüten. Kein Problem.
Ich habe Thujas im Gehege. Keine schildkröte hat je davon gefressen.
LG Harald

Hallo,

und genau aus diesem Grund finde ich es gut, dass es so ein Forum gibt! Oh Mann, als ich mal gelesen habe, wie giftig eigentlich Efeu ist, hab ich schier panikhaft alles ausgerissen und eliminiert.... und das obwohl die Schildis fast 10 Jahre damit lebten, ohne je davon Schaden zu erleiden (hab sie aber auch nie gesehen, dass sie dran fraßen).

Heute nehme ich da alles viel gelassener. Ich vertraue den Tieren, was das Futter anbelangt. Gestorben ist bis heute keine und schon gar nicht an einer Vergiftung.

lg

Maya

Vollkommen d'accord mit Euch!

Obwohl ich schon ein bisschen achte, dass eine Pflanze nicht giftig ist, wenn ich sie neu ansetze. Wir brauchen jetzt im Garten auf einer Böschung einen Bodendecker, da wählen wir einen, der nicht giftig, aber genau so gut ist.

Oleander, Efeu ... absolut null Problema!

Ich hab sogar in einem anderen Forum gelesen, dass jemand jede ihm nicht bekannte Pflanze ausreißt, die im Gehege aufgeht. Hahahahahaha da hätte ich viel zu tun, wenn ich dieses Prinzip bei meinen Gehegen anwenden sollte! Absoluter Humbug!

Liebe Grüße!

Herbert

christine schrieb:

Zitat

---

Ich denke schon, dass sich die Tiere unter Umständen an artfremden Pflanzen(damit meine ich solche, die in keinem Habitat vorkommen) vergiften könnten.

---

Der Berliner Tierarzt Dr. Sassenburg schreibt in seinem Buch, dass es auch "in der Natur tödliche Irrtümer geben würde". Nun, das ist erstmal nur eine Aussage, die bewiesen werden sollte. Man kann nichts verallgemeinern, wichtig sind immer die näheren Umstände. Bekommen die Schildkröten ständig nur Sauerampfer vorgesetzt, weil es ja so reichlich überall wächst und leicht zu pflücken ist, werden die Tiere irgendwann wohl an einer Oxalvergiftung sterben.

christine schrieb:

Zitat

---

Trotzdem frage ich mich, WARUM list man immer wieder von Schildkröten, die sich an irgend einer Pflanze vergiftet haben?

---

Weil man den Tieren z.B. keine naturnahen Umstände zur Verfügung stellt? Der Halter hält ein Frühbeet für entbehrlich und bietet den Tieren lediglich ein Bretterhäuschen als Unterschlupf an. Sie fressen giftige Pflanzen, die sie unter normalen Umständen in einem Frühbeet spielend verstoffwechseln würden. Stattdessen kühlen sie im Bretterverschlag aus und das Gift kann sich mehrere kühlere Regentage lang ungehindert ausbreiten. Das wäre eine Möglichkeit, die man in Betracht ziehen könnte. Ansonsten bin ich auch Deiner Meinung, dass bei genügend Abwechslung beim Futter Giftpflanzen keine große besorgniserregende Rolle spielen (s.o.). Efeu wächst auch in meinen Gehegen und wird hin und wieder von den halbüchsigen Tiere angeknabbert. Da passiert nichts.

Die Eibe allerdings ist die einzige Pflanze, die ich auf gar keinen Fall auch nur in der Nähe von Schildkröten dulden würde. Nur einige versehentlich mit aufgenommene Nadeln sollten ausreichen, die Schildkröten zu vergiften. Weshalb so ein Risiko eingehen?

LG Andreas

Hallo
Schildkröten könnten sich vergiften wenn sie in einem zu kleinen Freigehege ohne ausreichend Futterangebot leben. Der Halter legt ihnen etwas hin, was eigentlich giftig ist, ohne es zu wissen. Die Schildkröten haben Hunger, finden nichts anderes und fressen davon. Das Gift lagert sich in der Leber an und irgendwann wird es zuviel und das Tier stirbt.
Deshalb halte ich es für wichtig dass ausreichend große Gehege mit einem reichhaltigen Futterangebot zur Verfügung stehen. Selbst wenn dort mal eine Giftpflanze wächst, die Schildkröten wird sie nur fressen wenn sie ihr auch bekommt. Sie findet ja genug gesundes Futter.
Wichtig ist auch zu wissen dass im Umkreis von 5 Metern unter Eiben das Futter durch die Eibennadeln vergiftet wird. Deshalb niemal eine Eibe in der Nähe von Schildkrötengehegen pflanzen und auch dort kein Futter holen (oft wachsen dort die schönsten Gänsedisteln).
Meine Schildkröten beißen ab und zu auch in einen Krokuss, er schmeckt ihnen aber sichtlich nicht besonders.
Viele Grüße
Sabine