Ich hatte das zum Glück noch nie, würde das aber von den Umständen abhängig machen.
Würde eine von meinen, Anfang Januar bei 5 Grad hellwach im Kühlschrank sitzen, würde ich mir richtig Sorgen machen und sie nach einem halben Tag warten auswintern.
Sitzt sie im März wach in ihrer Kiste, während draussen ein Hochdruckgebiet über uns weg zieht, würde ich sie auch auswintern, mir aber erstmal keine Sorgen machen. Sie weiß, dass Frühling ist.
Bei euren, die ja meistens eine Starre machen, die von den Aussentemperaturen abhängig ist, würde ich das wahrscheinlich ebenfalls nach Gefühl machen. Ich habe ja hier gelernt, dass sie auch mal (im Gegensatz zu den Horsfieldiis) ihre Starre unterbrechen, wenn das Wetter schön ist.
Wenn es warm ist, sie sind wach und sehen gut aus, würde ich auf die nächste Kälteperiode warten. Bei kaltem Wetter und wachen Schildkröten, sieht die Sache schon anders aus. Da ist dann vielleicht was im Busch.

Wenn bei mir eine Schildkröte im Frühbeet plötzlich auf dem Laub säße, würden bei mir alle Alarmglocken schrillen. Ich würde sofort ein Innenterrarium herrichten. Habe ein altes IKEA-Billy-Regal im Keller stehen.
Wenn sie im Frühjahr wach werden, sitzen sie nicht auf dem Laub, sondern kriechen unter dem Laub oder Stroh unsichtbar in den vorderen Sonnenteil. Dort sehe ich sie erst.

Hatte ich bislang noch nicht, wenn jetzt eine meiner boettgeris unter dem Laub hervorkommen würde und die Sonne scheint kann sie sich selbständig im Gewächshaus oder Frühbeet aufwärmen.
Sollte es Bewölkt sein könnte ich ein Wärmestrahler in Betrieb nehmen und sie erst einmal beobachten, wenn sie sich normal verhält wird sie sich hoffentlich selbständig wieder zurückziehen.
Wenn sie sich ungewöhnlich verhält würde ich mit ihr zum Tierarzt/in.

Da fällt mir eine Begebenheit ein, die ich vielleicht an anderer Stelle einmal erwähnt habe:
Es muss Ende der 90er Jahre gewesen sein. Ein betagtes Ehepaar, zu dem ich eine Weile Kontakt hatte, besaß aus der Zeit, als ihre Kinder klein waren, 3 Griech. Landschildkröten, 2 Weibchen und 1 Männchen. Sie liefen im ca. 500 m² großen Wiesen-Garten-Terrassenbereich herum. Ein Holzhaus diente als Schlafhaus. Im Herbst wurde es mit Heu vollgestopft. Ob die Tiere sich eingruben, wussten die Halter nicht. Eines schönen Sonnentages im Januar schaute eins der Weibchen halb aus dem Heu heraus. Das kam dem alten Herrn seltsam vor, da er das noch nicht erlebt hatte. Er zog die Schildkröte aus dem Heu und betrachtete sie. Da bemerkte er, dass ein Ei in der Kloake feststeckte. Er konnte es herausdrücken. Die Schildkröte setzte er wieder in den Häuscheneingang und rief mich an. Ich staunte nicht schlecht. Das Problem war aber gelöst, die Schildkröte verzog sich wieder. Ich hatte noch einige Jahre Kontakt zu den Leuten, die dann aber die Tiere an den Sohn abgaben.
Es ist also schon sinnvoll, genau hinzuschauen, wenn im Winter eine Schildkröte wach wird.

Also ich hatte tatsächlich mal so einen Fall. Damals praktizierte ich noch die Kühlschranküberwinterung. Bei einer Kontrolle erschrak ich ein wenig, als mich plötzlich meine Älteste, 70, putzmunter fixierte. Nach Rücksprache mit meinem TA wartete ich noch ein paar Tage, aber es änderte sich nichts. Ich musste sie auswintern und untersuchen lassen. Sie hatte zwar keine Lungenentzündung, wohl aber einen Schnupfen mit richtigen Nasenrinnnen. Das war der einzige Zwischenfall in 20 Jahren Kühlschranküberwinterung.

Heute geht's ihr wieder blendend …. und zur Zeit ruht sie natürlich tief in ihrer Überwinterungsgrube.

lg

Maya

Ja, im Kühlschrank bei den NZ sind mir auch einmal alle hoch gekommen. Ich hatte es mit dem Nachfeuchten zu gut gemeint.

Gesundes neues Jahr !

Ich schaue erst im April wieder nach. Die Natur macht es richtig, da pfusche ich nicht mehr rein.

LG Harald