Testudowelt 12.11.2018

Mir gefällt der Bericht sehr gut. Aber Lampen würde ich jetzt im November nicht mehr benutzen. (Ich habe gar keine.)

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>>>In den sozialen Medien, hier vor allem in Schildkröten-Facebookgruppen, kann man lesen, dass jetzt schon Tiere in ihre Überwinterungskisten gesetzt und in Keller, in die Garage oder in den Kühlschrank verbracht wurden. Seit Wochen erklären wir das System Vorbereitung auf die Starre und wie sich die Tiere vorbereiten, und vor allem, ab wann sie starren. Diese Beiträge werden nicht beachtet. Wenn man nachfragt, warum das Tier jetzt schon im Kühlschrank sitzt, kommt immer die Antwort: „Sie hat schon seit zwei Wochen geschlafen.“ Und eine große Rolle für dieses Verhalten spielt die Angst, die Tiere könnten verhungern. Diese Angst ist völlig unberechtigt. Im Gegenteil, die Tiere die sich bei mir schon sehr früh vergraben und ruhend auf die Starre vorbereiten, nehmen am wenigsten ab. Und meine Amanda, die noch im November rumläuft, sich sonnt und auch noch verhalten frisst, nimmt jedes Jahr am meisten ab. Ist doch klar, sie verbraucht Energie und frisst nicht mehr so viel, nimmt also ab. Die Tiere die sich schlafend auf die Starre vorbereiten, verbrauchen auch keine Energie mehr, halten ihr Gewicht also.<<<<<<<

Im Prinzip stimme ich B. Hentschke zu. Als meine, damals drei, Schildkröten noch im Keller überwinterten, habe ich sie erst in den Keller geholt, wenn sie einige Nächte auf dem Boden des Holzhäuschens in der Nähe meines Schlafzimmerfensters gescharrt haben und mich genervt haben. Das war aber meine Faulheit, vorher tätig zu werden. Das Hobby war noch nicht so aufgereift.

Hier im Forum lesen wir von langjährigen, erfahrenen Haltern, die die Schildkröten schon sehr bald, nachdem sie inaktiv geworden sind, ins externe Winterquartier bringen. Und diese Halter bzw. ihre Schildkröten haben keine Probleme damit.

Wir erfahren hier auch, dass man mediterane Landschildkröten auch so überwintern kann, dass sie jederzeit bei Bedarf das Winterquartier verlassen könnten, sich bei Sonnenschein aufwärmen könnten und trinken oder fressen könnten.

Für @gunda und ihre Info-Sammlung über die evtl. Ursachen von Todesfällen während oder nach der Hibernation ist es vermutlich wichtig zu wissen, wie die Tiere die Zeit vor der Kälte verbracht haben und wie "plötzlich" und evtl. nicht ausreichend vorbereitet sie kalt gestellt wurden.

Also bitte, lest mal diesen Artikel der Testudowelt!

"Kaltstellen" kann sich nur auf den Kühlschrank beziehen. Bei einer Erdkellerüberwinterung ist das anders. Da herrschen am Anfang in der Nacht mildere Temperaturen als im Frühbeet. Habe gemessen. Heuer (dieses Jahr) ist der Erdkeller noch ziemlich warm für die fortgeschrittene Jahreszeit (11°). Erst jetzt beginnt es anzuziehen.

Diese relative Wärme ermöglicht ihnen noch Aktivitäten, wenn sie es wollen. So kotet ein Großteil der Tiere noch ab, und es gibt einige wenige, die sich entschließen, doch noch nicht zu starren. Die bring ich zurück ins Frühbeet, meist vergraben sie sich dort wieder binnen kurzer Zeit. Ich merkt mir dann, wo sie sind und grabe sie aus, wenn es richtig kalt ist und überführe sie dann in den Keller.

Also, ich finde es wichtig, dass sie nicht zu rasch in den Kühlschrank überführt werden - wegen des Abkotens z.B., das durch zu niedrige Temperaturen verhindert wird.

Der zitierte Artikel enthält Ungenauigkeiten: "Starre beginnt, wenn die Temperaturen dauerhaft bei 5-6 Grad (tagsüber!) liegen." So, aha? Wie sage ich es meiner Schildkröte, damit sie sich danach richtet?

Dahinter steht die Vorstellung, dass die Temperatur alles steuert. Wegehaupt erwähnt eine Untersuchung, wonach der Stoffwechsel erst unter 8° in den Hibernationsmodus schaltet. Das mag alles stimmen. Aber mit Abstrichen. Wer z.B. eine Schildkröte im Winter wachhalten musste, weiß dass der Hibernationsmodus auch unabhängig von Temperatur funktionieren kann. Das hat sicher mit hormoneller Steuerung zu tun, die abhängen könnte a. von der Temperatur, b. vom Licht und c. vom absoluten Fortschreiten der Jahreszeit unabhängig von Temperatur und Licht. Wobei meine Schildkröten auch vor der Verbringung in den Keller vom Licht wenig mitgekommen, weil sie vergraben oder versteckt sind.

Da ich zuerst meine Weisheit aus Wegehaupt bezog, bekam ich regelmäßig Schnappatmung und Hyperventilation, wenn die Temperatur im Keller über 8 Grad lag. Nach der Lektüre der Studie von Ivo, hab ich mich beruhigt. In den Überwinterungsgruben in der Natur kommt da alles zwischen 15 plus und kurzzeitig 4 minus vor. D.h. auch wärmere Temperaturen werden über einen gewissen Zeitraum vertragen. Bei mir ist diese wärmere Phase aufgrund der Witterung heuer länger als normal und ich bin froh, dass jetzt in der Nacht die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt annähern.

Und warum starrt die Kröte jetzt erst bitte tief in der Erde, wenn es draußen tagsüber 5 - 6 Grad hat? Und vorher nicht? Die Schildkröte muss eine Temperatursonde an die Oberfläche schicken, damit sie weiß, was es geschlagen hat? Wenn sich eine Schildkröte - wie es bei mir regelmäßig passiert - vergraben hat und sich schon 10 Tage unter der Erde befindet, kann man davon ausgehen, dass sie nicht starrt, wenn die Tagestempertur über 6 Grad in der Luft liegt? Temperaturen in der Erde und an der Oberfläche divergieren oft wie Tag und Nacht. Deswegen vergraben sich ja die Tiere. Oder was meint Frau Hentschke?

Ich bin auch bei einer Studie, wie sie Wegehaupt erwähnt hat, vorsichtig. Zuerst bekomme ich einmal die wichtige Information: zu warm ist nicht gut. Was für sich sicher stimmt. Aber davon ableiten kann ich nicht, das meine SK von Mitte Oktober bis Mitte März ständig diese Temperatur haben muss. Siehe Beobachtungen von Ivo! Es werden wenige Studien zu Schildkröten gemacht. Und ich bin immer etwas skeptisch, wenn es sich um eine vereinzelte Studie handelt (und das ist bei den Schildkröten meist die Regel). Da gibt es wichtige Fragen zu klären: Stammen die untersuchten Tiere aus der Haltung? Aus dem Habitat? Wo ist das Habitat? Wenn Haltung, wie wurden sie gehalten? Wie ist das Klima, wo sie gehalten werden. Wie werden sie überwintert? Man kommt dann zu Ergebnissen, die für den untersuchten Fall stimmen, aber nicht 100% verallgemeinert werden können. In der Wissenschaft genügt nie EINE Studie, um zu fundierten Ergebnissen zu kommen.

Meine Schildkröten im Erdkeller befinden sich im Hibernationsmodus. Einwandfrei. Wie es mit dem Stoffwechsel aussieht, kann ich nicht sagen. Aber ich bin da zuversichtlich.

Liebe Grüße!

Herbert

Dass der ausschlaggebende Faktor das Fortschreiten der Jahreszeit ist, erfährt man durch eine einfache Beobachtung: Wäre es nur der Sonnenstand und die Wärme, so müssten sich Schildkröten im Frühjahr und im Herbst jeweils bei gleichen Faktoren gleich verhalten. Sie tun aber alles andere als das!