Hallo liebes Forum,

haben im Moment große Sorge um eines unserer Landschildkrötenschlüpflinge (THB) vom Juli 2020: kurz vorweg die Situation zusammengefasst, bevor ich weiter unten ins Detail gehe: nach dreimonatiger Winterstarre im Kühlschrank ohne Gewichtsverlust vor 5-6 Tagen mit Auswinterung begonnen. Nachdem schrittweise mehr Aktivitäten (Herumspazieren im Gehege, abendliches Eingraben, noch kein Fressen, aber vor 2 Tagen eigenständig ausgiebig getrunken und gebadet) seit gestern regungslos auf Platz, heute zur Kontrolle hochgehoben, dabei keine Reaktion mehr, anfangs gedacht, dass gestorben, dann jedoch kleinste Bewegungen von Kopf und Vorderbeinen wahrgenommen, direkt unter Wärmelampe gesetzt (Rat von Tierarzt in Verwandtschaft, der aber kein Schildkrötenspezialist), dann in 15 Minuten 2-3 Mal deutlicher wahrnehmbare Bewegungen, aber immer noch quasi regungslos.

Habt ihr irgendwelche Hiwneise, Ratschläge, Hilfestellungen oder Erfahrungsberichte, was das Problem der Schildkröte ist, wie man akut gegensteuern kann?

Haben im Kühlschrank bei 4-6 Grad von Ende Dezember bis 6. April überwintert, währenddessen kein Gewichtsverlust. Vor sechs Tagen haben wir mit der Auswinterung begonnen, davor 1-2 Tage Kühlschrank-Temperatur auf 8-10 Grad erhöht, dann die letzten Tage, wo es draußen noch sehr frisch war, im Wintergarten mithilfe großer offener Sonnenfenster bzw. der Zimmerfenster die Temperaturen langsam erhöht, bei Tag die ersten 4 Tage zwischen 10 und 15, bei Nacht bis 8-9 Grad. Dann ab vorgestern bei Tag mit Sonnenschein bis zu 20 Grad. Wärme/UV-Lampe wurde noch nicht eingeschaltet, wäre erst ab der zweiten Woche vorgesehen gewesen.

Die betroffene Schildkröte ist eine von vier Schlüpflingen, die überwintert wurden (alle kein Gewichtsverlust, Verhalten nach Auswinterung im Gehege passte zu Aktivitätsgrad vor der Einwinterung, also manche gleich mehr Aktivitäten, weniger Aktive vor Einwinterung auch jetzt eher gleich wieder vergraben und weniger viel heraußen). Die jetzt betroffene TBH war davor eher ruhiger, aber nicht auffallend: nach der Auswinterung hat sie sich gleich wieder vergraben und die ersten 3-4 Tage meistens nur mit dem Kopf und den Vorderbeinen aus der Erde geschaut, vor 2-3 Tagen mit mehr Sonne dann aktiver + ausgiebig gebadet u. getrunken, aber eben noch nichts gefressen.

Keine Bläschen bei Maul oder Nase, keine rötlichen Verfärbungen bei Panzer.

Hoffe ihr habt Hilfestellungen, sind wirklich sehr besorgt. Falls Informationen von meiner Seite für eine bessere Einschätzung von euch fehlen, bitte ebenfalls einfach schreiben.

Danke schon einmal und liebe Grüße

Birgit und Lukas

Hallo Christine,

danke für die schnelle Antwort. Deine Einschätzung deckt sich auch mit jener der Tierklinik, wo wir gerade mit einem Spezialisten telefoniert haben. Bzgl. Winterstarre: sie war nie eingegraben, sondern hat unter den Blättern überwintert (hat sich nur einer von den 4 eingegraben). Während der Phase, wo im Kühlschrank die Temperatur schrittweise erhöht worden ist, hat sie sich in der Kiste umherbewegt. Größe relativ gleich, eher größer, vor der Starre beim Fressen keine Auffälligkeiten, Panzer auch normal.

Sie hat sich jetzt in der letzten halben Stunde leider kaum/nicht mehr bewegt.

Hallo
auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich kann mich nur Christina anschließen was sie geschrieben hat. Ich finde ihr habt bei einen schlechten Züchter gekauft. Denn ein guter Züchter verkauft die Nachzuchten frühstens ab der ersten überstandene Starre ab April. Ich warte sogar bis Mai bevor ich ans verkaufen denke. Denn es kann passieren das nicht alle Überleben genau wie in der freien Natur.
Wünsch euch viel Glück das sie es schaffen. Aber fast jeder hat schon solche Erfahrungen gemacht.
LG Petra

Danke für die Antwort.

Die Schildkröte ist leider tot. Sind jetzt noch in die Tierklinik gefahren, dort konnte man nur mehr feststellen, dass sie nicht mehr lebt. Es konnten aber keine äußeren Auffälligkeiten ausgemacht werden.

Sie ist aus einer eigenen Zucht im Juli (die erste Zucht mit diesem Muttertier bzw. überhaupt bei unseren Schildkröten).

Bzgl. der weiteren Schritte: wir überlegen jetzt, sie noch bei der Vetmed-Uni Wien einzuschicken, um zumindest eine gewisse Chance haben zu erfahren, welche Gründe für das Ableben ausslaggebend gewesen sind und auch die anderen 3 kleinen Schildkröten vor möglichen übertragbaren Krankheiten zu schützen. Habt ihr für diese Schritte Erfahrungsberichte oder Hilfestellungen? Geht das überhaupt bei so kleinen/jungen Schildkröten? Der Tierarzt in der Tierklinik meinte, dass wir die drei anderen Schildkröten zur Gesundenuntersuchung vorbeibringen könnten, wobei wir dann in unserer Aufgewühltheit vergessen haben, was da überhaupt gecheckt werden kann (Stuhlprobe haben wir vor dem Einwintern untersuchen lassen).

Ergänzung noch zur Überwinterung im Kühlschrank: wir haben auch mit einem kleinen, hohlen Metallstäbchen, das die Kühlschranktemperatur nicht beeinflusst hat, versucht, die Gefahr eines Barotraumas zu reduzieren.

Danke wie immer und liebe Grüße

Ach man,tut mir leid für dich

Natürliche Auslese ist im 1. Winter ganz normal und sinnvoll. Schade ums Geld für den TA.

LG Harald

Natürlich ist es immer traurig,wenn man ein Tierchen verliert. Und ja,man versucht auch alles ihm zu helfen...eben auch Tierarzt...Im Großen und Ganzen sehe ich das aber ebenfalls wie Harald...natürliche Auslese macht durchaus Sinn....