Susi, könntest du bitte hier nochmal dein Bild von den 2 Babys auf deiner Hand posten?

Mein Finchen war dem Züchter nicht aufgefallen. Ich hatte erst ein Jahr lang Schildkröten, als ich Julchen und Finchen kaufte. Sie waren dunkel und weil die ganze Gruppe Jungtiere aus diesem Gelege dunkel war, dachte ich mir, das sei normal. Das Tier, welches plötzlich verstorben war, hatte ich auch vom selben Züchter und es war auch recht dunkel, wurde dann in den Sommermonaten viel kontrastreicher. Ich hatte das Tier 8 Monate lang, dann war es plötzlich tot. ( siehe: mein Tagebuch) Es war so ein auffallend hübsches Tier gewesen und ich wollte ein Geschwisterchen. Zwischen zweien konnte ich mich nicht entscheiden, weshalb ich beide mitnahm. Ein Jahr waren sie alt. Weil ich weit mit dem Zug fahren musste und 2 Mal umsteigen, schaute ich mir beim Warten glücklich die Tierchen an. Da fiel mir auf, dass Finchen das Mäullchen leicht geöffnet hatte und durch das Maul atmete. Ich hielt es für Stress bzw. Angst. Als ich die beiden Tierchen ins Gehege setzte, schaute ich mir Finchen nochmal an. Es war normal, das Maul geschlossen. Das bestätigte mir, dass diese Mundatmung stressbedingt war.
Leider stellte sich bald heraus, dass das eine Fehleinschätzung war. Finchen wurde immer grauer. Dass der Panzer wesentlich weicher war, erkannte ich anfangs nicht. Wer drückt schon auf eine Babyschildkröte, als sei sie ein Quietscheentchen?! Julchen fraß mit großem Appetit, Finchen zuerst auch, aber dann immer langsamer und Finchen hatte Probleme, von einem Frischen Löwenzahnblatt abzubeißen. Es fraß dann nur, wenn Julchen auch fraß, sonst nicht. Ich beobachtete auch wieder diese Mundatmung. Weil mir das Fotografieren der Schildkröten großen Spaß machte, beobachtete ich sie und versuchte Nahaufnahmen zu schießen. Julchen und Finchen nebeneinander - wie süß!! Dann traf mich der Schlag: Diese graue Panzerfarbe von Finchen konnte doch nicht normal sein! Während Julchens Panzer sich nicht veränderte, war es, als läge ein Grauschleier über Finchens Panzer. Ich nahm beide Tiere in die Hand, obwohl man das ja möglichst wenig tun sollte, und verglich sie. Finchens Panzer war grauer geworden, das fiel im Vergleich mit Julchen nun stark auf. Außerdem war der Bauch eingezogen, der Bauchpanzer also nach innen gewölbt. Weil ich auf Wassermangel tippte, setzte ich Finchen in die Trink- und Badeschale im Gehege. Davon wurde das Plastron wieder glatt. Ich ging zu einer Tierärztin, die mir erklärte, dass der Panzer weich sei und das Tier daher durch den Mund atme. Der zu weiche Panzer biete dem Atmungsapparat nicht den nötigen Widerstand. Die graue bzw. dunkle Farbe erklärte sich dadurch, dass der Panzer so dünn war, dass man den Weichkörper des Tieres durchscheinen sah. Also musste auch Julchen aus diesem Grund so dunkel sein.
Nachdem Finchen gestorben war (ich kürze ab, weil es in meinem Tagebuch steht), entwickelte Julchen sich kontrastreicher und sieht aus wie das helle Tier auf Susis Hand. Ein grauer Panzer ist meiner Meinung nach nicht normal, besonders nicht DIESES Grau. Aber vielleicht ist das Foto nicht deutlich genug?

Nicht jeder graue und/oder weiche Panzer hat das Virus X als Ursache. Hier im Forum gibt es mindestens 2 User, die aus eigener Erfahrung mitreden können. Ein Halter hat auch Erfahrung mit Virus-X-Tieren machen müssen und eine Halterin hat/hatte Tiere mit weichen Panzern aus einem anderen Grund. Wenn ihr wollt, wäre es schön, nochmal die Bilder und Beobachtungen zu vergleichen. Das könnte für Susi und für andere, die ähnlich sonderbare Beobachtungen machen, vielleicht interessant sein.

LG, Anna

Oben auf meiner Hand ist Finchen, unten Julchen. Das Bild ist vom Mai 2018.



Zum Vergleich: Julchen heute

Hier sieht man es deutlich. Das war etwa 1 Monat später: links Julchen, rechts Finchen

Falls noch jemand " graue" Tiere hat, kopiere ich einen Auszug aus meinem Tagebuch. Ich war mit Julchen und Finchen zu einem anderen, erfahrenen Tierarzt gegangen und erzähle in meinem Tagebuch von 2018:
"Ich bekam Calciumlaktat Pentahydrat, das ich in einem Schnapsglas zu einer gesättigten Flüssigkeit verrühren soll. Dann soll ich mit einer Spritze die Flüssigkeit ohne die Krümel am Gefäßboden aufziehen und Finchen täglich einen Tropfen davon geben. Überdosierung wird einfach ausgeschieden. Sepia, gekochte Eierschalen oder anderen Kalk könne Finchens Organismus gar nicht aufnehmen und verarbeiten, wenn die Ursache für die Panzerweichung nicht das Virus X wäre."

Wenn Ihr ein Tier mit grauem oder weichem Panzer habt, sprecht bitte euren Tierarzt/ eure Tierärztin auf dieses Präparat an. Julchens Panzer war auch zu weich und graubraun. Mit diesem Präparat habe ich es auch behandelt, nicht nur Finchen. Man kann dieses Kalkpräparat einfach in der Apotheke holen, aber bitte behandelt eure Tiere nicht ohne Rücksprache mit einem/ einer Reptilienspezialist*in.

LG, Anna

So! Hier sind nochmal Fotos der besagten Tiere.
Es handelte sich um das 1. Gelege meines jüngeren THB Weibchens. Es waren 3 Eier.
2 Jungtiere sind vor knapp 3 Wochen geschlüpft, der 3. Embryo starb etwa bei der hälftigen Entwicklung im Ei ab.
(als Zusatzinfo, dieser Embryo war komplett dunkelgrau. Ich hatte aber noch nie abgestorbene Schlüpflinge und kann daher nicht beurteilen, wie diese aussehen).
Die Schlüpflinge sind sehr dunkel und es wirkt, als fehle ihnen der typische Gelbanteil. Anfangs erinnerte die Farbe an eine unreife Tomate.
Die beiden sind jedoch bis jetzt nicht weich, fressen gut und bewegen sich auch.

Ich finde aber fast, dass meine Schlüpflinge - anders als die Tiere von Anna - momentan eher ins bräunliche gehen. Dieser weiß/graue - an einen Pilz erinnernde - Überzug
der Panzerplatten fehlt (noch). Panzerplatten sind bisher auch nicht eingesunken.
Man muss wohl einfach die Entwicklung abwarten und die nächsten Wochen sehr genau hingucken.
Bei der nächsten Gelegenheit werde ich die Tiere auch meinem TA vorstellen und um eine fachliche Meinung bitten.


Auf den Fotos sind die beiden Schildkröten jeweils mit einem WEISSEN Punkt markiert. Das helle Tier mit dem BLAUEN Punkt stammt von einem anderem Weibchen und wurde lediglich zum Farbvergleich dazugesetzt!

Hier (rechts am Bild) kurz nach dem Schlupf, es wirkte sehr unreif.





Hier beide Tiere, heute fotografiert.





Hier beide Tiere zusammen mit einem Schlüpfling eines anderen Weibchens, rein zum Farbvergleich





Hier ebenfalls nochmal eins der Tiere zusammen mit einem anderm Schlüpfling, diesmal draußen in der Sonne fotografiert

Danke für diese genaue Beschreibung und für die Fotos.
Nun fragen wir mal diejenigen, die regelmäßig züchten. Sind die Tiere mit der weißen Markierung auffällig? Was sagt ihr Erfahrenen? Hattet ihr schon solche Schlüpflinge und wie haben sie sich entwickelt?

LG, Anna

Ich habe 15 Jahre lang von unterschiedlichen Weibchen nachgezüchtet, aber diese Farbvariante hatte ich nicht dabei.

Nach den Erfahrungen von Anna und anderen hier im Forum würde ich die gräulichen Schlüpflinge getrennt, ja sogar streng getrennt, von den anderen jungen Schildkröten halten.