Ich versuche hier einmal übersichtlich diese drei Überwinterungsarten kurz (also nicht in allen Einzelheiten) darzustellen und abzutasten. Sozusagen zur ersten Orientierung. Ich bitte gegebenenfalls zu korrigieren bzw. zu ergänzen:

1. Überwinterung im Freien / im Frühbeet

Vorarbeit: sorfältige Vorbereitung der Überwinterungsgrube, Sieben der Erde, Schutz gegen Wassereinbruch, Schutz gegen Nager
Während der Überwinterung: Abdecken mit Stroh oder Laub, gegebenenfalls sanftes Zuheizen (Frostschutz), vor Beschickung Abchecken, welche klimatische Eigenschaft die Überwinterungsgrube hat.

Geachtet werden muss darauf, dass sich die SK an der vorgesehenen Stelle eingraben und richtig eingraben. Temperaturkontrolle beruhigt.

Generell: Die Erde ist ein Wärmelieferant, stimmt alles, braucht man auch bei tiefen Temperaturen in der Regel keine Angst haben, dass die Tiere erfrieren.

Vorteile: Die SK bestimmen selbst den Zeitpunkt des Abtauchens und Auftauchens. Es ist die natürlichste Methode. Die Feuchtigkeit der wenigen Atemluft unter der Erde ist sicher sehr hoch, wenn nicht gar gesättigt. Ideale Temperaturbedingungen, da die Erde puffert. Stimmt alles, kann man sich zurückziehen und gegebenenfalls länger abwesend sein.


Überwinterung im Keller / Erdkeller

Ich schreibe vor allem vom Erdkeller, weil ich damit Erfahrung habe.

Vorbereitung der Boxen (Erde, Laub), Beobachten des Keller-Klimas, Aufheizen des Kellers im Sommer verhindern (Türe schließen)
Während der Überwinterung: Achten auf die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur
Beoachten der Tiere, und wenn sie hibernierungsbereit sind, in den Keller bringen.
Am Ende er Hibernation durch Öffnen der Kellertür Wärme reinbringen und (meist in der ersten Schönwetterphase im März) ins Gehege / Frühbeet bringen.

Wichtig: Die Temperatur der Erdkeller ist zu hoch, so muss durch Zuleitung von kalter Luft Abkühlung geschaffen werden. Die Temperatur hat anfangs bei 11°, sie sinkt im Laufe des Winters - je nach Steuerung - auf 3°. Es empfiehlt sich die Boxen einzupacken: Pufferung der Temperatur, die Temperaturschwankungen sind dann relativ gering, Halten der Luftfeuchtigkeit.

Nachteile: Der Mensch muss beim Einschlafen und Aufwachen dabeisein und den richtigen Zeitung abpassen.

Vorteil: Nach dem ersten Abkühlen des Kellers, d.h. nach der ersten Kältewelle, kann man den Keller auch einige Zeit sich selbst überlassen. Für zahlenmäßig viele Schildkröten geeignet. Keine technischen Hilfsmittel!


Kühlschrank

Vorbereitung der Boxen
Der richtige Zeitpunkt der Einwinterung muss abgepasst werden, detto wird das Aufwachen vom Menschen entschieden. (Nachteil)
Stete Kontrolle der Temperatur, Einsatz von Thermostat mit eventuellem automatischem Stromunterbruch bei Temperaturen im Gefahrenbereich.
Unbedingte Kontrolle der Luftfeuchtigkeit

Der Kühlschrank bringt es mit sich, dass Bakterien und Pilze in diesem künstlichen Klima besonders vermehren und von anderer Art sind als die bei Überwinterung in der Natur. Daher peinliche Sauberkeit vor dem Beschicken und natürlich soll der Kühlschrank für nichts anderes verwendet werden. Problem: Relativ hohe Temperaturschwankungen. Die Thermostate von Kühlschränken arbeiten oft nicht genau. Feuchtigkeit direkt auf der Schildkrötenhaut im Kühlschrank kann zu Problemen führen (roter Panzer).

LG Herbert

Danke, Rosi, für die detaillreiche Darstellung deiner Überwinterung!

Hallo. Gunda!

Ratten gibt es gottseidank nicht im Dorf, Mäuse habe ich noch nie im Keller gesehen. Aber ich habe ja zwei Klappen in der Tür eingebaut, und die untere ist vergittert, also kommt kein Mäuselchen rein. Der Keller ist übersichtlich, da werden nur die Kröten überwintert.

Wichtig: Das Klima ist im Erdkeller nicht ideal, sondern zu warm. Je nach Erdkeller hat es rund um die 11 °. Temperatursenkung durch Luft von außen wichtig! Wenn kalte Luft eindringt, sinkt die Luftfeuchtigkeit (bis etwa 60 %)! Daher muss dem entgegengewirkt werden. Jetzt mach ich das so: Laub anfeuchten - und Kisten mit Decken einpacken, wie ich das in meinem Tagebuch beschrieben habe. Wenn keine kalte Luft reinströmt, ist die Feuchtigkeit fast an die 100 %. Also ich würde in deiner Tabelle reinschreiben: Temperaturabsenkung durch Luft von außen nötig, Beobachtung der Luftfeuchtigkeit.

LG Herbert

Hallo Gunda @gunda , du hast einmal gefragt warum wir meinen, dass schwankende Temperaturen während der Hibernation nicht gut sind. Ich meine, nicht die Temperaturschwankungen an und für sich, sondern die rasanten Schwankungen.

Meine Überlegung:

1. Die Temperatur ist in der Erde sehr gepuffert. Temperaturänderungen gehen nicht abrupt, sondern gleitend vor sich.
2. Die SK reagieren sehr empfindlich auf Temperatur. Wenn es kälter wird, graben sie sich eventuell noch tiefer ein. Das können sie in der Kiste nicht.
3. Mein Kühlschrank hat innerhalb einer halben Stunde von 6 Grad bis auf 1 Grad runtergekühlt. Und das mehrmals am Tage. Das kann nicht gesund sein.
4. Wenn jetzt meine Kröten im Keller erst einmal 11 Grad haben und dann langsam mit fortschreitendem Winter (wie gerade jetzt) auf vier Grad kommen, macht mir das kein Kopfzerbrechen. Auch nicht die Schwankungen von 1 - 2° im Verlauf eines Tages.

Was meinst du?

LG Herbert

Hallihallo,

ich weiß, ich war lange nicht mehr hier. Was gibt es auch schon zu berichten im Winter

Zwei Dinge möchte ich noch dazu sagen:

1.) Eigenlich ist die Temperatur in meinem Kühlschrank auch immer sehr kostant. Viel wichtiger finde ich darauf zu achten das die Temperaten innerhalb des Gerätes stark variieren. Nicht nur ca. 2 - 3 Grad zwischen ganz oben und ganz unten, sondern auch recht drastisch zwischen hinten (da wo der Wärmetauscher sitzt) und ganz vorn an der Tür. Da kann es hinten schon mal 3 Grad kälter sein als vorn. Ist die Box groß genug, werden sich sicherlich die Tiere Ihren geigeneten Platz aussuchen. Schiebt man aber die Box quer bis ganz hinten hin und stellt eine 2. davor. könnte es schon eng werden.

2.) Diesen Winter habe ich zum ersten Mal erfogreich draussen überwintert. Die Starre ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber die ersten Nachzuchten schauen schon zaghaft hervor. (durchgezählt habe ich noch nicht) Alle adulten Tiere starren noch, reagieren aber auf Berührung. In so fern gehe ich mal von einem Erfolg aus.
Was ich getan habe? Nicht viel. Ich habe die Frühbeete verschlossen und eine Schicht Laub eingefüllt. Irgendwann im Januar, als es hier längere zeit Dauerfrost gab, habe ich die Frühbeete mit Styropor und Decken abgedeckt. (Auch damit es bei sonnigen Tagen nicht plötzlich 20Grad im FB hat)
Ich habe ansonsten keine Gruben oder andere Sicherung nach unten. Allerdings habe ich mit Technik nachgeholfen. Jedes meiner FB besitzt eine 300W Frostwächterheizung, so das eine Lufttemperatur von mind. 4-5 Grad gewärleistet ist.
Natürlich war mir bei kalten Nächten und Dauerfrost am Tag, immer ein wenig mulmig. Ich bin öfter mal am späten Abend mit der Taschenlampe rausgegangen und habe kontrolliert. Aber toi toi toi, Niemals Frost im FB. Die Technik hat so hingehauen wie ich es mit vorgestellt habe.

soweit mal meine Erfahrungen zu dem Thema.

LG

Frank