Mich beschäftigt noch immer meine Beobachtung, dass an einem mäßigen (also nicht durchgehend sonnigen) Frühlingstag der vorigen Woche die Schildkröten 33° - 35° Panzertemperatur hatten - ohne Frühbeet. Ich habe nur die gemessen, die die ganze Zeit im Freien waren.

Wenn ich dann an das wärmere Klima in den Habitaten denken, da kommen dann die SK bald nach dem Aufwachen auf volle Betriebstemperatur. Das hat meine Vermutung bestärkt, dass sie es bald relativ warm brauchen. Ich habe immer gesehen, dass sie nach einer Übergangszeit von etwa einem Tag, an dem sie ziemlich benommen sind, die Wärme ohne Wenn und Aber suchen.

Ist ja auch verständlich. Denn sie müssen die giftigen Stoffwechselprodukte abbauen, die sich im Winter angehäuft haben. Das können sie nur bei Betriebstemperatur, die so bei 35° liegt.

Nun, dieses Wärmebedürfnis können sie in einem Frühbeet im Weinviertler Klima stillen. Wäre das Wetter so mies, dass ich heizen müsste, dann würde ich ihnen die volle Bulle geben, zumindest - nach einer Aufwachphase von 24 bis 48 Stunden - in den ersten Tagen.

Ich habe irgendwo so merkwürdige Rezepte gelesen, dass man beim Aufwachen eine Woche nur soundso viel Grad gibt, und in der zweiten Woche dann soundso viel... Ich halte von diesem langsamen Hochwürgen rein gar nichts. Ich finde, dass könnte schwache Tiere in Gefahr bringen.

LG Herbert

Hallo Herbert
Du sprichst mir aus der Seele. Ich halte es auch für sehr gefährlich die Temperaturen langsam zu steigern. Wenn im Habitat die Sonne scheint, wird es richtig warm. nachts darf es ruhig kalt sein. Das ist in ihrer Heimat auch so.
Ich glaube viele Schildkröten kommen nach der Starre nicht in den Gang, wel man mit den Temperaturen zu vorsichtig ist.
Ich wohen leider nicht in einem armen Gebiet, deshalb brennen bei mir die von 8 Uhr bis 16 Uhr, auch wenn die Sonne scheint. Meine Tiere gehen dann auch raus in die Freianlage, auch wenn es dort nur etwas über Grad sind.
Auch die langsame Temperatursteigerung im Kühlschrank halte ich für gefährlich. Am Abend aus dem Kühlschank in das Frühbeet/Gewächshaus und dann abwarten. meistens kommen die Tiere dann am nächsten Tag raus und brauchen sofort Wärme.
Viele Grüße
Sabine

Hallo,

ich habe festgestellt das einige meiner Schildkröten die Wärme im Gewächshaus nach dem aufwachen nicht so mögen und lieber im kühleren Schlafhaus liegen.
Wenn ich den Deckel des Schlafhauses öffne damit die Wärme besser zu ihnen vordringen kann, vergraben sie sich einfach wieder.
Andere wiederum kommen schon früh unterm Wärmestrahler und warten das er an geht.
Drei die sich immer wieder eingegraben haben um der Wärme aus dem Weg zu gehen, habe ich bei Sonnenschein gestern einfach ins Freigehege gesetzt wo sie sich dann gesonnt haben.
Als es dann im Freigehege kühler würde, sind sie von alleine ins Gewächshaus gegangen und haben dann dort gefressen.
Ich meine sie sind nun mal nicht alle gleich und man muss ihnen warme und kühle Bereiche anbieten.

lg Andreas

Hallo,

meine beiden ehemaligen Terrarientiere sind ab Anfang März wach und kreuchen im Gewächshaus herum. Diesen beiden biete ich dann eine Wärmelampe, welche sie auch aufsuchen. Allerdings mache ich diese erst nur für ca. 5 Stunden an. Die beiden verkrümeln sich dann auch wieder ins Schlafhaus. Je wacher die beiden werden, umso länger läuft die wärmelampe.
Die anderen Tiere kommen - nach meiner Beobachtung - erst hervor, wenn sich draußen die Sonne blicken lässt. Zu diesem Zeitpunkt laufen aber die Wärmelampen bereits den ganzen Tag und ich öffne das Gewächshaus, so dass sie in die Sonne können. Ist die Sonne weg, sammele ich draußen sitzende Tiere ein und verschließe das Gewächshaus.
Ich zwinge kein Tier zum Baden, lasse es höchtens mittels Gießkanne leicht warm regnen, grabe auch keine Tiere, die sich nochmal verkrümeln, wieder aus und fummele auch nicht ständig dran herum.

Bislang hat das alles gut geklappt; meine Tiere gehen recht zügig an das Futter und suchen sichtlich genießend die Sonne im Freigehege auf, auch wenn es unserem Empfinden nach noch kalt ist.
Mein Gewächshaus und das Freigehege liegen aber auch günstig von morgens an in der Sonne :)

Gruß,
Sabine

Ich lasse mittlerweile das Wetter entscheiden, dass ja meistens um diese Jahreszeit recht sporadisch ist, gebe also keine künstlichen Lichtquellen mehr hinzu.
Das klappt sehr gut. Voraussetzung sollte allerdings auch sein, dass die Frühbeete und Gewächshäuser fast überwiegend sonnig aufgestellt sind. Meine drei
adulten Männchen und ein Weibchen sind bereits draußen und sonnen sich, alle anderen Weibchen ruhen noch unter der Erde. Das merkwürdige ist, dass das
immer schon so war, also unabhängig davon, ob die künstlichen Lichtquellen jetzt aktiv sind oder nicht. Da kann ich die Dinger auch gleich aus lassen.

Sollte sich die Sonne allerdings über eine Woche und darüber hinaus nicht zeigen, würde ich vielleicht doch "etwas" nachhelfen, damit sie nicht völlig auskühlen.
Immerhin befinden sich die Tiere bereits in der Aufwachphase. Dieser Umstand wird aber vermutlich (hoffentlich) nicht eintreten. ;)

LG Andreas

Hallo,
was Herbert und Sabine schreiben kann nur bedingt richtig sein. Im Winterquartier selbst, also unter der Erde, steigt die Temperatur niemals sprunghaft an. Und das ist die eigentliche Aufwachphase. Wenn sie dann schon wach an der Oberfläche sind ist das ganz was anderes. Da sind sie schon wach.
Wenn ich sie künstlich überwintere und aufwecke, sollte der Vorgang meiner Meinung nach schon etwas langsam vorsichgehen.
Meine schlafen noch im Keller und der erwärmt sich nicht sprunghaft. Nachts ist immernoch Frost und der Keller bleibt kühl.
LG Harald

Hallo Harald
Du hast schon recht, aber deshalb habe ich ja geschrieben aus dem Kühlschrank abends nehmen und ins Frühbeet/Gewächshaus setzen. Da ist es auch noch kühl wenn keine Lampen an sind. Die Tiere sollen dann von alleine zum Vorschein kommen, was sie in der Regel in den nächsten Tagen auch tun werden, falls die Sonne scheint und sich das Schlafhaus erwärmt. Das geht auch nicht von einer Minute zur anderen, sondern langsamer.
Ich halte nur nichts davon den Kühlschrank jeden Tag ein Grad höher zu stellen. Dann ist die Aufwachphase einfach zu lang.
Viele Grüße
Sabine

Hallo Harald,

meine Tiere überwintern draußen im Gewächshaus, nicht in einem Kühlschrank oder Keller.
Von daher muss ich den wachen Tieren schon einmal Wärme bieten , da diese auch recht zügig fressen und darauf warten, dass sich auch die anderen blicken lassen.
Es kommt wohl auch kein Tier aus der kalten Tiefe hoch und ist sofort da. Sie graben sich wohl eher Stück für Stück höher, meist ist über Tage bereits der Panzer zu spüren oder gar zu sehen, bevor sie ihre Starre endgültig beenden.

Gruß,
Sabine

Stimmt, ich hab mich ein bisschen unklar ausgedrückt. Das Aufwärmen meine ich nicht als Zwangsbeglückung. Wenn eine Schildkröte wieder abtaucht, dann ist es so. Oder wenn sie das Frühbeet meidet, was immer ein paar machen. (Aber selbst ohne Frühbeet heizen sie sich schön auf.)

Jedoch in meinem Frühbeet kriegt jede Schildkröte die warmen Temperaturen, wenn sie sie brauchen. Und fast alle nehmen sie an.

Wovon ich gar nichts halte, ist ihnen die warmen Temperaturen nicht anzubieten. In der ersten Woche nur so lang und nur so viel Grad, in der zweiten Woche etwas mehr etc. Ich glaub, da bedeutet Stress. (So was ähnliches machen manche beim Einwintern, nur in umgekehrter Reihenfolge.)

Misst man die Temperaturen im Erdboden, merkt man, dass sie relativ konstant sind und die Änderungen langsam. Irgendwann kommen dann die Kröten rauf, bleiben eventuell noch halb vergraben in der kühlen Erde oder im kühlen Laub sitzen, um den Kreislauf zu stabilisieren oder weil es noch zu kalt ist. Da haben sie in ihrem Loch noch relativ tiefe Temperaturen. Wenn sie dann aber einmal bei entsprechendem Wetter rauskommen - und das hat man am Mittelmeer bald - dann geht es volle Bulle ab. Da kriegen sie gleich die richtigen Betriebstemperaturen.

Das meine ich. Also in den Habitaten wird sicher keine Schildkröte über 14 Tage bis drei Wochen an die Betriebstemperatur rangeführt. Das wäre hochwürgen.

LG Herbert

Wenn dann die SK einmal auf Betriebstemperatur waren, sehe ich keine Gefahr, wenn das Wetter in der Folge wieder kühler wird.