Unser zwei Neulinge Odo und Ida waren im September 2022 aus dem Sand gekrabbelt.
Bis Anfang November haben wir sie in einem kleinen Terrarium auf der Terrasse gehalten, bis sie sich selbstständig eingebuddelt haben.
Dann Haltung im Kühlschrank, bis sie Mitte Februar 2023 die Köpfe rausgestreckt haben. Dann wieder Haltung im Terrarium im Wohnzimmer.
Seit Anfang April Umzug ins ehemalige Kräuterbeet (mit Kunststoff- Umrandung und -Deckel.
Dort sind sie mehr oder weniger munter herumspaziert - ja nach Witterung und Wärme.
Seit 1 - 2 Wochen ist das Wetter (im Verhältnis zu dem heißen Juli) hier sehr gemischt (viel Regen, wenig Sonne, viel Wind, etwas Kälte)
und Ida hat sich doch tatsächlich tief eingegraben. Erst nach einigem Suchen haben wir sie gefunden - und jetzt ist sie schon wieder abgetaucht.
Ist das noch normal? Sollten wir sie ins Terrarium rein holen?
Ihr Kumpel Odo ist weiter munter; und die Großen (ca. 6 und 25 Jahre) in ihrem Außengehege sowieso.

Früher habe ich auch nachgezüchtet.

Immer wieder, meist im 2. Lebenssommer (also nicht im Jahr nach dem Schlupf), gab es Kleine, die sich im Sommer eingegraben haben. Einen Zusammenhang mit dem Wetter habe ich nicht feststellen können.

Meine damalige Schildkrötenfreundin hatte sehr häufig Nachzuchten, die sich eingegraben haben. Wir nannten diese Tiere Schlafmützen.

Ich habe sie nach etwa einer Woche ausgegraben und gebadet und vor Futter gesetzt. Sie fraßen dann auch und tauchten wieder ab. Nach einigen Tagen Ausgraben und Baden gruben sie sich nicht mehr ein.

Bei meinen wenigen Nachzuchten gab es selten Schlafmützen, bei meiner Freundin, die im größeren Rahmen nachzüchtete, waren es in manchen Jahren ALLE Nachzuchten.

Ob es nun bei Ida am Wetter liegt? Muss nicht sein. Vielleicht verhalten sich die kleinen Schildkröten in ihren natürlichen Habitaten auch so. Man findet ja sehr sehr selten kleine Schildkröten in den Mittelmeerländern, da sie generell sehr versteckt leben, vielleicht auch über längere Zeit eingegraben.

Ich würde Ida nicht ins Terrarium holen. Lass sie eine Woche eingegraben, bade sie dann, setz sie vor Futter und schau, was sie macht. Jede Schildkröte ist ein Individuum. Ida hat vielleicht einen Grund für ihr Verhalten und die Ruhe und Feuchtigkeit in der Erde tun ihr gut.

Bitte berichte uns. Es gibt sicher noch andere Halter ganz junger Schildkröten, denen ein solcher Beitrag helfen kann oder die hier ihre Erfahrungen teilen können.

Hallo Manfred

ich würde sie nicht reinholen und auch nicht Übergangsweise ins Terrarium setzen. Wenn sie im Frühjahr zu früh wach werden dann eher in so einen Behältniss Ich habe gerade meine junge Bande für dich Fotografiert und alle die es Interressiert wie der Größenunterschied ist die großen Schildkröten sind von 2018 meine ersten Babys, die mit den roten und gelben Punkt von 2021 und die mit den blauen Punkt von 2022 Bei mir regnet es auch fast den ganzen Tag. In der freien Habiaten werden sie auch nicht reingeholt und dort kann es auch ungemütlich werden. Ich bin der Meinung wenn man zu viel in ihren Instinkt eingreifts desto schädlicher ist es für die Schildkröten. Halte sie genau wie deine großen Schildkröten. 2019 habe ich mal spät Eier gezeitigt sie schlüpften ende September und gingen danach fast gleich in Starre. Ich kann dir nur sagen sie haben die Starre alle überstanden. Ich würde jetzt keine Eier mehr so spät zeitigen. Schau dir mal das Thermometer so warm ist es im Frühbeet der Kleinen.
Ich hoffe ich konnte dir Helfen
LG Petra

Nun haben wir einige Zeit mit Ida "verhandelt". Wir haben sie nach einigen Tagen ausgegraben, ins Wasser gesetzt und Futter angeboten - sie wollte aber nicht.
Am Abend war sie wieder eingegraben. Dann haben wir sie schon nach 1-2 Tagen ausgegraben - selbe Prozedur.

Danach haben wir Ida und Odo zeitweise zur Abwechslung und Anregung ein "mobiles" Gehege in der Klee-Wiese angeboten - da sind sie munter rumspaziert und Ida hat auch angefangen etwas zu knabbern.

Inzwischen wurde das Wetter von ca. 15 Grad auf ca. 30 Grad "angenehmer" für die Kleinen. Wir mussten sogar einen extra Schirm aufstellen, damit die Temperaturen in Ihrem Gehege nicht über 40 Grad gingen.
Nach unseren Aktionen ist Ida nun wieder immer dabei mit Knabbern, Krabbeln und Dösen. Beide wiegen jetzt ca. 30 Gramm.

Hallo Manfred
in das mobile Gehege würde ich sie nicht mehr setzen. Sie klettern da schneller raus als du das je für möglich hälst.

meine kleinen beim wiegen google mal da findest noch mehr Bilder.

LG Petra

Ist ja schön, dass sie wieder mobiler ist. Meine Tiere, die jüngsten 13 Jahre, sind allerdings jetzt schon sehr ruhig, und manche graben sich für die Nacht bereits zur Hälfte ein.

Wenn Deine Tiere in diesem jungen Alter "munter" herumspazieren, interpretieren wir das vermutlich falsch. Meiner Auffassung nach brauchen sie Deckung und stehen unter Stress, weil sie keine Deckung finden. Daher sind sie so munter, also eher aufgeregt, ängstlich, vielleicht auch panisch.

Eine Einfriedung, durch die die Tiere durchsehen können, eignet sich nicht. Sie wollen immer hinaus und stehen unter Stress, weil es nicht geht.

@Hannelore
Danke für den Hinweis - werde einen "Sichtschutz" einziehen und zusätzlich Unterschlupf-Möglichksiten schaffen.
In ihrem "Heimatkasten" haben sie viele Verstecke.