Hallo ihr Lieben,

hätte hier noch eine Frage, wie euren Schildkröten Calcium anbietet? Muschelkies scheint ja eine tatsächliche Gefahr zu sein, da wurde schon gemeint, dass Ärzte innere Verletzungen und Darmprobleme erkannt haben.

Ich habe nun eine Sepiaschale im Ganzen angeboten, ist dies aber für die Schildkröten problemlos möglich, davon "abzubeissen" oder diese "abzunagen"?

Habe da ein wenig Bedenken, weil die noch gar nicht rangegangen sind und dieses Calcium-Pulver möchte ich nicht verwenden, da sie ja selbst entscheiden sollen.

Wie löst ihr das?

LG, Hurri

Hallo Hurri, so: https://www.youtube.com/watch?v=42il2uq0...RvdsHJ&index=13

LG Harald

Danke Harald,

ok dann sollte ich sie vll ein wenig zerkleinern, sind ja noch Babies :) das mit den Karotten habe ich schon auf deinem Youtube-Kanal gesehen, mache ich einmal pro Monat, viel fressen sie davon noch nicht :)

LG, Hurri

Meine Schlüpflinge sind immer an die ganze Sepiaschale gegangen, sie schaben sie ab. Sie ist ihnen nicht zu hart. Ich meine mich zu erinnern, dass Horsfieldiis im allgemeinen weniger zusätzlichen Kalk wie Sepiaschale aufnehmen, also weniger als die Griech. Landschildkröten.

Hallo Hurri, ich biete Kalk so an
https://www.xn--griechische-landschildkr...satzfutter.html

In dem Link auf Andreas´ Seite http://www.testudowelt.de/?cat=590 wird auch Nachteiliges zu einigen "Calcium-Quellen" geschrieben. Es geht u.a. darum, wie gut der Calciumträger von der Schildkröte gefressen werden kann, wie er verstoffwechselt und zur Verwertung aufgeschossen wird, ob er im Verdauungstrakt gefährlich werden kann usw..
Es lohnt sich also, dem Link zu folgen und den Text zu lesen.

Ich biete hauptsächlich Sepiaschalen an. Es liegen immer so 3,4 Stück im Gehege. Mein Jungtier geht da regelmäßig dran. Das Weibchen manchmal und mein Männchen habe ich da noch nie dran knabbern sehen.
Im Gehege liegen aber auch alte Schneckenhäuser. Die werden gar nicht angeknabbert. Na ja, irgendwann sind sie so mürbe, dann geben Sie Kalk an den Boden ab. Genauso wie die alten Sepiaschalen. Die zerfallen mit der Zeit.
Den Link von Hannelore kann ich nur empfehlen.

Vielen Dank für die Links, also ist es tatsächlich so, dass Muschelgrit gefährlich ist! Werde auch nur noch Sepiaschalen anbieten, bei meinen 2 kleinen habe ich sie jetzt in kleinere Stücke gebrochen, vll haben sie dann eher Lust drauf, Eierschalen koche ich momentan nicht ab, das habe ich schon probiert und da waren sie nicht sehr beeindruckt...

Übrigens muss ich auch Harald meinen Dank aussprechen, durch deine Videos bin ich erst auf die Fehlhaltung aufmerksam geworden, wusste nicht, dass du in dem Forum auch aktiv bist :)

LG, Hurri

Kalzium ist ungemein wichtig. Fürs Wachstum und die Ausbildung der Eier. Auch vor dem Vorgang des Eierlegens ist eine ausreichende Kalkversorgung der weiblichen Tiere ganz wichtig. Mit Kalk unterversorgte Weibchen haben eventuell Schwierigkeiten beim Eierlegen.

Und: Der Kalk, der überflüssig aufgenommen wurde, schadet nicht. Er wird einfach ausgeschieden. Diese Information habe ich von einem Tierarzt, der über die Kalkversorgung von Schildkröten dissertiert hat. Man braucht also keine Angst vor einer Überdosierung haben.

Andererseits muss man bedenken, dass massenhaft aufgenommene Kalkpartikelchen Verstopfungen verursachen können. Und scharfe größere Bruchstücke können Verletzungen verursachen. (Das wurde eh schon erwähnt.)

Also bei den Kleinen bin ich sehr vorsichtig. Da biete ich Schulp an - und Knochen, die nicht splittern. Bei anderem hätte ich zu große Angst, dass etwas verklumpt.

Wenn ich von der Beliebtheit der Kalkquellen ausgehe, stehen Schulp und Knochen an oberster Stelle. Ich habe zweijährige Babys gesehen, die sich um einen Knochen rauften.

Folgendes biete ich an:

- Schulp naturbelassen. Diese Kalkquelle beziehe ich von einer Firma, die Zubehör für die Wachtelproduktion anbietet. Dort ist die Ware sehr billig. Ich habe es in einer großen Menge bestellt. Meine 32 Schildkröten - die meisten Babys und semialdult - haben in der zweiten Jahreshälfte 2018 einen ganzen Sack vertilgt. Wichtig ist sicherzustellen, dass dem Schulp keine Vitaminpräparate zugefügt sind.
- Knochen, wohl die Kalkquelle, die im Habitat am häufigsten ist: Am besten sind die, die bröseln, aber keine Splitter bilden. Je älter, desto besser. Ich finde alte, schon weitgehend zersetzte Knochen in Hain und Flur bzw. im Wald. Da sind sie ganz wild drauf. Die Haushaltsknochen (Rind), die eine poröse Struktur haben, vergrabe ich mindestens eine Saison oder gebe sie in saisonale Blumentöpfe (in denen z.B. Tomaten wachsen). Im Herbst nehme ich sie raus und biete sie erst im drauffolgenden Jahr an, nachdem sie auch schon einige Zeit unter freiem Himmel gelegen sind. Aus zwei Gründen: um eventuelle Schadstoffe wie ein Antibiotikum abbauen zu lassen und um durch frische Knochen nicht irgend ein Raubgetier wie Marder anzulocken. Nach einem Jahr sind die organischen Bestandteile zum größten Teil zersetzt. Vorheriges Kochen vor dem Vergraben kann auch nicht schaden. Vor allem gelingt es den SK die poröse Substanz der Knochen nach und nach anzuknabbern.

Die anderen Kalkquellen biete ich nur den schon größeren Schildkröten an. Und zwar habe ich beobachtet, dass SK alle Kalkquellen nützen: Eierschalen, Schneckenschalen, sogar den abgebröselten Kalkbelag von Wasserbehältern, Austernschalen.

- Eischalen: Man darf nicht erwarten, dass die Schildkröten Eischalen verdauen. Das wäre naiv. Auf der oben erwähnten Homepage ist eine Mikroaufnahme von einer Schale zu sehen, die beweisen soll, dass die Schildkröten damit nix anfangen können. Das ist Unfug. Natürlich hat es eine Funktion, wenn die Schildkröten das von Natur aus meist begierig aufnehmen. Man sollte allerdings bedenken, dass die SK im Habitat kaum zu Hühnereischalen kommen, sondern eher zu Schalen von Vogel- und Reptilieneiern. Ich habe eine Quelle von Hühnereiern von natürlich gehaltenen Hühnen. Wenn da dünne Eierschalen dabei sind, biete ich sie an. Aber nur in Maßen. Ich zertrete zu diesem Behufe die Schalen auf hartem Untergrund. Gern werden auch Wachteleierschalen genommen.
- Häuser von Weinbergschnecken, schmeiße ich ins Gehege. Ab und zu. Die kommen auch von Natur aus im Gehege vor: Ich sichte immer wieder Weinbergschnecken im Gehege und Schalen von verendeten Tieren.
- Muscheln: Nur die Austernschalen. Ich habe beobachtet, dass nur Minipartikel abgehen und keine gefährlichen Bruchstücke. Außerdem enthält die Austernschale Bestandteile, die dem Sepiaschulp sehr ähnlich sind, zwischen härteren Schichten eingelagert.
- Muschelgritt: Vielleicht alle zwei bis drei Jahre ganz weit verstreut bei den ganz großen SK, weil ich einen Vorrat davon habe. Ich sehe in ihm eigentlich nicht etwas, was sie aufnehmen sollen, sondern was den Kalkgehalt des Bodens etwas hebt. Extra für die Schildkröten Muschengritt kaufen würde ich nicht mehr.

Ja noch etwas: Bei meiner ganz alten 80-jährigen THB streue ich zur Zeit, da sie Eier ausbildet, ein Phosphorkalkpräparat (ohne Vitaminzusätze!!!) über die Nahrung. Ab und zu. Aber nicht bei anderen. Warum ich das mache? Weil ich beobachtet habe, dass sich die alte Dame bei anderen Kalkquellen schwer tut.

Man muss wirklich schauen, dass sie genug Kalk haben. Und sie sind gierig auf Kalk. Nicht das ganze Jahr hindurch, aber immer wieder.

LG Herbert

Lieber Herbert,

vielen Dank für deine Antwort, aber woher beziehe ich Schulp? Auch bei den Knochen bin ich mir unsicher, kann man das einfach kaufen? Um ehrlich zu sein weiß ich nicht einmal, was Schulp ist...

Ich merke schon, du bist wirklich ein erfahrener Schildkrötenhalter, ich möchte zwar das beste für die beiden, aber das klingt nach einer eigenen Profession...

LG, Hurri

Hallo Hurri!

Schulp ist ein Kalkschild in Sepien. Man findet sie am Meer angespült oder bekommt sie in Tierhaltungen. Aber da muss man aufpassen, dass sie ja nicht mit Vitaminen versetzt sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schulp

LG Herbert

PS.: Das mit der Erfahrung kommt im Laufe der Jahre von selbst.

Auf der oben erwähnten Homepage habe ich eine märchenhafte Vermutung gefunden, die besagt, dass die natürliche Schutzschicht die Verdauung der Eischalen verhindere. Das stimmt nicht. Die Lysozyme, die diese Schutzschicht bilden, wirken nur antibakteriell. Sie können beim Hühnerei einfach abgewaschen werden. Außerdem werden sie beim Verdauungsvorgang zersetzt, weil sie ja Eiweiße sind.

Es wäre naiv zu erwarten, dass die Schildkröten ganze Hühnereischalen und Schneckenhäuser verdauen könnten. Dass sie sie wieder ausscheiden, ist kein Beweis dafür, dass die SK damit nix anfangen können. Es geht sicher genug davon ab. Übrigens hätte ich vor Schildkröten, die Eischalen so mir nix dir nix auflösen, fast a bissel Angst.

Schulp ist das, was wir in Deutschland Sepia-Schalen nennen.
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