Liebe Alle,

mein Ari (THB, Schlupf 10/2019) kränkelt wieder vor sich hin. Da man diagnostisch nicht viel machen kann und in so kleine Kröten (er wiegt aktuell leider immer noch nur 40g) ja auch nicht viel Medizin rein geht bzw. ihm das bei fehlender Diagnose erst recht schadet, frage ich mich, wie ich ihn so unterstützen kann (zB bestimmte Futterpflanzen, besonders viel Wärme, ???).
Ich hole mal etwas aus...

In der Winterruhe stellte ich fest, dass die Partnerschildkröte verstorben war, Ari wälzte vin Zeit zu Zeit durch das Laub in der Kiste im Kühlschrank (eingegraben hatte er sich nicht). Ich habe ihn ausgewintert und wir haben ihn mit Infusionen aufgepäppelt. Er hatte stark abgenommen und war sehr anämisch. Einzig ein Mykoplasmenbefall konnte festgestellt werden, welcher antibiotisch behandelt wurde. Es stand mit ihm auf Messers Schneide.
Aber er hat sich dann gut gemacht, konnte Mitte April auch ins Außengehege ziehen.
Dort lernte er auch eine neue Partnerschildkröte (Schlupf 2020) kennen, die ich relativ überstürzt über drei Ecken von Bekannten übernahm (junge Frau hatte nach 2 Monaten keine Zeit mehr für ihr kleines, im Terra eingesperrtes Schildkrötentier). In Absprache mit der Tierärztin machten wir Rachenabstriche im Abstand von mehreren Wochen und ich beobachtete das Tier. Ich hielt beide getrennt, bis sie im April dann zusammen ins Außengehege zogen.

Dort machte Ari weiterhin einen sehr guten Eindruck, fraß, trank und tat, was eine Schildkröte so tut. Nachdem ich am Anfang noch relativ viel nach ihm gesehen und kontrolliert habe, habe ich ihn dann mit der Zeit mehr "sich selbst" überlassen und ihn nur noch von weitem (und damit meist von oben) betrachtet.

Irgendwann vor 4 Wochen fiel mir dann auf, dass seine Augen so geschwollen waren. Bei einem war auch die Nickhaut stark vorgefallen. Hatte ihn dann erstmal gleich gebadet, gewogen (er hatte abgenommen) und ihn inhalieren lassen (wegen der Mykoplasmen). Beim Füttern aus der Hand sah ich dann, dass er wieder eine total weiße Zunge und Mundschleimhaut hatte. Die Tierärztin stellte diese Symptome auch fest, konnte im Rachen aber nichts erkennen (kein Schleim o.ä.) und auch die Nase war frei. Beim Atmen ruderte Ari aber ganz schön mit den Armen. Also Antibiose auf die Augen (die aber nach mehrfachem Baden nicht mehr geschwollen waren, nur die Nickhäute lagen vor) und weiter inhalieren.
Die Antibiose hat den Augen nix gegeben, es war wohl eher das Mehr an Feuchtigkeit beim Baden und das Inhalieren, das Ari geholfen hat.
Die TÄ meint, wir können erstmal auch weiter nix tun und ist der Meinung, die Augen sind nur das Symptom, er könnte von der schweren Erkrankung Anfang des Jahres Organschäden davon getragen haben, die eben jetzt auch immer mal wieder hochkommen - bei Schildkröten dauert es eben.
Die Partnerschildkröte war zu jeder Zeit völlig fit und gesund, wurmfrei und agil. (Ich hatte zwei Mal Kotproben mit und einmal auch das Tier an sich, damit die TÄ mit einem professionellem Blick mal drauf schaut)


Nun ist es so:
Ari ist relativ unruhig und morgen schon wach, bevor die Sonne rum kommt. Das ist für ihn nicht üblich. Zunge und Schleimhäute sind nach wie vor sehr blass und die Nickhäute bedecken fast die Hälfte der Augen. Beim Laufen ist er manchmal etwas schwergängig (außer, er ist sehr gut aufgewärmt) und manchmal läuft er auch mit geschlossenen Augen durch das Gehege, weil er sie wohl nicht aufbekommt. Da helfe ich zumindest einmal am Tag nach, indem ich ihn bade und pflegende Augentropen (ohne Vitamin A!) auf die Augen tropfe.
Je nachdem, wie blöd es mit seinen Augen ist, bekommt er nicht genug Futter, weil er immer daneben beißt. Da war ich eine Woche nicht da, hatte nur die Nachbarin, die das Gehege gegossen und die Wasserschalen ausgespült hat und da hat Ari gleich wieder abgenommen. Seit ich ihn seit 4 Tagen immer mal füttere, wenn ich sehe, dass er im Gehege umherstiefelt, nimmt er immerhin wieder etwas zu (er war auf 39g gefallen, nach 3 Tagen hatte er wieder 40g und jetzt am 5. Tag ist er noch immer bei 40g).

So, nun zur eigentlichen Frage: was kann ich denn tun? Kann ich überhaupt?
Gibt es bestimmte Futterpflanzen, die die Nieren noch mehr unterstützen oder ihm mehr Eisen liefern, damit er seine Anämie los wird? Ich bin leider weder Physiologe noch Mediziner, daher fehlt mir der Blick für die Zusammenhänge.
Habt ihr Ideen?

(im Gehege wachsen Löwenzahn, Fetthenne, Malven, Wegerich, Kompasslattich, Schafgarbe und bestimmt noch mehr, was mir grad nicht einfällt. Klee und Blüten anderer Pflanzen lege ich manchmal ins Gehege).

Ich danke euch und hoffe, es gibt auch Hoffnung für den kleinen Kerl...

Liebe Grüße

Kassiopeia

Hallo Kassiopeia,

puh das ist schwierig und es tut mir unendlich leid für Dich und den noch so kleinen Wurm!

Wirklich helfen kann ich sicher nicht, aber mir kommt da der Gedanke ob vielleicht eine "Unverträglichkeit" des Bodengrundes vorliegt??

Ansonsten gibt es, wie bereits schonmal in einem anderen Beitrag von mir erwähnt, eine Rohfasermischung. "Critical Care" diese wird mit Wasser bis zur gewünschten Konsistenz abgemischt und wird gerne angenommen. Ist für alle Pflanzenfresser geeignet.
Des Weiteren gibt es ebenfalls beim TA aber auch Online "Bird Benebac" ein Probiotikum zur allgemeinen Stärkung - ebenfalls für Pflanzenfresser. Ist eine kleine Tube (von der Größe wie Augensalbe) und lässt sich recht gut applizieren. Mit beiden könntest du versuchen das Immunsystem etwas anzuregen und den Magen Darm zu stabilisieren.

Alles Gute, Roxy

Hallo Kassiopeia,
ja, das ist schade, wenn eines vor sich hinkränkelt… Ich glaube nicht, dass es gut wäre, noch sehr viel mehr an ihm herumzudoktorn, wenn auch die Tierärztin nicht wüsste, was ihm noch fehlen kann.
Wenn ich so überlege, was einem guttut, wenn man sich krank fühlt: Ruhe, Sonne, viel Schlaf !
Ich würde ihm jetzt einen kleinen sonnigen Bereich abteilen, in dem er ganz allein ist. (Schattenecke natürlich auch) Keine Störung durch die andere Schildkröte. Zentral Futterplatz, den er auch mit geschlossenen Augen findet. Das Futter etwas zerkleinert. So oft es geht warm baden und ansonsten schlafen lassen.
Ich glaube, mehr kannst du jetzt nicht tun.
Ich drücke euch die Daumen !

LG Gundi

Och nö, man es tut mir leid. Du machst und tust und der kleine Ari kommt nicht auf die Beine.
Ich hoffe ihr findet noch ein Wundermittel

Danke euch dreien schon mal für Mitgefühl und Input!
Das Critical Care habe ich mal bestellt, BeneBac muss ich noch mal recherchieren bzw. mal die TÄ fragen, was die meint. Das traue ich mich nicht einfach so zu geben. Sie hätte mir das ja sicher auch empfohlen, denke ich...

Die Sache mit dem Bodengrund ist mir auch schon durch den Sinn gegangen. Ich hab leider keinen großen Garten, wo ich hätte was nutzen können, schon gar keine Maulwurfshügel. Musste also auf gekaufte Erde zurückgreifen, aber das war eben ausgesuchte ungedüngte Erde, gemischt mit dem Schildkrötensubstrat. Die lag auch schon ne Weile im Gehege, bevor Ari da eingezogen ist, konnte also auch schon ein bisschen "ausdampfen".
Und er hat ja auch nicht sofort irgendwas gehabt jetzt (April ist er ins Gehege gezogen), sondern erst im Juni. Und dem anderen Krötchen geht es blendend. Sollten also allgemein unverträgliche Stoffe das Problem sein, würde ich annehmen, dass auch die andere Kröte über kurz oder lang Probleme zeigen würde.

Ich bin ratlos und hoffe, dass Ari sich nicht allzu sehr quält. Wenn er da manchmal so sitzt, habe ich das Gefühl, es geht ihm echt schlecht.

Ich lese, Du suchst Rat um die Nieren zu unterstützen. Was ist denn mit den Nieren? Ich hab das jetzt nicht so im Kopf.

AUF JEDEN FALL würde ich die Fette Henne aus dem Gehege entfernen und auch nicht verfüttern wegen ihrer Oxalsäure. Ebenso würde ich keinen Klee füttern wegen des hohen Eiweißgehaltes.

Bird Benebac baut die Darmflora auf. Das ist z.B. sinnvoll nach oder während der Gabe von bestimmten Medikamenten.

Baden ist bei Nierenproblemen immer gut.

Wie sehen denn die Urate aus? Sind sie mal untersucht worden?

Liebe Hannelore,

wonach genau ich suche, weiß ich nicht, aber dass Augenprobleme als Symptom von Nierenüproblemen auftauchen, habe ich schon gelesen.
Ist die Oxalsäure wirklich ein großes Problem? Manchmal ist der Golliwoog oder Klee das, was er dann doch noch mal frisst, wenn er alles andere ablehnt. Ferkelkraut, Malvenblätter und -Blüte sowie Löwenzahn ist das, was noch sehr gut geht. Fette Henne frisst er eigentlich nie. Und mir ist aktuell fast lieber, er frisst irgendwas, als gar nix.
Oft schnappt er daneben, wenn ich es sehe, gehe ich hin, um ihm zu helfen.

Das "Critical Care"-Futter findet er jetzt nicht so dolle (seinem Partner musste ich es allerdings schon unter dem Schnabel wegziehen )

Liebe Alle,

ich will mal einen Zwischenbericht geben.
Ari ist nun unfreiwillig Drinnenschildkröte geworden.
Durch die auf den Augen liegenden Nickhäute sah und sieht er nicht gut, sodass er nach Fressbarem schnappt, es aber nicht trifft. Draußen im Gehege war er zwar viel unterwegs, schnappte auch vor sich hin, ließ sich aber nicht wirklich von mir füttern, weil er dann einfach immer weiterlief. Hinzu kam, dass ich ausgerechnet dann, wenn er in Fresslaune war, nicht immer die Zeit hatte, mich ihm zu widmen.
Habe ihn etwa alle zwei, drei Tage gebadet und dann gefüttert. Außerdem Tropfen auf die Augen getan, damit sie immer mal befeuchtet werden.

Eines Tages nach dem Baden fing er dermaßen an zu keuchen und den ganzen Körper zu strecken, wenn er Luft holte. Es war ein Bild des Jammers. Habe ewig nach nem Arzt rumtelefoniert, weil alle gerade keine Sprechstunde hatten am Freitagnachmittag und unsere TA noch im Urlaub war. Bin dann zu einem TA gefahren, der entschied, Ari soll ein Antibiotikum (Draxxin) bekommen.
Zwei Stunden nach Injektion war Aris Atmung noch viel schlimmer, es sah schlimm aus und hörte sich schlimm an. Er war total schwach und matt, nur etwa einmal die Minute bäumte er sich regelrecht auf, um Luft zu holen.
Habe ihn dann wieder eingepackt und bin in die Tierklinik gefahren. Ich wollte ihn erlösen lassen.
Dort haben sie mich aber überredet, auf dem Samstag zu warten, weil dann wieder ein Reptilientierarzt vor Ort ist, die diensthabende Hund-Katze-Maus-Ärztin wollte nicht entscheiden, ob die Euthanasie angedacht ist oder nicht. Habe dann noch mal mit dem TA vom Nachmittag (40 Minuten Fahrtweg entfernt) telefoniert und der riet auch dazu, bis Samstagmorgen abzuwarten. Es tat mir so weh, den kleinen Ari einfach warten zu lassen, ich war fest davon überzeigt, er würde sich quälen und in ein paar Stunden den letzten Atemzug tun. Die Nacht verbrachte er in einem Notgehege drinnen (Kiste mit Erde, Pflanzen und Unterschlupf).
Am nächsten Tag ruderte er zwar noch mit den Armen, atmete aber immerhin wieder durch die Nase.
Habe ihn von da an jeden Tag inhalieren lassen, ihn mit Wärme- und UV-Lampe warm gehalten und gefüttert, wann immer er Anzeichen gezeigt hat, fressen zu wollen. Einzig wirksamer Appetitanreger war Banane, sobald er davon ein paar Happen hatte, bin ich auf Blätter verschiedenster Pflanzen umgestiegen, damit er nicht nur Zucker im Bauch hat.
Gebadet wird er alle zwei Tage, was seinen Kreislauf anzuregen scheint.

Schleimhäute sind nach wie vor sehr blass (aber immerhin nicht mehr dauerhaft kalkweiß), die Augen sind noch immer sehr belegt irgendwie. Bewegungen nimmt er wahr, aber allein fressen geht gar nicht. Daher die Innenhaltung, weil ich ihn dann besser observieren kann. Ein Hoch auf das HomeOffice!
Koten und urinieren tut er, auch die Atmung hat sich deutlich gebessert.

Ich habe keine Ahnung, ob das, was ich da mache, gut ist, aber mehr als ihm was zu fressen zu geben und ihn mit Feuchtigkeit zu versorgen sowie die Atemwege mit Inhalation zu unterstützen, geht wohl nicht.
Er ist jedenfalls im Moment ein kleiner Pflegefall. Ich muss sagen, dass es hauptsächlich die potenziell hohe Lebenserwartung ist, die mich davor zurückschrecken lässt, ihn aufzugeben. Er kann noch ein gutes, langes Leben haben, wenn er nun die erste Zeit übersteht.
Das zumindest ist meine Hoffnung.

Viele Grüße

Kassiopeia

Danke für Deinen Bericht.

Warst Du des samstags dann nicht in der Tierklinik bei dem Reptilientierarzt, weil Ari wieder durch die Nase atmete?

Von der UV-Bestrahlung habe ich keine Ahnung, da meldet sich bestimmt noch jemand. Ich denke an die Augen und UV-Licht und was man da beachten muss.

Was ist mit den Nieren? Wenn Ari Urate (das Weiße) absetzt und auch Urin, dann könnte das vielleicht untersucht werden?

Wie ist sein Gewichtsverlauf?

Hat er vor diesen Problemen richtig sehen und gezielt nach Futter schnappen können? Ich hab das jetzt nicht mehr so auf dem Schirm.

Das Antibiotikum wurde wegen welcher Erkrankung gegeben? Hat er nur diese eine Gabe bekommen? Wurde ins Hinterbeim/in den hinteren Oberschenkel gespritzt?

Was Du machst, hört sich für mich nicht falsch an. UV müsste geklärt werden.

Mir wäre wichtig, den ganzen Verlauf mit einem reptilienkundigen Tierarzt zu besprechen.

Hannelore,
alles ist in regelmäßiger Rücksprache mit einer reptilienkundigen TÄ. Es sind nur eben aufgrund der geringen Größe (40-45g) einfach nur wenig Möglichkeiten der Untersuchung gegeben. Ich werde bei Gelegenheit noch mal erfragen, ob es sinnvoll ist, das Urat untersuchen zu lassen (und auf was und wie ich das halbwegs sauber und dennoch stressfrei erhalte). Kotuntersuchungen waren bisher o.B.

Ari hat eine Mykoplasmeninfektion, diagnostiziert im Februar 2021). Die TÄ vermutet, dass dadurch die Organe in Mitleidenschaft gezogen worden sind und daher auch die Anämie wiederkam. Die körperliche Schwäche gibt dann wieder den Mykoplasmen Raum und es schaukelt sich auf. So meine Theorie und sicher auch des Arztes, der ein Antibiotikum zwischen Hals und und Vorderbein gegeben hat (wieso ist es wichtig, wohin die Injektion erfolgt?).

UV bekommt er, weil er im Moment kein echtes Sonnenlicht bekommt. Damit er nicht auch noch rachitisch wird. Empfohlen wurde mir das Lampenequipment im Frühjahr von Christine, als ich Ari auswintern und logischerweise drinnen halten musste. Ich denke also schon, dass es in Ordnung ist. Der erforderliche Abstand wird eingehalten. Seine Augenproblematik fing auch an, als er draußen im Frühbeet und Freigehege saß, da war gar keine UV-Lampe. Vorfall der Nickhaut ist ja auch Symptom einer Anämie bzw. einer Nierenproblematik, sie ist nicht das Hauptproblem.

Hallo Kasiopeia,

danke für Deinen Zwischenbericht. Es treibt mir die Tränen in die Augen wenn ich das lese. Die arme kleine Maus ! Ich kann Deine die Hilflosigkeit verbunden mit Verzweiflung total gut nachvollziehen, das geht verdammt an die Substanz. Ich werde über solche Dinge immer mit krank.
Wie gut das die Tierklinik nicht dem einfachsten Weg der Euthanasie gegangen ist, das spricht für die Klinik.
Ich drücke Euch alle Daumen für eine ganz baldige Genesung.

Alles Liebe Roxy

Ich habe mal gelesen dass die Blätter der wilden Karde gut sein sollen bei Nierenproblemen. Problem wird sein ob er sie fressen mag? Meiner mag sie nicht--(

Hallo,

ich hole mal dieses Thema wieder hoch, um auf Beitrag 319 von diesem Thema zu antworten.
Wie aktiv sind eure Schildkröten (noch)? (22)

Wie ging es Ari denn im Sommer? Ich habe da irgendwie nicht bewusst was zu gelesen?

Wenn er sich partout nicht vergräbt, deutet es ja schon darauf hin, dass es ihm irgendwie nicht gut geht.
Vielleicht kannst du ja nochmal was dazu schreiben, wie die Krankengeschichte sich weiter entwickelt hatte.

Liebe Grüße,
Karin

Danke für die Rückfrage!
Nachdem Ari im Sommer ja noch mal dem Tod von der Schippe gesprungen war und sich gut erholt hatte, hat er auch die letzte Winterstarre ganz gut gemeistert. Beide Kröten waren draußen im Balkongehege und ich habe aufgepasst, dass es nicht friert. War aber im letzten Winter nicht so schwer.
Diese Schildkrötensaison musste ich ihn noch mal etwas päppeln, das hing aber auch damit zusammen, dass die beiden Kröten einen unfreiwilligen Ausflug mit Waschbärenkindern (so mutmaße ich) gemacht haben und Ari natürlich schlimmere Schäden hatte als Nuri. Durch den Stress bekam er auch wieder Augenprobleme und hatte etwas Mühe zu fressen, aber da er eh zur Behandlung drinnen sein musste, konnte ich ihn auch immer mit Wildkräutern füttern. Draußen lief es die letzten Monate eigentlich auch gut, ich hab ihm immer mal wieder Augentropfen gegeben, weil die irgendwie immer so aussahen, als könnten sie etwas Feuchtigkeit gebrauchen. Die Tierärztin sagt, er müsste zwinkern, damit die Augen feucht bleiben, aber das Zwinkern macht aua, also lässt er es. Ein Teufelskreis. Da nützt es auch nicht, drei Mal am Tag zu tropfen.
Aber auch einmal am Tag oder alle paar Tage schien durchaus einen kleinen Effekt zu haben, zumal er dann immer auch noch mal beim Fressen von mir unterstützt wurde, wenn ich eh gerade am Gehege und Hantieren war. Am Gewicht hat sich aber nicht viel bewegt, immerhin hatte er nicht abgenommen.

Nuri ist nun schon vor Wochen abgetaucht und kam nur ein einziges Mal hoch, als die Sonne ganz arg schien. Ari wandert noch umher, hat zwar alle Schlafplätze einmal belegt, sich aber nicht wohl gefühlt, schien mir. Seit gestern nun hockt er endlich unter einem Löwenzahnblatt. Darunter war er gestern wach, hat sich aber nur etwas gedreht und lief nicht umher. Auch heute saß er still da, einmal schlafend, ein Mal mit offenen Augen.
Er war zwar noch nie der große Vergraber, aber irgendwie gefällt es mir trotzdem nicht so ganz.

Ich überlege echt, ihn nicht starren zu lassen, sondern rein zu holen und ihn mit UV- und Wärmelampe einfach weiter zu päppeln. Starren kann er dann noch die nächsten 50 Jahre... was meint ihr?