Immer wieder wundere ich mich, wenn ich lese oder sehe, dass jemand einer Schildkröte, die (aus welchem Grund auch immer) ihre Beine nicht mehr benutzen kann, Räder auf dem Plastron geklebt.
Das mag durchaus ein feine Sache sein, ABER ist es wirklich noch ein lebenswertes Leben für eine Schildkröte, die über unebenen Boden läuft, sich im Gebüsch versteckt und sich in der weichen Erde vergraben möchte? Eine Schildkröte, die ihre Beine sogar zum Fressen braucht, also ohne ihre Vorderbeine darauf angewiesen ist zu warten, bis der „Mensch“ Zeit für die händische Fütterung hat.
Wie seht ihr das, ist es heldenhaft oder grausam, eine Schildkröte ganz gegen ihrer Natur am Leben zu erhalten.

Hallo zusammen,
Pauschale Antworten sind immer schlecht. Es mag (ganz wenige) Fälle geben, wo einer Schildkröte solche Prothesen wirklich helfen.

WAS MICH UNSÄGLICH NERVT, sind in regelmäßigen Abständen auftauchende Filmchen und Beiträge bei FB, wo diese Legoräder als Gehilfen als eine ultimative, neue und geniale Erfindung angepriesen werden. 1. gibt es das schon seit den 80-er Jahren. 2. taugen solche Räder eigentlich nur für SK, die auf einem glatten Boden gehalten werden, also im Haus. Ich stelle mir gerade vor, wie eine Schildkröte mit ihren Legorädern in eine Wasserschale steigt, wie sie an Buschwerk hängen bleibt oder sich gar für die Überwintrung vergräbt. Für naturnah gehaltene Tiere sind diese Konstruktionen eine Behinderung und keine Hilfe.

LG
Gunda

Sicherlich gibt es Situationen, wo solche "Rollschuhe" sinnvoll sind. Ich selbst hatte solche, vor vielen Jahren, als meine aller erste eigene Nachzucht, mit etwa 4 Jahren von einer Ratte zerbissen wurde. Ihre Vorderbeine waren regelrecht zerfetzt und mein Tierarzt hatte sie liebevoll zusammen geflickt. Die wunden Beine konnte so heilen und heute flitzt sie, wie alle anderen Schildkröten, durch`s Gehege - ohne Räder, weil die Beinchen heilen konnten.
Mein Tierarzt und ich waren uns einig, dass sie, sollte sie nicht selbständig laufen und fressen können, befreit wird.