Ich habe heute in meinen weitläufigen Gehegen nach 10 vergrabenen Schildkröten gesucht. Es hat lange gedauert. Ich hab sie alle gefunden. Nur nach einer habe ich noch nicht gesucht, die kommt in den nächsten Tagen dran. Sie sitzt nämlich in einem eigenen Gehege.

Vor drei Jahren hatte ich eine nicht gefunden. Die hat den Winter nicht überlebt. Die Reste fand ich voriges Jahr im Herbst. Mit der Erfahrung, die ich jetzt habe - hätte ich sie gefunden und sie wär am Leben.


Hier einige Punkte, an die ich mich beim Suchen halte:

- Sie vergraben sich meist nicht im freien Gelände, sondern gedeckt: unter einem Rosmarienstrauch, unter einem Rosenstrauch, unter es einem großen Grasbüschel.... Drei haben sich im Frühbeet vergraben. Interesanterweise alle an ein- und derselben Stelle.

- Sie meiden trockene Stellen, da könnten sie ja gar nicht graben. Aber auch wenn die Erde locker ist, aber pufftrocken, meiden sie das.

- Manchmal vergraben sie sich an einer Barriere, wie einer Mauer.

- Wenn es das Gelände erlaubt, vergraben sie sich dort, wo sich sich auch während des Jahres gerne aufhalten.


Merkt man am Erdreich, wo sie sich vergraben haben? Jein!

- Sie graben sich nicht senkrecht ein, sondern eher eher waagrecht nach unten in die Tiefe gehend. Daher kann die Schildkröte eventuell so 20 - 30 cm von der Stelle weg sitzen, wo sie abgetaucht ist. Wo dann die Kröte direkt sitzt, merkt man nichts.

- Die Einstiegsstelle erkennt man, manchmal aber sehr schwer. Jedoch wenn es einmal geregnet hat, merkt man so gut wie nichts mehr.

- Meine Hände folgen vom vermutenden Einstiegsloch aus dem lockeren Erdreich und werden da sehr oft fündig. Ich grabe mit bloßen Händen, also ohne Arbeitshandschuhe, so merke ich viel schneller, was Sache ist.

- Lockeres Erdreich ist überhaupt ein positiver Indikator.


Wenn ich Löcher grabe und nichts gefunden habe, lass ich erst einmal die Löcher offen und verschließe sie erst dann, wenn ich alle gefunden habe. Bei den vielen und großen Gehegen kann es sonst nämlich sein, dass ich mehrmals an den gleichen Stellen grabe und noch durch das lockere Erdreich in die Irre geführt werde.

Ausgegrabene Schildkröten kommen sofort in die vorbereiteten Boxen im Überwinterungs-Erdkeller. Meistens wird dann der Überwinterungsmodus nicht unterbrochen.

Manche graben tiefer, andere wieder nur ganz schlampig an der Oberfläche bleibend.

Viel Glück beim Suchen!

Herbert

PS.: Merkt euch. Manchmal sind die Mistviecher und machen alle meine Ratschläge zunichte!

Hallo,

die Sucherei steht mir noch bevor. Ich beobachte die Aktivitäten im Herbst. Oft kommen sie noch zum Sonnen heraus und die Stelle merke ich mir. Zum Glück buddeln die meißten Tiere in den Schlafhäusern. Wenn dann Winter gemeldet wird grabe ich sie aus und mache es wie Herbert.
Ab in den Keller und tschüss bis April !!!
Die Tips von Herbert kann ich bestätigen, habe aber Kandidaten, die sich auf freier Fläche eingebuddelt haben. Es gibt immer Überraschungen.
Hatte auch schon Nichtauffindbare und sie haben überlebt. Wenn sie sich tief genug eingraben können ist das kein Problem. Im Gebirge mit Felsuntergrund geht das leider nicht.
LG Harald