Hallo Schildifreunde,

was das Thema Schildkröten angeht bin ich ein blutiger Anfänger...
Nachdem ich mich wirklich Wochen bis Monate über das Thema belesen habe, stand fest: wir wollen Schildkröten.
In unseren Garten haben wir ein relativ großes Gewächshaus mit Beet davor rumstehen und nutzen es nicht. Also schon mal super Vorrausetzungen.
Wie ich das Gehege gestalte weiß ich mittlerweile und wir sind fleißig am Bauen.
Meine Frage die sich mir stellt ist wie ich den Boden des Freigeheges gestalte...
Ich wollte Jurakalk, oder Dolormitenkalk 8-11 mm kaufen. Sollte ich dann eine Erdschicht abtragen, die Kalksteine reinschütten und die Erde wieder draufschaufeln? Dann noch ein paar Bruchsteine zum sonnenbaden unterbringen und fertig?
Ich hänge mal ein Bild bei. Der Legehügel fehlt noch und ich werde noch ca 3 dieser Grasbüschel kaufen, desertieren sieht man in den Pflanzkübeln eine Wildkräutermischung von Agrobs (?), diese soll noch ins Gehege gestreut werden.

Entschuldigt den langen Text, aber ich möchte alles perfekt für die Kleinen haben. Die ziehen übrigens erst im Frühjahr ein.

Hallo Marlen,

das sieht doch schon sehr vielversprechend aus.
Ich würde den von Dir angesprochenen Splitt einfach auf die anstehende Erde schütten. Dieser tritt sich so nach und nach in den Boden hinein. Aber pflastere bitte nicht die gesamte Fläche mit dem Kalkstein zu. Ein Drittel der Fläche ist m.E. ausreichend. Sonst sieht Dein Gehege wie ein japanischer Garten aus und ist dann in meinen Augen nicht schildkrötengerecht.
Alternativ zu den Grasbüscheln könntest Du noch ein, zwei Funkien einsetzen. Dann hast du sofort im Frühjahr Pflanzen, die den Schildkröten Schatten bieten.
Die Idee mit den Bruchsteinen ist gut, da sie Wärme speichern und optisch immer nett anzusehen sind. Wie auch Deine Äste, die den Kröten tolle Klettermöglichkeiten bieten.

Ich habe in meinem Gehege drei Hangflorsteine (diese grauen Pflanzkübel), welche mit Zierpflanzen z.B. Dahlien bepflanzt sind. Diese Steine schützen diese Pflanzen vor den Kröten - der Sempervivum wird sich ohne Schutz nicht lange halten, schwupps ist er weggefuttert - und bieten den Weibchen auch Sichtschutz vor den Männchen.

Willkommen im Forum.

Klaus

PS. Die Hangflorsteine sind vielleicht etwas hoch gestapelt. Denke daran, je höher die Wand umso länger der Schattenwurf.

Ganz toll habt ihr das schon, Marlen !!! Herzlich willkommen!
Ich würde nicht so kleine Steine in Massen hineinmischen. Sicher sind immer mal kleine Steine dabei, aber ich würde lieber die nächste Größe nehmen und mit Erde mischen. Streu lieber Kalk über die Fläche und hole ganz viel Löwenzahn und Breit- und Spitzwegerich und bepflanze die Erde damit. Bruchsteine kannst du natürlich auch hinlegen: zum Sonnen und auch als Trittplatten für euch.
8-11 ist ziemlich klein und da kommen die Schildkröten immer mal auf die blöde Idee, sie zu fressen.
Bekommt ihr Schlüpflinge ? Dann müsste das sowieso VIEEEL dichter bewachsen sein.
LG Gundi

Vielen Dank erstmal für eure Antworten.
Ich bin bereits entschlossener und schlauer geworden!
Genau, wir bekommen 4 Schlüpflinge. Ich werde, wenn ich die Kalksteine vermischt habe meine Kräutermischung wild verstreuen und mal sehen wie und wo die dann wachsen.
Den Legehügel und im Gewächshaus sollen noch mehr Dachwurze gepflanzt werden.
Außerdem werde ich dann Spitz.- bzw Breitwegerich, Löwenzahn und Funkien pflanzen.
Ich bin so dankbar für die Tips und noch mehr bin ich aufgeregt und voller Vorfreude.
Das Gewächshaus bekommt noch ein Schlafhaus und Beleuchtung bzw Wärmelampen.

Hallo Marlen,

willkommen hier bei uns.
Ich würde das Gehege für Schlüpflinge nur so groß machen, dass es so breit ist wie die Gewächshausfront. Und dann ganz dicht bepflanzen.
Die Erde scheint mir ideal, da würde ich nichts druntermischen. Die Wurzeln würde ich den Kleinen nicht anbieten.
In die Gewächshaustüre würde ich einen kleinen Eingang nach drinnen machen und drinnen auch nur 1 m² zur Verfügung stellen.
In diesem 1m² würde ich das Schlafhaus aufstellen, eins, in dem es dunkel ist und das einen kleinen, niedrigen, erweiterbaren Eingang hat.
Wenn die Tiere hier auch starren sollen, würde ich eine entsprechende Überwinterungsgrube unter dem Schlafhaus einrichten.
Wenn sie nicht dort überwintern sollen, würde ich in ca. 10 cm Tiefe einen Boden unter das Schlafhaus machen, damit sie nicht in unerreichbare Tiefe abtauchen, wenn sie sich vergraben.
Gegen Fressfeinde würde ich das Außengelände mit engmaschigem Draht, der auf ein Lattengestell getackert ist, sichern.
Sollte die Türe zum Gewächshaus aufbleiben, sollte auch das Innengehege einen Schutz nach oben haben.
Ich hatte mein Schlüpflingsgehege auch im Boden in ca. 10 cm Tiefe mit Draht gesichert, denn es kann vorkommen, dass ein Tierchen meint,
sich IRGENDWO eingraben zu müssen, durchaus auch im Sommer.
Und dann findet man es nicht und glaubt, es sei von Tier oder Mensch aus dem Gehege geschleppt worden.

Einen Legehügel braucht Ihr vielleicht in 10 Jahren, jetzt noch nicht.

Erlaube mir abschließend eine Frage: Warum habt Ihr Euch für Schlüpflinge und nicht für ältere Tiere entschieden?

Hallo Hannelore,

vielen Dank für die nützlichen Tips.
Ich habe mich tatsächlich schon des öfteren gefragt ob das Gehege für die kleinen Bewohner nicht zu groß ist...
Den extra Boden unter dem Schlafhaus werde ich berücksichtigen, Danke für den sinnvollen Rat.
Eine kleine Tür baut mein Partner in die große Tür ein und ein Netz ist geplant, weil viele Katzen bei uns rumlaufen.
Nun zum Thema Schlüpflinge.
Asche auf mein Haupt.... die Mutter einer guten Freundin hat jedes Jahr Schlüpflinge und die kleinen tunen mir so leid da sie alles andere als artgerecht gehalten werden. Es ist ein Unding wie man sich so wenig bzw überhaupt nicht mit diesem Thema befassen kann... so nach dem Motto:" die kriegen schon jaaaaahre eisbergsalat und Gurke und es geht Ihnen gut." Mir fehlen die Worte.
Bei mir werden sie es besser haben. Zum Einen, zum Anderen bekomme ich sie halt direkt aus der Umgebung und muss den Schildis keinen weiten Anfahrtsweg zumuten.
Ich hätte schon lieber 2-4 adulte Tiere, die auch schon Winterstarre gehalten haben, aber ich habe bereits zugesagt...

Hallo Marlen,

du wirfst dich ja richtig ins Zeug. Wird sicher toll, wenn es fertig ist. Ein kleiner Tipp von mir: damit sich die Muskulatur der Schildis besser entwickelt, würde ich nicht alles auf einer Ebene gestalten, sondern ein klein wenig hügelig.

Manche Schildkröten sitzen gerne erhöht und schauen in die Ferne... konnte ich immer wieder beobachten. Und grab doch aus deiner Umgebung ein bisschen Unkräuter samt Wurzeln aus, damit es dichter wird. Spitz-oder Breitwegerich, Löwenzahn, Löwenmaul oder ein kleines Hochstämmchen mit Hibiskusblüten..... all das lieben sie heiß.... aber auch Malvenblüten und vieles mehr. Wenn du mehr anpflanzt würde ich einen schmalen Gehweg für dich noch miteinplanen.

lg

Maya

Hallo Marlen,
es ist schön zu sehen, wie ihr euch mit dem Thema auseinander gesetzt habt und den Kleinen ein so schönes Zuhause bereitet

Das andere Thema, welches du so ehrlich anschneidest, ist für jeden seriösen Züchter ein "Arschtritt". Tut mir Leid für die Ausdrucksweise, aber spiegelt meinen ersten Gedanken wieder, den ich beim Lesen hatte und ich möchte dich damit auf keinen Fall persönlich angreifen.

Wir hatten dieses Thema schon öfter, und so wie du, machen auch wir uns so viel Mühe mit der Aufzucht von gesunden Nachzuchten. Wir versuchen Haltung zu vermitteln, das große Geschäft machen dann die, die wir bekämpfen wollen. So wird das nie ein Ende haben......

Wie gesagt, nehm das jetzt nicht persönlich, ich freue mich, wenn ihr den Tierchen ein schönes Leben bietet. Ich möchte nur gerne etwas zum Nachdenken anregen.

Hey Fussel,

ich fühle mich keines Wegs angegriffen. Du hast ja recht.... ich rege mich auch immer über die Leite auf die diese Billigwelpen vom Markt usw kaufen. Die Nachfrage bestimmt das Angebot.

Vielleicht starte ich nochmal einen Aufruf, dass ich ab Frühjahr gerne adulte Tiere hätte und bis dahin warten ja die Kleinen auf mich.

VG und habt ein schönes Woe

Sieht wirklich toll aus.

Eine blöde Frage hätte ich nur:
Bei euch sieht der Boden immer trocken aus. In meinem Gehege ist die Erde immer feucht. Bekomme sie nicht trocken. Ist das schlimm? Sollte - außer beim Fressplatz - auch trockene Erde liegen. Welche Erde, Hölzer, Steine verwendet ihr? Vom Wald?

Sorry, für diese Frage

Trockene Stellen sollten schon sein. Ich habe diese durch Aufschütten von Kalksplitthügeln erreicht. Diese Hügel werden mit Steinen und Wurzeln bestückt und es wachsen gute Futterpflanzen.
LG Harald

Hallo Marlen,

für Schlüpflinge ist das Gehege viel zu groß und nackig. 1 Quadratmeter reicht völlig aus.
https://www.youtube.com/watch?v=0hG77frooTE

LG Harald