Oder was würdet Ihr anders machen? Welchen Dingen habt Ihr rückblickend zu wenig Beachtung geschenkt?
Was hat nie Probleme bereitet...weil Ihr es wie gemacht habt?

Bei mir steht ja zur Abwechslung ein Umzug bevor. Und damit das 4. und hoffentlich letzte Gehege was ich anlegen muss.
Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen dem was man machen kann, wenn man Grundstückbesitzer ist und das was man machen kann, wenn man Mieter ist.
Ich bin Mieter, d.h. alles muss immer absolut rückgängig zu machen sein. Ich kann nicht Steine unter Gartenerde mischen und den Boden so verändern, dass es irreversibel ist.

Mein erstes Gehege war quasi das Testgehege. Ich wusste da schon, dass ich ausziehen würde, wollte aber einmal alles so machen, wie es sein soll.
Das hat ganz gut funktioniert. Der Standort war sonnenmäßig gut, ich hätte es vergrößern können. Vorher waren dort Sonnenblumen und Zucchini, ich hatte keine Probleme mit Gras oder Blumenzwiebeln die mich plötzlich überraschen. Die Überwinterungsgrube würde ich wohl wenns "für immer" ist stabiler bauen.
Rückblickend hab ich hier wohl das meiste richtig gemacht, halte es inzwischen allerdings für einen Zufall ;) oder zumindest war auch Glück dabei, da ich den Garten hatte, bevor ich wusste, dass dort mal schildkröten leben.

Gehege Nr. 2: Den Ort konnte ich nicht frei bestimmen, der zugewiesene Platz durch die Vermieter war dann das kleinere Übel oder so ähnlich. Der Boden war ein Gras-Moos Mix, das musste ich auf 30qm entfernen. Es ist auch nie wieder nach gekommen. Da les ich hier oft anderes...
Mittags gab es zu viel Schatten von einem Walnussbaum. Hätte ich die freie Wahl gehabt, hätte ich auch einen anderen Platz gewählt. Im Prinzip war ich auch deshalb nicht ganz traurig dort weg zu ziehen, mit den Vermietern war von Anfang an alles schwierig. Letztlich auch der Grund, weshalb ich ausgezogen bin. Alles musste hier zu 1000% reversibel sein. Man sieht jetzt nichts mehr davon, dass da mal ein Schildkrötengehege war.

Gehege Nr. 3 ist das was der eine oder andere kennt. Im Südgarten ist so manches einfacher. Aber hier haben mich Unmengen Scharbockskraut überrannt und Krokusse. Die Krokusse sind so alt, dass die Blüte erst seeehr spät zum Vorschein kommt, alles war voll mit Krokus Grünzeug. Ich hab Unmengen von Beidem ausgegraben und auch vorher viele Blumen umgesetzt. Der Bau eines Geheges in einem Blumenbeet, von dem man nicht weiß, was da so das Jahr über zum Vorschein kommt ist etwas schwierig und zeitweise lästig. Wenn es sich verhindern lässt, würde ich lieber Gras rupfen als Scharbockskraut und andere Pflanzen auszugraben bzw umzusetzen.
Ich habe weder bei Gehege 2 noch bei diesem eine Überwinterungsgrube gegraben. Grundlegende Veränderungen des Bodens gehen auch nicht. Das würde bei einem Gehege "für immer" anders sein.

Die Gehegeumrandung aus Beetrolli jetzt in Kombination mit Pflanzsteinen im Bereich der Terrasse hat gut funktioniert. Die Pflanzsteine sind mit Gemüse bepflanzt. So kann ich meinem Gemüsegärtner Hobby auch nachgehen und das alles auf wenig Platz. Mein Garten hat vielleicht so 100qm, davon sind 25qm Schildkrötengehege. Das hätte ich zwar erweitern können, aber das Langzeitziel wäre immer ein grundsätzlich größerer Garten gewesen.
Jedenfalls kann man auf wenig Gartenfläche auch ziemlich viel machen.

Keine Probleme hatte ich in Gehege 1 & 2 mit dem Pflanzen von Futterpflanzen. Da waren die Schildkröten aber eben auch noch kleiner. Es ist super schnell gewachsen und konnte wachsen obwohl zeitgleich die Schildkröten im Gehege waren. Ich hatte viele ältere Pflanzen eingesetzt, gesät (ich hasse dieses Wort...schreibt man das so?) und welche in Kästen vorgesät und dann eingesetzt. Das hat immer gut funktioniert. In Gehege 3 ist das System auf Grund wachsender Schildkröten und 5qm weniger Platz an seine Grenze gestoßen.

Also die Schwierigkeiten im Fazit:
* Blumenbeet muss nicht wieder sein, Gras - Moss Mix war einfacher, am besten wäre unbepflanzte Freifläche
* Wohnen zur Miete und Überwinterungsgrube wenn man weiß, dass man irgendwann gehen wird (und der Zeitrahmen unter 10 Jahren liegt), finde ich schwierig
* Wohnen zur Miete und Umgestaltung der Bodenstruktur ebenfalls schwierig
* Beetrolli gut als Gehegeumrandung, aber bepflanzbare Steine nehmen wahrscheinlich ungleich mehr Platz ein, als man Pflanzen/Gemüse durch das bepflanzen der Steine gewinnen kann - sind also eine Überlegung wert
* Aussaat von Futterpflanzen: Das nächste Gehege wird wesentlich größer, so dass ich einen großen Teil abtrennen und wechselnd bepflanzen/säen kann. Gleichzeitig ging bis zu einem Alter der Schildkröten von 4 Jahren gut auf 30qm, dann 1-2 Jahre später (der Umzug war im September) auf 25qm nicht mehr ganz so gut.
* Was wir ja eigentlich alle wissen, die Lage ist entscheiden, umstehende Bäume haben große Bedeutung, auch wenns nur einer ist.


Wie ist es Euch ergangen?
Würde gerne Eure Erfahrungen in mein nächstes Gehege einfließen lassen - was findet Ihr praktisch und was nicht.

Liebe Grüße Sara

Danke!

Zitat von Rosi im Beitrag #2

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Na da hast du aber auch schon genug geackert für deine Schildkröten. Hut ab!

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Zitat von Rosi im Beitrag #2

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Die Lage ist da ein ganz anderer Punkt, hab zwar mein eigenes Haus mit Garten, aber leider direkte Nachbarn die mir mit Bäumen und einem neuen Gartenhaus die Sonne im Herbst nehmen, aber dagegen kann ich leider ncihts machen.

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Zitat von Cordula im Beitrag #3

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1. Was ich nie wieder machen würde: die doppelte Pflanzsteinreihe. Sie ist zwar sicher aber nicht schön und nimmt ja auch etwas Platz weg und wirft Schatten. Das nächste Mal würde ich einen Zoograben anlegen und gegen Hunde etc. einen kleinen hübschen Zaun drum herum anlegen.

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Zitat von Cordula im Beitrag #3

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Außerdem würde ich nie mehr das Schlafhaus ins Frühbeet stellen oder bauen, sondern immer eine große, externe Schlafgrube anlegen. Auch wenn ich zur Miete wohne, die Schlafgrube und das unterkellerte Fundament meines Frühbeetes würde ich nie missen wollen.

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Hallo, Cordula!

Wie gestaltest du deine externe Schlafgrube? Hast du Fotos?

LG Herbert

Zitat von christine im Beitrag #7

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Hallo Sara!
Es ist natürlich sehr schwer, einen Boden zu optimieren, wenn man ihn nicht deutlich verändern darf.

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Scharbockskraut hab ich gaaaaanz viel Erfahrung und Giersch leider auch.
Ich bin auch immer sehr entsetzt, wenn jemand schreibt, dass er Giersch säen möchte...das würde mir im Traum nicht einfallen - naja im Alptraum vielleicht.
Ok Flexibilität finde ich auch wichtig. Dinge die Ihr immer wieder machen würdet interessieren mich ja auch.

Das mit dem Boden kann ich leider so schnell nicht selber feststellen. Da wächst zum Teil ein Moos - Gras Gemisch.
Hm...mal sehen.

Liebe Grüße Sara