So eng liegen nun mal Licht und Schatten beisammen.

Gestern nach dem Spaziergang bin ich gegen 9 Uhr in die Gehege. Im Schildkrötenhaus alles normal, Susi war sich am aufwärmen unter der Lampe. In den Frühbeeten lag eine Nachzucht unter der Lampe und, wie ich dachte, am sonnen.

Da es ja nun gestern sehr verregnet war, habe ich mir dann die Zeit genommen um mal wieder hier ins Tagebuch was zu schreiben. Gegen 15 Uhr bin ich dann wieder raus um nach den Tieren zu sehen. Die Nachzucht von 2014 lag immer noch unter der Lampe, was mich dann doch stutzig machte.
Leider hat sich dann meine Befürchtung bestätigt. Das Tier war tot. Gab keine Anzeichen (das Tier war am Donnerstag noch im Gehege unterwegs) und ich konnte auch nichts ungewöhnliches feststellen. Da das Tier nun mehrere Stunden unter der Lampe lag, hätte es wohl auch nichts gebracht, das Tier einzuschicken. Habe es dann vergraben.

Da ich mir keinen Reim drauf machen und mich das schon sehr beschäftigt, hier mal kurz die Daten zu dem Tier. Eventuell hat jemand eine Idee bzw. auch solch negatives Erlebnis:

Das Tier ist mit drei anderen am 31.08.14 geschlüpft. Die Mutter ist eine THB, die damals 10 jahre war. Es waren die ersten Eier, die das Muttertier gelegt hatte. Es waren vier Eier, aus denen dann auch alle geschlüpft sind. Alle vier Nachzuchten hatten ein Schlupfgewicht von nur! 5-6 Gramm!
Einige werden jetzt wohl den Kopf schütteln, aber für meine Auffassung einer naturnahen Haltung war es von Anfang an klar, das die "Leichtgewichte" genauso lange starren werden, wie die adulte Tiere. Zwei Tiere hatten die erste Starre leider nicht überstanden (Sehe ich als natürliche Auslese, der eine oder andere wird denken: Wäre vielleicht nicht passiert, wenn die Tiere gar nicht oder nur eine verkürzte Starre abgehalten hätten).
Die beiden anderen Nachzuchten hatten sich dann ganz normal entwickelt und hatten vor der letzten Starre ein Gewicht von 25 Gramm (im ersten Moment liest sich das natürlich sehr wenig, aber bei einem Schlupfgewicht von 5-6 Gramm wie ich finde im normalen Bereich)

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen machen müssen bzw. kann mir hierzu eine Erklärung geben?
Ich hatte vorher in all den Jahren noch nie ein totes Tier, mach mir da natürlich schon meine Gedanken.

gruss
Torsten

Hallo Torsten,

mache die keinen Kopf. Das ist die ganz natürliche Auslese. Das ist in der Natur nicht anders und garantiert, dass nur die besten Tiere überleben. Da brauchst du auch nicht zu rätseln oder Geld für den TA ausgeben. Von meinen 9 NZ 16 ist auch einen eingeschlafen ohne irgendwelche Anzeichen. Die wachen im Frühjahr auf und auf einmal sind sie tot. Allen anderen geht es prächtig. Das passiert auch nach der 2. Überwinterung noch, aber dann habe ich nie mehr Verluste gehabt.
Ich finde es eher unnormal mit Gewalt alle Tiere durchzupäppeln. Glaube mir, die die übrigbleiben sind dann problemlose Pfleglinge.
Gedanken mußt du dir nur machen, wenn erkennbare Krankheitszeichen zu sehen sind.
LG Harald

Bis jetzt hatte ich immer Glück, aber ich beschäftige mich mit diesen Gedanken: Torsten, ich würde auch sagen: Kismet. Und sehe es als Auslese. Auch in der Natur überleben nicht alle die Winterstarre.

LG Herbert

Das tut mir sehr leid, dass Deine Schildkröte gestorben ist.

Liebe Grüße Sara

Danke für die Rückmeldungen!
Ich sage und schreibe auch bei jenen, die es betrifft, das es Natürliche Auslese ist (wenn sonst keine gravierende Veränderungen waren). Ich denke ja auch, das es bei diesem Tierchen so war. Ich mache es auch nicht daran fest, das die Schlüpflinge ein so geringes Schlupfgewicht hatten (sehe ich so wie Christine, deshalb auch die genauso lange Starre wie die Adulten).
Aber wenn es dann einen selbst mal betrifft ist es dann doch wieder anders. Zumindest mir geht es so. Ich mache mir dann schon Gedanken, ob es eventuell doch an einem der Haltungsparameter gelegen haben könnte. Sehe aber keine Defizite.

Vielleicht könnte es auch daran gelegen haben, das es das erste Gelege von dem Muttertier war? Sie war ja auch "erst" 10 Jahre. Gibt es dazu eventuell Erfahrungswerte das Schlüpflinge vom Erstgelege anfälliger sind??

Gruss
Torsten

Auf alle Fälle kommen aus den Erstgelegen ziemlich kleine Schlüpflinge. Bei Säugetieren ist es oft so, dass die Erstgeburten nicht hochkommen, aber das kann man nicht vergleichen. Da liegt es an den unerfahrenen Müttern.
Ich sehe ehrlich gesagt kein Problem. Es werden doch eh zuviel nachgezogen, warum nicht auf solche Tiere ohne Trauer verzichten ?
Habt ihr gestern auf ZDF das Massensterben der Saigaantilopen gesehen? Da ist doch unser Problem Pillepalle. Da hat die Natur mit ganz anderen Sachen zu kämpfen !
LG Harald

Hallo Torsten,
es tut mir sehr leid mit deiner kleinen Schildkröte. Ich kann es gerade gut nachempfinden wie
es sich anfühlt, und immer wieder diese Frage: hätte ich es verhindern können.
So geht es mir auch zur Zeit und finde keine Antwort.....
LG Jutta

Hallo,

ich hatte 2014 und auch 2016 Naturbruten mit nur 5- 7 Gramm Schlupfgewicht.
Meine Nachzuchten starren immer so lange wie die Adulten, da mache ich keinen Unterschied.
Ich persönlich glaube nicht, das die Länge der Starre verantwortlich für den Tod des Tieres ist.
Da schon im ersten Jahr in der Starre zwei Tiere gestorben sind, könnte das ganze Gelege betroffen sein, die Tiere einen Vorschaden haben. Auf dem Bild sind drei von sieben Naturbruten aus 2017 zu sehen.


LG