Man sagt doch, dass Schildkröten sehr standorttreu sind und empfindlich auf neue Umwelt reagieren.

Ich muss - wenn ich mähe - so einmal die Woche meine Schildkröten aus dem entsprechenden Gehege nehmen und sie in ein anderes Gehege - die größeren eventuell auch in den Garten setzen. Ich habe da aber noch nie bemerkt, dass das eine Schildkröte befremdet hätte. Das scheint für sie etwas Normales zu sein und sie setzen ihre normale Tätigkeit (meist das Fressen) einfach fort. Auch wenn aus irgend einem Grund eine Schildkröte einmal in einem anderen Gehege für längere Zeit bleiben musste, war nie auch nur im Ansatz ein Fremdeln im Verhalten festzustellen. Bei einer solchen Umsiedlung setzte ich die Kröte immer zuerst ins Frühbeet und von da aus wurde immer in kürzester Zeit der Rest des Geheges erobert. Nema problema.

Das erste Mal, dass ich dieses Fremdeln merkte, war bei der Herci Morla, als ich sie neu bekommen habe. Ich wollte sie mit der alten Boettgeri-Dame vergesellschaften, was nicht funktionierte. Beide benahmen sich agressiv. Ich habe das Problem folgender Maßen gelöst: Ich nahm beide und setzte sie in ein neues Gehege mit vier halbwüchsigen Graecas (Jahrgang 2013). Die Alte kannte das schon, hat auch schon Erfahrungen mit Halbwüchsigen - und hat von Stund an Morla in Ruhe gelassen. Morla selbst ritt anfangs auf die Halbwüchsigen auf - was sie aber bald gelassen hat. Und für die Alte war das Gehege auch neu - und musste es nicht verteidigen. Jetzt ist Friede Freude Eierkuchen.

Die Halbwüchsigen hab ich beigesellt, damit Morla einfach lernt, mit anderen Schildkröten umzugehen. Sie kannte ja bislang nur eine einzige Schildkröte in ihrem jungen Leben, und die war zu ihr nicht nett gewesen. Meine Überlegung ist aufgegangen.

Wenn ich jetzt die Testergebnisse von meinem alten Herci-Bock Burschi bekomme, kann ich hoffentlich die Quarantäne, die seit August währt, abbrechen. Er soll dann zu den beiden Ostrassen-Damen kommen. Das wird hoffentlich keine Probleme machen: Burschi ist der Sanfteste und Liebste von da bis Dalmatien. Anbei ein Pic.

Liebe Grüße!

Herbert

Ich habe gerade einen umgekehrten Fall. Ein 8jähriges Weibchen wurde letztes Jahr manchmal von einem halbwüchsigen Bock bedrängt mit dem Ergebnis, das sie relativ versteckt lebte und sich auch oft nachts draußen eingrub. Nachdem sie zu den Großen übersiedeln durfte, wars damit schlagartig vorbei. Sie war wieder aktiv, stets präsent und fraß auch wieder normal. Sie wird von den großen Böcken geduldet und in Ruhe gelassen. Anderen halbwüchsigen Weibchen in ihrem Alter machen frühe Paarungsattacken nicht soviel aus, aber dieses Tier reagiert besonders sensibel. Es ist schön zu sehen, wie sie unter den Großen förmlich aufblüht. Wahrscheinlich wird sie jetzt auch größenmäßig etwas aufholen, denn sie ist für ihr Alter noch recht klein.

LG Andreas

Puh - ich merke schon - wenn mein 4jährigen ins "Rüpelalter" kommen, muß ich ganz schön aufpassen , ob sich jeder richtig entfalten kann und ob sie weiter miteinander klarkommen.....

LG Gundi

Ich nehme Ende Mai/Anfang Juni eine Schildkröte von 2010 auf. Sie ist also ein Jahr jünger als die anderen Mädels. Trovatella war mit Mo ganz schön ruppig, als die dazu kam. Pippo hat sie in Ruhe gelassen. Mo und Pippo kamen ja zusammen, keine Ahnung weshalb sie Mo rausgepickt hat. Das hat sich nach 2 - 3 Tagen gelegt und alles war wieder ruhig. Als Colina und Vagabunda dazu kamen war gar nichts. Ich bin gespannt, wie es dann bei Elli wird. Zumal Elli keine anderen Schildkröten kennt (bzw. der letzte Kontakt war beim Kauf und das ist schon lange her)

Liebe Grüße Sara

Ich frage mich grade, ob es Sinn machen würde, Schildkröten auf von beiden Seiten unbekanntem Terrain zu vergesellschaften. Bei Kaninchen macht man das so, um Territorialverhalten von vornherein zu unterbinden.
Oder wäre das übertriebene Vorsicht?
LG
Dani

Bei Hunden macht man das auch so.
Der Unterschied ist vielleicht, dass die als Tierart (sowohl Kaninchen als auch Hunde) in festen Rudeln/Gruppen zusammen leben und Schildkröten ja eigentlich nicht. Sie leben bei uns nur auf engerem Raum zusammen, als in freier Wildbahn.
Würde mich aber interessieren, ob es mal jemand ausprobiert hat, sie auf für alle Beteiligten fremden Territorium zu vergesellschaften.
Mich würde ja interessieren, warum Trovatella Mo als "Problem" betrachtet hat und alle anderen 3 Schildkröten, die danach kamen nicht.
Ich kanns mal filmen, wenn sie sich dann treffen.


Liebe Grüße Sara