Hallo zusammen,

Mitte letzten Monat habe ich zwei Testudo horsfieldii zu mir geholt. Da ich schon vier THB bei mir leben habe, ging ich vorab der Information nach, die Tiere in getrennten Gehege zu geben und eine Quarantänezeit zwingend ein zu halten. Ebenso war es mir wichtig, da gerade die Paarungszeit statt fand, beide Arten sich nicht vermischen zu lassen (…).

Da Vierzehenschildkröten für sich und über den Sommer meist noch eine "Sommerpause" halten, machte ich mir erstmal wenig Gedanken darüber, dass sie sich sehr wenig bewegten und super wenig fressen wollten.


Vor zwei Wochen stellte ich die "neuen" beim Rep. Doc vor, nicht zuletzt, um einen Mykoplasmen- und Herpestest machen zu lassen.

Am Freitag bekam ich die Hiobsbotschaft: bei beiden Jungs viel der Herpestest positiv aus.
Nun bin ich schon etwas verzweifelt und möchte mir etwas Luft machen; die Jungs tun mir einfach sehr leid.


Vielleicht wurde es hier schon 100 Mal gepostet. Nichts desto trotz empfehle ich, eine Quarantänezeit zwingend einzuhalten.


Leider habe ich nicht die Möglichkeit, beide Gehege weitläufig von einander zu trennen. Dafür ist mein Garten zu klein und die Gehege grenzen aneinander an. Ich habe an der Grenze der Gehege über die ganze Länge hinweg 60cm hohe Kunststoffplatten aufgestellt und hoffe, dass dadurch eine Virusübertragung nicht passieren kann.

Wichtig finde ich auch, die Schildkröten nicht nacheinander anzufassen oder den Virus mit den Schuhen in das Mädchengehege zu verschleppen.


Falls jemand Tipps hat, im Umgang mit Herpes erkrankten Schildkröten : immer her damit. Ich bin für alles offen und auch dankbar :-)

Hallo Rosie,
leider, oder Gott sei Dank, kann ich dir keine Tips bzgl. Herpes infizierter Tiere geben.
Aber ich möchte es nicht missen, dir für deine Offenheit und deinen Aufruf bedanken!!! Ich glaube, man kann das gar nicht oft genug erwähnen!

Vielleicht kannst du die beiden ja in eine herpespositive Gruppe abgeben.

Ich weiß jetzt nicht zu 100%tiger Sicherheit, aber sind Horsfieldii nicht oft Herpesträger und kommen ganz gut damit zurecht?
Genau aus diesem Grund sollten sie nicht mit THB zusammen gehalten werden.
Dazu werden sich sicher noch kompetentere Halter äußern.

Alles Gute....

Hallo Rosie
Herzlich willkommen hier im Forum.
Auch ich bin bis jetzt verschohnt geblieben, von dieser Krankheit.
Kann dir aber sagen das die Hygiene mehr als wichtig ist . Ich würde wenn wenig Platz besteht auf jeden Fall zwischen den beiden Gehegen ein Schneise anlegen ,wo kein Tier hin kann .
Die Horsfieldi sind sehr robust und kommen damit wahrscheinlich klar.
Leider sind die Thb' s nicht so widerstandsfähig. Darum ist größte Vorsicht geboten.....aber das weißt du warscheinlich schon.
Mitfühlende grüsse Anja

Lieben Dank für deine Antwort, Marianne


Ich bin noch nicht so lange im Besitz von Schildkröten und daher habe ich auch noch nicht wirklich das nötige Wissen.

Die ersten THB wurden bei mir im Grundstück in 2016 ausgesetzt. Von da an hatte ich mich über die Griechen informiert ( Haltung, Fressen,...).
In 2017 habe ich zwei Griechen von einem Züchter gekauft, der seine Zucht aufgegeben hatte und die von einer Zoohandlung bestellten Tiere bei ihm nicht mehr abgenommen wurden (längere Geschichte).
Im letzten Monat habe ich die zwei Jungs quasi las Notaufnahme zu mir genommen. Besitzer verstorben und die Ehefrau konnte sich Krankheitsbedingt
nicht mehr kümmern.

Ich denke schon, dass die Tiere, aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen, schon seit sehr vielen Jahren den Virus in sich tragen und der Ausbruch eventuell durch den Wechsel kam. Eine von den Beiden hatte in der vorletzten Woche seltsame weiße Bläschen aus der Nase bekommen und bekam vom Rep. Doc eine komplette Nasenspülung.


In wieweit jemand erkrankte Tiere aufnimmt, da kenne ich mich gar nicht aus. Ich sollte aber auch vorab mit dem Regierungspräsidium sprechen, da die Tiere im eigentlichen Sinn dem Land Hessen gehören und ich "nur" Verwahrerin bin. Alles gar nicht so einfach

Lieben Dank, Anja.
Eine Schneise ist bestimmt sehr sinnvoll! Die Mädels und die Kleinen haben ein Gehege von ca. 22²m. Ich musste es verkleinern, um ein Gehege für die Jungs zu bauen. Die Jungs haben ca. 18²m Platz. Ich bin schon am überlegen, ob und wie ich das Gehege von den Jungs weiter "abrücken" kann. Vorerst muss die Wand aus Styrodur und Doppelstegplatten reichen.

Hi
Mit Hygiene meine ich auch Hände waschen und desinfizieren. Wasserschalen mit verschieden Schwämmen sauber machen. Nicht Futter was nicht gefressen wird ins andere Gehege legen..usw.
Die Reihenfolge ist auch wichtig...gewöhne dir an erst die nicht infizierten Tiere zu versorgen und dann die indizierten. So ist eine Ansteckung geringer. Zwischendurch Hände und Schuhe desinfizieren. Ich weiß sehr aufwendige aber überaus wichtig.
LG Anja

Super, Anja! Danke für die Infos.
Wasserschalen hatte ich von Anfang an mit unterschiedlichen Schwämmen sauber gemacht. Futter von A nach B gibt es bei mir nicht.
Eine Frage habe ich aber noch: im Männergehege steht ein großer Hibiskus Busch. Der Einzige, der zur Zeit Blüten trägt. Kann es von dort eine Virusübertragung geben? Ich pflücke die Blüten ab und gebe sie, ohne deren Gehege zu betreten, zu den Damen.

Außerdem muss ich wohl jetzt einige Desinfektionsflaschen im Garten bunkern

Lieben Dank, Cordula!
Gute Tipps. die ich auch so umsetzen werde.
ich wusel mich - weil neu hier- durch das Forum.
Gab es hier schonmal das Thema mit der Abgabe an eine positive Gruppe?
Ich habe überhaupt keine Ahnung, wo und wie ich mit der Suche für eine solche Herpesgruppe suchen kann.

Ich habe eben einer Frau, die nicht hier im Forum ist, per Email von Deinem Fall berichtet. Eventuell kann sie Dir Ratschläge erteilen, Kontakte vermitteln. Ich hoffe es.

@Manito & Braham
Ich habe Dir eine PN= private Nachricht geschrieben.

Daaaankeschön, Hannelore

Hallo Rosi @Manito & Braham ,

wie einige von euch wissen Pflege ich ja auch zwei wunderschöne Thb Weibchen die nach der Anschaffung 2012 im Sommer 2013 Herpes positiv getestet wurden.
Zum Glück wurde vom ersten Tag an eine Quarantäne durchgeführt und meine anderen Schildkröten nicht angesteckt.

Wichtig wie schon geschrieben wurde, sollten nach Möglichkeit die Gehege räumlich voneinander getrennt sein.
Die Tiere sollten immer zuletzt versorgt werden, nach Möglichkeit die Gehege nur zur Reinigung betreten, immer nur Schuhe anziehen die nur hier benutzt werden.
Hierfür habe ich einen Eimer am Rande des Geheges stehen in dem ich die Schuhe Lagere, hier liegt auch eine Bürste für die Wasserschalen ein extra Eimer mit Wasser der für die Reinigung gebraucht wird steht auch im Gehege.
Wenn das Wasser gewechselt werden muss wird es nur in ihren Gehege ausgekippt. Das gesamte Gehege ist mit einem Netz gesichert, damit keine anderen Tiere hineinkommen.
Der Kot und die Futterreste kommen nur in die Mülltonne und ganz wichtig die Hände müssen zum Schluss der Arbeiten immer Desinfiziert werden.




Den Beiden sieht man den Virus nicht an und leben zufrieden in ihren gesicherten Lebensraum.



Der linke Freigehegeteil ist mit einem Tunnel mit den rechten verbunden, das Frühbeet kann gesäubert werden ohne das Gehege zu betreten.





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Hallo Rosi,

auch wir haben seit 3 Monaten eine Fundschildkröte aufgenommen.
Wir haben ihr ein Quarantäne-Gehege gebaut und achten ebenfalls auf die schon genannten Hygienemaßnahmen.
Das klappt auch ganz gut.
Unsere kleinen Thbs (jetzt dann bald 2 Jahre alt) leben daneben in einem extra Minigehege, das mit einem Gitter geschützt ist.
Das erleichtert natürlich einiges, da man es eh nicht betritt.

Sollte sich herausstellen, daß der Herpestest nach der Winterstarre positiv ist, müssen wir sie (so leid es uns dann auch fällt, wir haben sie schon sehr in unser Herz geschlossen) leider wieder weiter vermitteln.
Das wäre mir dann doch zu unsicher, ich glaube ich hätte dann immer wieder Bedenken, daß sich die anderen anstecken könnten.

Ich hoffe sehr für dich, daß alles gut geht.
Vielleicht kannst du ja mit Hilfe von Hannelores Bekannter tatsächlich ein schönes Heim für die beiden finden.

LG Angelika

Hallo Andreas,
ähm... ich bin gerade etwas sprachlos ( das passiert mir eher ganz super selten); meine Kinnlade ist mir auch runter gefallen.
Du fragst dich bestimmt, warum mir das passiert ist.

Ganz einfach: durch die Fotos habe ich eine Stippvisite auf deine HP gemacht. Wahnsinns großes Grundstück, muss ich ganz neidlos anerkennen.

Die Gehege ( auch noch mit Tunnel) sind der Hammer.


Ich habe erkannt, dass ich wirklich noch einiges in Angriff nehmen muss. Unter anderem wird als nächstes ein Eimer mit Deckel und Gartenschuhe am Gehege Rand abgestellt. Das Griechen- Gehege habe ich schon mit Netz umrandet, da wir vor zwei Jahren Besuch von einer Ratte (…) hatten.
Das neue Gehege ist nur zum Teil eingezäunt ( mit Netz), da die Jungs jeden Abend freiwillig in ihr Bettchen gehen.
Meine Frage zu deinen Netzen: kann es sein, dass Vögel - die in das Gehege fliegen- den Virus weiter tragen können?

Erstmal vielen Dank für deine sehr ausführlichen Antworten und Tipps!