Kommt auf die Begleitunstände um.
Ich habe eine Schildkröte (Thb, weiblich, *2010) Ende Mai von Leuten aus Bremen übernommen. Die Schildkröte war die ersten 1,5 Lebensjahre in einer Zoohandlung, danach bei den Leuten. Sie saß alleine, hatte keinen Kontakt zu anderen Schildkröten. Da die Leute die Lebensbedingungen für ihre Schildkröte verbessern wollten, sollte sie zu mir ziehen (sind Bekannte von ner Freundin).
Ich hab "Elli" also Ende Mai abgeholt, es gab bereits einen Herpestest in Bremen, allerdings nur einen Abstrich.
Ich hatte Elli hier erst abgetrennt auf der Terrasse (mit Erde natürlich, kleines Übergangsgehege). Als es dann zu den starken Regengüssen kam, ging das nicht mehr, weil das Wasser nicht ablaufen konnte. Sie ist dann in ein Frühbeet umgezogen. Also in das was ich letztes Jahr gewonnen hab und nun eh neu anbauen musste. Da war immer eine Seite des Dachs ganz offen, damit es nicht zu warm wird, aber der Sommer war ja zu dem Zeitpunkt eh nicht so warm...
Ich hab dann nochmal einen Herpestest gemacht, Abstrich und Blut, Kotprobe war alles ok. Letztes Wochenende hab ich die Tür vom Frühbeet einfach auf gemacht. Dann abgewartet was passiert. Ach so die Gruppe in die Elli gezogen ist besteht aus 4 Thb Weibchen aus 2009. 2 Schildkröten saßen ziemlich in der Nähe und sind gleich angelaufen gekommen. Eine kam später vom oberen Teil des Geheges runter und die vierte Schildkröte hat Elli irgendwann im Gehege getroffen.
Von dem ersten Treffen gibt es Videos. Keine Ahnung ob ich die einstellen kann. Kann ich versuchen. Der erste Tag war ein bißchen aufregend mit aufreiten usw aber jetzt herrscht wieder Frieden im Paradies.
Es gab also in diesem Fall eine Quarantäne bei mir von ca 2 Monaten und im Prinzip eine bei den Vorbesitzern von mehreren Jahren. Wäre die Schildkröte nicht die letzten Jahre alleine gewesen, hätte ich das wohl anders oder überhaupt nicht gemacht.

Die Schildkrötenhaltung hat bei mir mit einer Fundschildkröte begonnen. Als klar war, dass sie überlebt und bleiben durfte, sollte sie Gesellschaft kriegen. Da hab ich 2 Schildkröten von einer Züchterin die ich nicht näher kannte dazu gesetzt ohne eine tatsächliche Quarantäne. Davon ist ja später eine verschwunden, die ich leider niemals wieder gefunden hab.
Zwei Schildkröten waren irgendwie keine richtige Gruppe und irgendwie waren die anderen beiden auch anders als vorher. Ich war dann beruflich in der Schweiz und hab auf dem Rückweg bei jemandem angehalten, den ich aus einem Forum kannte...zum Frühstück und um vielleicht eine Schildkröte mitzunehmen...naja, wie es dann so ist bin ich dann mit 2 Schildkröten zurück gefahren. Ich hatte nicht den Eindruck, dass ich meine Gruppe gefährden würde, wenn ich diese Schildkröten nun dazu setze. Die hatten also auch keine Quarantäne.
Die Vergesellschaftung war immer so, dass ich da war und dass sie sich einfach im Gehege treffen. Ich hab sie nicht dem anderen direkt vor die Nase gesetzt oder so.

Letztlich sind die Begleitunstände für mich ausschlaggebend.
Die erste Vergesellschaftung war ohne Quarantäne, weil die einzelne Schildkröte Gesellschaft haben sollte. Ich war damals unsicher, ob Quarantäne oder nicht. Hatte mit dem einen oder anderen gesprochen und mich gegen Quarantäne entschieden.
Das zweite mal kannte ich den Züchter und hatte keine Bedenken und eben aus meiner Sicht keinen Anlass für eine Quarantäne, auch wenn man nicht drin steckt..
Mit Elli war das anders. Meine Gruppe lebt nun schon länger so zusammen. Sie sind ein paar mal umgezogen und hatten wohl ausreichend Streß für den Ausbruch einer Krankheit, wenn sie eine hätten...Ich war nicht auf der Suche nach einer Schildkröte, hatte die Möglichkeit sie erstmal getrennt zu halten und den Vorteil, dass die neue Schildkröte eben schon sehr lange alleine saß und so im Prinzip aus einer Quarantänehaltung kam.
Eine Schildkröte die mit anderen Schildkröten irgendwo gelebt hat oder ein Fundtier würde ich nicht mehr einfach ohne Quarantäne dazu setzen. Ein Quarantänegehege in der eine Schildkröte ein Jahr wohnen oder ggf auch überwintern soll, müsste die gleichen Vorraussetzungen haben wie das "Dauergehege" denk ich. Das kann ich im Moment nicht leisten, daher kommt das nicht in Frage.
Mir wurden kürzlich auch Thbs angeboten die mit Horsfieldiis zusammen sitzen/saßen und zwischenzeitlich mit den Thbs vom Nachbarn oder so ähnlich. Das kommt für mich nicht in Frage, weil ich hier das Gefühl hätte eine Quarantäne leisten zu müssen, die ich mit den jetzigen Wohnmöglichkeiten nicht leisten kann.

Ich hab keine Ahnung, ob man das verstehen kann, was ich geschrieben hab, wenn man nicht weiß, wie es hier aussieht.
Ist die Kurzversion der Gesamtgeschicht ;)

Liebe Grüße Sara

Hi
als mein Mann mir vor 2 Jahren unsere Frida zum Geburtstag schenkte hatte ich das Glück das der vor Besitzer sie schon nach der
Starre alleine gehalten hatte und einen Herpes test im Herbst machen lies.So war es für uns leicht als sie im Juli zu uns kam. Wir machten dann denn 2 Test und als wir das Ergebnis hatten konnte Sie mit den anderen laufen. Na ja sind ja auch nicht so viele bei mir.Habe jetzt 2 Mädels und einen Jungen. Hat ohne Probleme geklappt. Als die zwei ihre Runden im Gehege drehten haben wir Frida ins Frühbeet gesetzt und als die anderen hinein gingen haben sie sich kurz beschnuppert .Am nächsten Tag verhielten sich alle als wenn sie schon immer da gewesen wäre.Auf geritten ist das Männlein erst am 3 Tag .Ganz Gentleman. Wenn wir noch eine SK holen , würde es auf die Umstände ankommen vor alles Dingen wo sie vorher war.
L.g.Anja

Zitat von christine im Beitrag #3

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Wäre es jedoch anders und würden z.B drei adulte Tiere in einen neuen Bestand dazu kommen, so müsste man doch ein richtiges Zweitgehege mit Frühbeet bauen, oder?

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O,k .. also dann meine Story: vor ca. 11-12 Jahren brachte man mir ein adultes männl. Fundtier. Damals wusste ich es nicht besser, ich setzte das Tier direkt in meine Gruppe von 2 männl. ebenfalls thb´s. Offensichtlich hatte ich, im Nachhinein gesehen, Glück, dass da kein Herpesvirus im Spiel war.

Ich bekam vor etwa 6 Jahren 3 alte Weibchen aus einem uralten Bestand. Den Züchter kannte ich gut und wusste um die Gesundheit seiner Tiere. Damals verzichtete ich auch bewusst auf Quarantäne.

Heute würde ich natürlich niemals mehr ein Fundtier in meinen Bestand einfach so aufnehmen! Ich weiss, dass meine Tiere, die auf alles Mögliche untersucht wurden, gesund sind. Und das möchte ich unter keinen Umständen ändern!

lg

Maya

Hallo,
ach, ich wusste doch früher gar nichts von Herpes.
Bei mir verbrachten fremde Weibchen das Frühjahr, um von Hermann begattet zu werden.
Zu mir brachten die Leute ihre Weibchen, wenn diese legen wollten und unruhig waren, denn bei mir setzten wir sie auf den Legehügel, warmes Wasser drüber gießen, zugucken, wie sie legten, Eier ausgraben, und die Leute konnten wieder nach Hause fahren. Manchmal blieben die Weibchen ein paar Tage hier, wenn es mal nicht so schnell ging.
Urlaubstiere nahm ich auf, Abgabetiere, Tierheimtiere. Die meisten hab ich vermittelt, einige behalten.
Als ich dann von Herpes hörte, war er aber sehr weit weg für mich.
Erst nach und nach ging ich dazu über, ihn ernst zu nehmen.
Ich durfte auf dem Nachbargrundstück Gehege bauen, hatte einmal sogar drei dort. Nach dem Winter durften die Tiere zu meinen. Zum Tierarzt ging ich nicht.
Als ich dann mal von Entwurmen hörte, habe ich die Neuen mit Panacur auf Verdacht hin entwurmt.
Nachdem immer mehr Leute ihre Schildkröten abgeben wollten, auch Leute, die ich gar nicht oder wenig kannte, habe ich sie nicht mehr aufgenommen, sondern versucht, sie so zu vermitteln.
Das hat auch in vielen Fällen geklappt. Manche, deren Herkunft und Haltung mir bekannt war, habe ich aufgenommen, obwohl ich mehr über das Risiko "Herpes" wusste.
Vor 2 Jahren habe ich ein Weibchen aufgenommen, das mit vielen Männchen zusammen in einem Garten lebte, Kloaken und Panzerverletzungen hatte und einen hohen Wurmbefall.
Sie hat unter ständigem Stress gelebt. Hätte sie Herpes, wäre er sicherlich ausgebrochen.
Sie hat hier ihre Verletzungen auskuriert, durfte einige Monate allein leben und legte ihre Scheu ab. Dann hat sie kräftig zugenommen. Auch mit ihr war ich nicht beim Tierarzt.
Ich nehme keine Tiere mehr auf, da ich das Nachbargrundstück wegen Eigentumswechsel nicht mehr nutzen kann.
Und ich rate jedem dazu, keine fremden Tiere aufzunehmen.

Hallo,

bevor ich dieses Forum gefunden habe, hatte ich ja nur Pauli und Juli. Ich habe sehr viele Beiträge und Artikel gelesen, deshalb kam ich zu dem Entschluss, meine Gruppe möglichst früh aufzustocken.
Herpes war mir ein Begriff, da meine zwei aber nie Kontakt zu den Elterntieren hatten und als Schlüpflinge, bei einem Anfänger 4,5 Monate Winterstarre gut überstanden hatten, war ich mir relativ sicher,
dass sie gesund sind. Der Züchter hat mir auch versichert, dass sein Bestand herpesfrei ist.

Da das neue Gehege erst im Frühjahr fertig wurde, war das für mich die beste Zeit neue Tiere zu holen. (Natürlich auch bei einer Züchterin mit herpesfreien Bestand)
Meine Kinder durften mit entscheiden, wichtig war mir nur, dass die Neuen "ruhig" wirken.
Pauli und Juli waren immer so entspannt und ich wollte dieses Verhalten nicht durch einen temperamentvollen Neuzugang gefährden.

Spätabends setzte ich die SK ins Frühbeet und bin natürlich gleich am nächsten Morgen früh aufgestanden, um das aufeinander Treffen zu beobachten. Ich habe Juli nicht wieder erkannt.
Er/Sie hat sich fürchterlich aufgeregt und die Neuankömmlinge bei jeder Gelegenheit in die Hinterbeine gezwickt. Als einzige Lösung viel mir nur ein, dass ganze Gehege und Frühbeet zu verändern.
Stroh zu erneuern, um den Geruch zu "neutralisieren."
Die einzige Schildkröte, die sich von Julis Verhalten nicht beeindrucken lies, war mein kleinster Neuzugang.(Mira hatte ich ja gleich separiert) Er ist Juli immer entgegengetreten,
hat versucht das Futter zu stibitzen und sich nichts gefallen lassen.
Nach ca. zwei Tagen hatte sich Juli beruhigt. Hätte es Fleckchen nicht gegeben, bin ich mir nicht sicher, ob Juli nicht ein richtiger Tyrann geworden wäre. Pauli waren die Neuzugänge völlig egal.
Inzwischen würde ich Juli und Fleckchen als besondere Freunde bezeichnen, das wäre aber wieder ein anderes Thema.

Die ganze Gruppe wirkt auf mich inzwischen sehr harmonisch und ich hoffe, das bleibt so!
Das Gezwicke und Beißen von Juli fand ich wirklich schlimm! Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie so was bei adulten Tieren wäre, meine Gruppe besteht ja "nur" aus ein und zweijährigen...

LG
Petra

Hi, ich bin zwar noch ganz neu im Forum, habe aber schon ganz schlechte Erfahrung gemacht.
Ich habe mir im Juni 11 Tier von einen sehr bekannten Züchter schicken lassen, die leider alle mit Hexamiten verseucht waren. Er sagt, dass seine Tiere alle gesund send und die Krankheit erst bei mir ausgebrochen ist. vielleicht war es zu viel Stress, ich mache mir Vorwürfe, dass ich sie nicht alle einzeln eingewöhnt habe.
Glg
Lisa

Hallo Lisa,
ich habe gelesen, was Du an anderer Stelle geschildert hast.
Für mich hört es sich so an, als träfe Dich keinerlei Schuld.

Die, die sich immer im Kreis gedreht hat und verstorben ist, war doch erst seit 1 Monat bei Dir, als sie auffällig wurde.

Hallo Lisa,
wie du bereits geschrieben hast, stammen alle Tiere vom gleichen Züchter. Da ist eine Charantäne auch nicht erforderlich.
Du hast nichts falsch gemacht.

Hallo zusammen,

nachdem meine Männer-WG nicht funktionierte, ich eines meiner Männchen abgegeben habe und dem verbleibenden zwei Mädels dazuerworben hatte, habe ich auf einen Herpestest verzichtet. Die Tiere waren von einem gutem Bekannten, bei dem ich sicher war, dass sein Bestand Herpes-frei ist.
Im selben Herbst brachte mir ein Nachbar eine verletzte tgi, die er am Waldrand gefunden hatte. Bei tgi läuteten bei mir die Alarmglocken. Das Tier verbrachte 10 Tage in der Tierklinik, im Anschluss einige Zeit im Terra, dann verkürzte Starre im Kühlschrank. Im Frühjahr dann EIN Herpestest (Abstrich und Blutentnahme). Mein TA meinte "wenn die jetzt kein Herpes hat nach all dem Stress, dann hat sie garantiert keinen".
Das Tier lebt jetzt friedlich mit meinen thb zusammen.
Vor ca 2 Monaten habe ich zwei Terra-Tiere übernommen. Ich habe sie ohne Quarantäne zu den anderen gesetzt, weil sie 2 x negativ getestet waren und von klein auf ohne jeden anderen Schildkrötenkontakt miteinander verbracht haben.

Ich würde Tiere nur dann ohne Quarantäne und Test zu meinem Bestand setzen, wenn ich mir entweder ganz sicher bin, dass sie aus einem herpesfreien Bestand kommen oder wenn sie mehrfach negativ getestet sind und das als Bluttest und nicht als Abstrich.

LG
Dani