Ich weiß nicht, ob ich zuviel verlange. Könnte jemand kompakt die Merkmale, die eine Herci ausmachen, hier aufführen - gesammelt sozusagen, vielleicht mit Bildern unterlegt? Dabei geht es jetzt nicht mehr um Inguinalschild und die Größe: das habe ich in der Zwischenzeit schon mitbekommen.

Vielleicht macht sich jemand die Mühe...

Liebe Grüße!

Herbert

Ganz herzlichen Dank!

Ich habe eine Frage: Mittelnaht Brust / Bein - in etwa gleich. Das verstehe ich nicht. Was ist da gleich lang?

Liebe Grüße!

Herbert

Hallo,
noch was zu den Inguinalschildern. Es gibt doch einige (sichere dalmatinische) Tiere mit beidseitigen Inguinalschildern. Die Schilder sind dann aber kleine Dreiecke. Ein erstes Anzeichen für eine dalmatinische Schildkröte find ich immer die geschwungene Naht zwischen Arm- und Brustschildern. Die Mittelnaht ist bei meiner Truppe total unterschiedlich. Oben lang, oben kurz, gleich lang - alles dabei. Wie in dem Artikel schon steht - Ausnahmen sind möglich bzw. auch bekannt.
Nur Tiere zu verpaaren die keine Inguinalschilder haben ist meiner Meinung nach auch schon wieder eine Auslesezucht. Wie gesagt gibt es doch einige mit diesen.

Viele Grüße
Markus

Ganz toll, Cordula, und die Mara ist wirklich eine sehr hübsche Herci !

Könnte man bei den Unterschieden der 3 Arten nicht auch noch die Größe und Gewicht dazu nehmen ? Das ist doch bei Hercis deutlich geringer (mit wenigen Ausnahmen)
Und die Herci-Augen? Ich habe ja nicht den direkten Vergleich mit anderen Arten... was lässt die Herci-Augen so anders wirken? Runder? Größer? Anders auf dem Kopf angeordnet (geringerer Abstand voneinander?)


LG Gundi

Schaut mal in dieser Seite:http://www.happy-turtles.de/Unterarten/herci_erkennen.htm

Dort steht, dass vor allem auf der Insel Kos Hercis mit Inginualschildern sind !

Da steht das auch mit den großen Augen

LG Gundi

Hallo Gundi
Danke für deinen Link. Das mit der Insel Kos macht mich aber sehr stutzig. Das ist ja gar nicht mehr im Herci-Gebiet. Müsste das wohl eher Krk sein? (Wenn schon Insel mit K und drei Buchstaben. Da müsste man wohl mal nachfragen)

LG Bernadette

Danke für die Antworten und die Links!

Verwirrend ist es schon. Es gibt kein einziges Merkmal, das fix gilt. Es entscheidet nur der Gesamteindruck und das Vorwiegen der einzelnen Merkmale.

Einzig vielleicht die Größe ist eine Konstante.

Und dazu kommt noch, dass mein Herci-Bock wie die Graecas Schenkelsporne hat.

Liebe Grüße!

Herbert

Ein Herci mit Schenkelsporn ?????

Na- das ist ja mal ein seltenes Exemplar!

Es gibt - bzw. gab - bei den romanischen Sprachen das sogenannte Dialektkontinuum. Man stellt sich einen fiktiven Wanderer vor, der vom nördlichsten Punkt der französischen Sprache in den Süden wandert. Dabei stellt er fest, dass der Dialekt des einen Dorfes vom Nachbardorf verstanden wird, obwohl es da kleine Unterschiede geben kann. Nach so ungefähr 100 Kilometern Wanderung wird unser Wanderer feststellen, dass sich der Dialekt vom Dialekt des Ausgangspunktes schon wesentlich unterscheidet, so dass es zu Verständigungsschwierigkeiten kommen kann. Die kleinen Unterschiede von Dorf zu Dorf haben sich kumuliert. Trotzdem: Jedes Dorf versteht den Dialekt des Nachbardorfes.

Es geht immer um den Dialekt, nicht die Hochsprachen. Im Süden Frankreichs sind die Unterschiede schließlich so groß geworden, dass man sagen muss: Im Vergleich zum Ausgangsdialekt ist das schon eine eigene Sprache.

Und jetzt kann sich unser Wanderer entschließen entweder durch Italien oder durch Spanien/Portugal weiterzugehen, es wird immer dasselbe sein. Ein Dorf versteht das nächste. An der Südspitze Italiens oder in Cádiz angelangt, hat der lokale Dialekt nur mehr wenig mit dem Ausgangsdialekt zu tun. Eine Verständigung ist endgültig nicht mehr möglich - außer bei einzelnen Wörtern, wie eben das Deutsche und das Englische auch ähnliche Wörter hat (Haus / house).

Jetzt befindet sich das Dialektkontinuum in der Auflösung: Es haben sich die Hochsprachen über die Dialekte gelegt (Französich, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Katalanisch) und die Dialekte verschwinden mehr und mehr. In Frankreich sind sie mittlerweile schon fast weg. So kommt es, dass sich die Leute z.B. an der Spanisch-Französischen Grenze in benachtbarten Orten nicht mehr verstehen, weil die jüngere Generation keinen Dialekt mehr spricht, nur mehr Französisch, Katalanisch und Spanisch. Ihre Großeltern konnten aber noch mühelos miteinander plaudern.

Und so kommt mir das mit den Schildkröten vor: Es gibt soviele Übergangformen (Dialekte) und wir stülpen unsere Arten- und Lokalarteneinteilung (Hochsprachen) drüber. Das funktioniert grob - aber längst nicht immer, und ist - künstlich. Selbst zwischen den Graecas und den Boettgeris ist das so (geteiltes Schwanzschild, Schenkelsporne ja oder nein...). In der Natur ist es einfach so, wie es ist. Und wir kommen daher und klassifizieren alles. Natürlich hat die Arteneinteilung Sinn bei den Testudines. Aber wir dürfen und nicht wundern, wenn sich die Natur nicht immer daran hält.

Liebe Grüße!

Herbert

Hier ist der Schenkelsporn von Burschi, der einwandfrei eine Herci ist.

Lieber Herbert
Das find ich ja mal spannend. Dann gibt es das wirklich? Ich habe nämlich hier eine alte Thb sitzen, die auch solche Schenkelsporne hat. Ich war etwas irritiert, als ich sie übernahm; aber anscheinend gibt es immer wieder solche Ausnahmen.

LG Bernadette

Danke für die tolle Erklärung !
Stimmt- wir teilen immer ein und dabei muß man bei den Ursprüngen beginnen und nicht bei der jetzigen Einteilung.

Ein schöner wehrhafter Sporn ! Wann bilden die sich ?

LG Gundi